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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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in der Regel. Niemand wollte das Risiko eingehen, Alarm zu schlagen. Auch wenn unklar blieb, was Gahrvai und seine Männer im Schilde führten, eines war sicher: Es ging einen nicht das Geringste an ...
    Trotz sorgfältiger Planung und erfahrener Kundschafter überraschte Gahrvai, dass sie ihr erstes Ziel erreichten, ohne dass auch nur ein einziges Mal Alarm geschlagen wurde. Abgesehen von einer Hand voll Hunde, die den Gardisten ihre Anwesenheit anscheinend verübelten – und der Hand voll unfreiwilliger Begleiter, die sie während ihres Marsches aufgesammelt hatten –, schien niemand in der ganzen Stadt ihre Anwesenheit überhaupt bemerkt zu haben.
    Kein gutes Zeugnis für die Stadtwache , sinnierte Gahrvai. Nicht, dass ich mich beschweren möchte ... zumindest nicht heute Nacht. Na gut, bei Langhorne, wir waren vorsichtig! Aber ich frage mich, ob diese Spaßvögel uns bemerkt hätten, wären wir hier mit Blaskapelle und Fackelzug aufgekreuzt.
    Eventuell aber hatten Graf Storm Keep und seine Mitverschwörer die Stadtwache dazu angehalten, nichts zu bemerken, was ihnen lieber entgehen sollte.
    Vielleicht , dachte Gahrvai, sind wir ja nicht die ersten Bewaffneten, die hier mitten in der Nacht herumschleichen. Wenn unser Briefschreiber Recht hat, waren vielleicht schon eine ganze Menge Männer in Telitha unterwegs, um die Waffen aus den Lagerhäusern einzusammeln. Das würde erklären, warum die Einheimischen so erpicht darauf sind, uns nicht zu bemerken.
    Angesichts dessen war Gahrvai noch dankbarer dafür, dass zehn weitere Transporter – und sechs Kriegsgaleonen zu ihrer Eskorte – derzeit etwa fünf Meilen vor der Küste standen. Gewiss, als der Plan gefasst wurde, hatten Gahrvai und Chermyn auf ein wenig mehr Wind gehofft. Es war sehr gut möglich, dass die Verstärkung – jeweils ein ganzes Regiment Imperial Marines und corisandianischer Gardisten – sich verspäten würde.
    Na ja, wenn alles so läuft, wie geplant, werden wir keine Verstärkung brauchen!, ermutigte Gahrvai sich selbst und war fest entschlossen, nicht darüber nachzudenken, wie selten alles genau so lief, wie geplant.
    Er wünschte sich, er wüsste, wie Portyr in der Zwischenzeit vorangekommen war. Aber Zeit spielte gar keine so große Rolle. Letztendlich war das Ziel, das Portyrs Trupps ansteuerten, ebenso wichtig wie Gahrvais. Aber im Gegensatz zu Gahrvai sollte Portyr ein weitgehend leer stehendes – oder zumindest derzeit nicht bewohntes – Gebäude stürmen. Gahrvais Zielobjekt hingegen war ohne jeden Zweifel bewohnt. Wenn man bedachte, um wen es sich bei diesen Bewohnern handelte, war auch verständlich, warum man für diesen Einsatz eine rein corisandianische Truppe zusammengestellt hatte.
    Sir Koryn spähte die breite Straße hinab zu dem prächtigen Stadthaus. Es war umgeben von einer schützenden Mauer. Wie die Stadt selbst war auch Storm House noch gar nicht so alt – nicht einmal fünfzig Jahre. Daher hatte dieses Gebäude auch wenig Ähnlichkeit mit altmodischen, befestigten Anwesen wie etwa dem Landhaus des Barons Larchros in Serabor oder der Residenz des Grafen Craggy Hill in Vahlainah. Es gab reichlich Türen und Fenster; das ganze Gebäude war nicht dafür gebaut, sich gut verteidigen zu lassen. Die Mauer beispielsweise, die Storm House umgab, war kaum mehr als sieben oder acht Fuß hoch. Sie diente eher dazu, die Privatsphäre der Bewohner zu schützen als das Haus – auch wenn sie wahrscheinlich hoch genug war, um potenzielle Eindringlinge zumindest aufzuhalten. Vor allem, wenn jemand auf der anderen Seite der Mauer wusste, dass besagte Eindringlinge kämen.
    Laut dem Brief, den Sir Koryn in seinem Studierzimmer vorgefunden hatte, pflegte Storm Keep meist nur wenige Dutzend bewaffneter Gefolgsleute in seiner Stadtresidenz einzusetzen. Telitha mochte ja seine Stadt sein. Aber selbst hier hatte seine Risikobereitschaft, offen gegen den Regentschaftsrat tätig zu sein, ihre Grenzen. Andererseits musste Gahrvai davon ausgehen, dass Gefolgsleute, die sich derzeit in der Nähe des Grafen aufhielten, über seine Pläne Bescheid wussten und ganz dahinter standen. Sie würden also vermutlich Gegenwehr leisten – vor allem anfänglich, solange sie nicht wussten, wie sehr sie in der Unterzahl waren. Leider reichte eine kleine Verzögerung, um dem großen Fisch im Netz zu gestatten, herauszuschlüpfen, bevor man ihn einsacken konnte.
    »Bringen Sie Ihre Zwote Kompanie in Position, Major!«, flüsterte er Naiklos zu und hörte

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