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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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können wir es uns nicht leisten, die Flotte dort nicht deutlich zu verstärken. Und warten können wir auch nicht. Um diese Jahreszeit werden wir länger brauchen, um Verstärkung nach Chisholm zu bringen, als Maigwair benötigt, um seine neuen Schiffe in die Gorath Bay zu schaffen. Ja, ich weiß! Uns bleibt auch noch ein wenig Zeit, wenn die eingetroffen sind! Aber ich möchte Thirsk kein bisschen mehr Zeit schenken als nötig. Wir dürften allerdings mindestens ein paar Tage Zeit brauchen, um das Ganze zu organisieren. Unsere Abreise nach Chisholm möchte ich deswegen aber nicht aufschieben.
    Ich bin Merlins und Nahrmahns Ansicht: Wir müssen Domynyk lassen, wo er ist. Denn mit mir in Chisholm haben wir auch dort Zugriff auf die SNARCs. Die Royal Charis bricht sofort auf, ihre Verstärkung schicken wir ihr hinterher – unter dem Befehl von Admiral Nylz. Er ist ein guter Mann, und ich kann ihn gut brauchen.«
    »Jawohl, Euer Majestät«, bestätigte Lock Island förmlich und deutete vor seinem entfernten Verwandten eine Verneigung an. »Wie viele Schiffe wollt Ihr ihm mitgeben?«
    »Das ist der Punkt, der mir Bauchschmerzen macht«, gab Cayleb unumwunden zurück. »Ich wüsste nicht, wie wir anders als mit mindestens sechzig Schiffen sowohl Chisholm als auch Corisande sichern sollten.«
    Die Stille, die sich anschloss, nachdem diese gewaltige Zahl ausgesprochen war, schien ihnen allen in den Ohren widerzuhallen. Caylebs Mundwinkel zuckten.
    »Ich kann das mit den besten meiner alten Galeeren aufstocken – die, die schon über Karronaden verfügen«, fuhr der Kaiser dann fort. »Aber SNARCs hin oder her, ich kann mir keine weiteren Galeonen aus dem Ärmel schütteln. Ich werde genau sehen können, was Thirsk im Schilde führt. Aber wenn er in dieser Schlacht so schlau vorgeht, wie wir alle das von ihm erwarten, wird er seine Streitmacht nicht auf kleinere Flottillen aufteilen, die ich nach und nach aufreiben könnte. Er wird mit einer dicht zusammengezogenen Flotte kommen, und wenn er das tut, brauche ich genug Feuerkraft, um ihn aufzuhalten. Das wird selbst noch mit sechzig Galeonen ein ordentliches Stück Arbeit sein. Thirsk weiß ja jetzt, was eine einzelne Breitseite anrichten kann. An dieser Stelle werden mir dann hoffentlich die SNARCs weiterhelfen: Die sollten mir ermöglichen, mir eine angemessene Taktik mit reichlich Vorlauf vor der Schlacht zurechtzulegen.«
    »Keinem von Euren Argumenten, Euer Majestät«, entgegnete Rock Point, »weiß ich etwas entgegenzusetzen. Aber wenn wir sechzig Schiffe nach Chisholm und Corisande verlegen, bleiben uns nur noch etwa dreißig, um die Gewässer rings um das Alte Charis zu sichern.«
    »Das weiß ich«, gab Cayleb zurück. »Aber selbst mit sechzig Galeonen werde ich vor Chisholm mindestens drei zu eins unterlegen sein. Ich will es mal so sagen: Damit ich jemandem, der so gut ist wie Thirsk, wenigstens nur im Verhältnis drei zu eins unterlegen bin, müssen wir wohl das Risiko eingehen, dass jemand, der so gut ist wie Sie und Bryahn, jemandem im Verhältnis zwei zu eins unterlegen ist, der so zweitklassig ist wie Jahras.«
    Einen Moment lang schwieg Rock Point. Dann nickte er.
    »Ich werde aber nicht noch einmal den Fehler machen, den wir bei Gwylym gemacht haben«, entschied Cayleb, und seine braunen Augen wurden wieder hart wie Achat. »Wir haben deutlich mehr Schoner, als wir für die Aufrechterhaltung der Blockade benötigen – vor allem jetzt, da Tarot sich dem Kaiserreich anschließt. Deswegen möchte ich, dass mindestens fünfzehn oder zwanzig zu Nylz’ Geschwader stoßen. Damit sollte ich reichlich schnelle Kreuzer zur Verfügung haben, um die Klaueninsel und die Harchong-Meerenge gut sichern zu können – was dann hoffentlich auch ausreicht, um zu erklären, wie ich Thirsk so gut im Auge behalten konnte. Es sollten immer noch genug übrig bleiben, um effektive Stippangriffe in den Golf durchzuführen und so Thirsk das Lebens so schwer wie möglich zu machen. Ich fürchte, wir werden ihn nicht so sehr in Panik versetzen, dass er einen Fehler macht, bloß weil wir seine Handelsschifffahrt stören, aber einen Versuch ist es allemal wert.
    Und es ist ja nun auch nicht so, als würde Thirsk in einem politischen Vakuum agieren«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. »Selbst wenn Maik ihn unterstützt, wird Thorast immer noch alles Erdenkliche versuchen, um ihm in den Rücken zu fallen. Wenn ich im Golf von Dohlar und in den Gewässern, in denen Gwylym aktiv

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