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Haus der Löcher (German Edition)

Haus der Löcher (German Edition)

Titel: Haus der Löcher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholson Baker
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nichts verbergen, und wir müssen Ihren Mund mit dem Schwanz inspizieren, damit wir wissen, dass Sie auch im Mundbereich nichts versteckt haben.›»
    «Ach du Schreck!», sagte Shandee.
    «Eben, und ich sagte: ‹Ach, was soll’s.› Und er sagte: ‹Natürlich führen wir die Durchsuchung sehr höflich durch, unter voller Berücksichtigung Ihrer Privatsphäre, bla bla. Aber wir werden Sie wahrscheinlich bitten müssen, auch Ihr enges Schrittloch sachte zu öffnen, damit wir nachsehen können, was Sie dadrin haben.›»
    «O nein», sagte Shandee.
    «Und als er das sagte, schaute ich nach unten, und sein Schwanz, der bis dahin desinteressiert gewesen war, machte so ein komisches Achterbahn-Ding. Er war lebendig geworden. Ich sagte: ‹Jetzt machen Sie aber mal halblang, Sie Flughafengepäckkontrolleur.›
    Worauf er sagte: ‹Sie wissen doch, wie wichtig die Sicherheit des Landes ist.› Und dann rief er einen der anderen Sicherheitstypen her, und beide fassten sie mich an den Ellbogen und steuerten mich in einen Raum, an dessen Tür ‹Nur für Dienstzwecke› stand. Da wusste ich, dass ich Ärger bekommen würde.»
    «Haben sie dich überall durchsucht?»
    «Ich sage dir, ‹Gang Bang› wäre ein anderes Wort dafür. Ich dachte schon, es ist vorbei, aber dann sagte ein Wachmann, der weniger nette, zum anderen: ‹Wir müssen die Klitdiebin hinzuziehen.› Und der nette sagte: ‹Ach, nein.› Aber dann kam die Klitdiebin. Sie war um die fünfundvierzig, superpatriotisch, dicke Haare, Riesenstöckel, patriotische falsche Riesentitten. Und sie: ‹Tut mir leid, aber wir haben entschieden, dass Ihre Klitoris nicht ins Handgepäck gehört.› Weiter: ‹Sie ist geschwollen und übergroß, und sie liegt über dem Gewichtslimit, sie stellt eine Bedrohung der Sicherheit dar, daher muss ich sie jetzt entfernen.› Dann schlug sie mir mit der Hand auf den Schritt, und ich spürte ein stechendes, schmerzhaftes Ziehen und sah, wie meine Klit in ein kleines Tütchen mit einem nummerierten Etikett darauf kam, und dann nahm ein Mann mit Handschuhen den Deckel von einem großen Glas.»
    «Das ist einfach so traurig und ungerecht», sagte Shandee.
    «Ja, und seitdem bin ich bloß dreimal gut gekommen», sagte Zilka, «und immer nur im Schlaf. Ich war immer so gewaltig gekommen. Ich habe immer getreten und geschrien, manchmal sogar gefurzt, wenn ich allein war und es mir richtig gegeben habe. Jetzt kann ich gar nicht mehr kommen. Nichts mehr, was ich reiben könnte. Trotzdem denke ich noch viel an Sex, und ich werde immer noch unglaublich geil. Frustrierender kann es gar nicht sein.»
    «Und was machst du jetzt?», fragte Shandee.
    «Also, vor ein paar Monaten hab ich im Carbon Fiber in Chicago getanzt, und ein Mädchen namens Cheyenne, der man auch die Klit gestohlen hatte, am selben Flughafen, sagte, sie habe gehört, die Klitdiebin habe großen Ärger mit dem FBI gekriegt, wegen Amtsmissbrauchs, und dass sie sich abgesetzt und es irgendwie geschafft hat, sich ins Haus der Löcher einzuschleichen, wo sie allen auf die Nerven geht und natürlich weiter Klits stiehlt. Also haben Cheyenne und ich beschlossen, sie aufzuspüren, und so bin ich hierhergekommen und habe Lila kennengelernt, die sagte, sie würde mir helfen, wenn sie könnte. Ich habe einen Monat lang bei der Peniswäsche gearbeitet, das war richtig geil. Jetzt bin ich Grußtante.»
    Shandee war bewegt. «Wir müssen dir helfen, dass du deine Klit zurückkriegst», sagte sie und schlug sich in die Faust. «Es geht einfach nicht, dass man dir die Lust wegnimmt. Du hast auch deine Rechte!»
    «Danke», sagte Zilka. «Wenn du eine Frau mit aufgetürmten Haaren, Pfennigabsätzen und einem Glas voller gestohlener Klits siehst, sag Bescheid. Kostbares Gepäck.»
    Sie schwiegen eine Weile und hörten dem Tellergeklapper an den anderen Tischen zu. Im Ginster sang der warme Wind.
    «Danke, dass du mir das erzählt hast», sagte Shandee.
    «Jetzt wird’s wohl Zeit, dass ich dich zur Peniswäsche bringe, hm?»
    Die Peniswäsche geschah in einem Raum mit Betonboden. Fünf versenkte Schienen kamen aus fünf Öffnungen in einer Wand, Torbögen, in denen milchige Plastikbahnen hingen. Auf Massagetischen, die auf Schienen langsam vorwärtsrollten, lagen, mit dem Gesicht nach oben, Männer. Auf dem nass glänzenden Boden trieb Schaum. Ein Klicken erfüllte die Luft; die Massagetische wurden von Kettenschleifen im Boden gezogen. Die Seife roch wundervoll.
    Jede Frau hatte eine

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