Haus der Löcher (German Edition)
schön. Nun bleib schön liegen, denn jetzt hole ich mir meinen Augenblick. Moment.» Sie ritt auf seinem Schenkel, den Blick auf seinen erschöpften Schwanz gerichtet, in Gedanken dabei, wie er sich in ihrem Mund anfühlte, und sie rubbelte ihren Riddler und ruckte vor und zurück auf der nassen, glitschigen Stelle auf seinem Schenkel, und schließlich flüsterte sie: «O Nedkörper, jetzt komme ich.» Sie drückte die Beine gegen seinen Schenkel und kam und kam und kam. Dann warf sie sich neben ihn aufs Bett und lachte. Nedkörper schlief schon mit ruhigen Atemzügen.
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Cardell trifft Betsy am Strand
Cardell kniete sich hin, um den Fußabdruck im Sand zu betrachten. Ein Tief-in-der-Nase-Geruch nach Ozean und Tang und zeitlosen Dingen ohne Namen hing in der Luft.
Der Abdruck war flach und klein – der Fuß einer Frau. Er stellte seinen Fuß hinein und versuchte, sich ihren festen Fußknochen vorzustellen. Er folgte den Fußspuren, wobei er, so gut er konnte, in sie trat.
Der Strand schwenkte zurück in eine kleine Bucht, wo die Wohnanlage des Hauses der Löcher lag, und als er um eine Ecke bog, sah er in der Ferne eine Gestalt mit einem Hut. Er lief schneller, weiterhin in die Spuren tretend. Mit jedem Schritt erfuhr er mehr über ihr Fußgewölbe, den Ballen und ihre kleinen kräftigen Zehen. Fast sprang er jetzt.
Endlich hatte er sie eingeholt. Sie trug ein weites, ausgeblichenes Kleid und den Hut, und ihre Sandalen hatte sie über die Finger gehakt. Ihr Hut war aus hellem, feinem Stroh und ließ ihr Gesicht wie eine edle Mandarine leuchten. Er erkannte sie.
«Hi, ich habe den Stift gekauft», sagte er.
«Ah, schön», sagte Betsy.
«Ich bin in Ihren Fußstapfen gelaufen», sagte er. «Das war ein außerordentlich intimes Erlebnis. Haben Sie gemerkt, wie meine Füße auf Ihre gedrückt haben?»
«Ich bin mir nicht sicher», sagte sie. «Vielleicht gehe ich jetzt mal in Ihren Fußstapfen, dann merken Sie ja, was Sie spüren.»
«Gut.»
Cardell ging ein paar Schritte voraus und blieb stehen.
«Nicht umdrehen», sagte sie.
Er tat es nicht. Sie ging zu ihm.
«Haben Sie gemerkt, wie mein Fußballen in Ihre Fußstapfen gedrückt hat?», fragte sie.
«Ein bisschen», sagte er. «Aber mehr habe ich das Gewölbe gespürt. Doch, ich habe das Gefühl, Sie jetzt besser zu kennen.»
«Und ich kenne Sie auch besser. Wir sind ja praktisch alte Freunde.»
Cardell machte, zutiefst unschlüssig, eine Pause. «Aber wir sind sehr verschieden.»
«Das stimmt. Ich sammle Strandglas und Sie nicht.»
«Sie scheinen reich zu sein.»
«Arm bin ich nicht. Der Vater meines Mannes war reich. Er soll ein rücksichtsloser Geschäftsmann gewesen sein, aber zu mir war er immer nett.» Sie lächelte.
«Ich würde gern sehen, wie Sie kommen», sagte er beklommen.
Sie lachte. «Aber ich bin doch verheiratet, wie Sie wissen. Ich betrüge ihn nicht. Oft.»
«Hat Ihr Mann ein freundliches Geschlechtsteil, das Sie gut behandelt?», fragte er.
«Durchaus», sagte sie distanziert. «Es hat ein knubbeliges Ende, das bei mir genau passt. Aber das dürfte wohl eine private Mitteilung sein.»
Cardell schaute auf den Ozean. «Jetzt hätte ich gern einen Eistee.»
Ihre Stimme war sehr leise. «Ich habe in meiner Wohnung kaltes Snapple, wenn Sie mitkommen mögen.»
Also gingen sie in ihre Wohnung, wo eine hohe Vase mit geschwungenen Spazierstöcken stand und auf einem Beistelltisch ein chinesisches Keramikschwein, dessen Kopf auf einem roten Kissen lag. Auch gab es viele Gläser mit Muscheln und Strandglas. Betsy zog die Schiebetür halb auf, sodass sie noch das Rauschen des Meeres hören konnten.
«Mein Mann ist im Büro», sagte sie nach einer Weile. «Ich – ich kann ihn anrufen. Soll ich?»
«Ja, unbedingt, rufen Sie ihn an.»
Sie holte ihr Handy heraus. «Schatz», sagte sie, «ich habe am Strand einen netten jungen Mann kennengelernt, der sagt, er will mir dabei zusehen, wie ich komme.» Sie verstummte. «Ja, ich weiß. Okay. Ich weiß. Okay.»
Sie hielt das Handy vom Ohr weg. Cardell hob fragend die Augenbrauen.
«Er ist irgendwie sauer», flüsterte sie. Dann horchte sie weiter ins Telefon. «Er will mit Ihnen sprechen.»
Cardell nahm das Handy. «Hallo, Sir?»
Eine kräftige Stimme drang an sein Ohr. «Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber lassen Sie die Finger von meiner Frau. Verlassen Sie sofort die Wohnung.»
«Ich werde die Wohnung verlassen, aber davor würde ich sie wirklich gern kommen
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