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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einer Geschwindigkeit, die vermuten ließ, sie werde schon bald über diese Grenze hinaus weiter anwachsen.
    Gleichzeitig hatte der vernichtende Schlag, den Gahrvai Waimyns Organisation versetzt hatte, jeglichen koordinierten, zentral gesteuerten Widerstand zum Erliegen gebracht. Eine Hand voll Leute mochte ja entkommen sein. Sie waren mittlerweile jedoch zu weit verstreut, viel zu tief in ihre jeweiligen Verstecke getrieben, um noch allzu viel bewirken zu können. Das hatte den ›spontanen‹ Zwischenfällen, die Waimyn so sorgfältig vorbereitet hatte, schlagartig das Aus beschert. Jetzt gab es nur noch hin und wieder Ausschreitungen, die schlicht nichts anderes als Schlägereien waren, so ungern Shylair sich das eingestand. Die Auswahl der Ziele geschah nicht sorgfältig genug. Tatsächlich war alles, was der Widerstand auf die Beine stellte, sogar so wenig gezielt, dass Störmanöver praktisch aufs Geratewohl stattfanden: Verluste in den Reihen der Tempelgetreuen waren beinahe ebenso wahrscheinlich wie in den Reihen der Ketzer. Das brachte einen stetigen, derzeit noch schwachen, aber deutlich erkennbaren Strom an Tempelgetreuen gegen jene Leute auf, die für die Verluste in ihren eigenen Reihen verantwortlich waren. Besagte Verantwortliche wurden zudem gnadenlos von der Obrigkeit verfolgt. Das wiederum hatte den Effekt, dass die, die sich gegen die Besatzung wehrten, zunehmend als die Quelle der Gewalt und der Zerstörung angesehen wurden, während die, die der Besatzungsstreitmacht zur Hand gingen, für die gehalten wurden, die die Bevölkerung der Stadt vor Gewalttaten beschützten .
    Es hätte eines Bédardisten bedurft, um Shylair eine derartige Logik verständlich zu machen. Es musste doch jeder einsehen, dass die Besatzer durch ihre Anwesenheit diese gewalttätigen Akte überhaupt erst provozierten! Welch verdrehte Denkweise war denn erforderlich, um die Besatzer dafür zu preisen, die Gewalttaten einzudämmen , statt ihnen rechtmäßigerweise die Schuld dafür zu geben?
    Bizarr hin oder her, Shylair konnte nicht bestreiten, dass die Bevölkerung von Manchyr anscheinend genau so dachte. Und was noch entmutigender war: der Regentschaftsrat erarbeitete sich allmählich Respekt bei der Bevölkerung, selbst bei den Tempelgetreuen – für seine Zurückhaltung. Ha! ›Zurückhaltung‹! Niemand wurde einfach festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Gahrvais Gardisten gingen zwar nicht gerade allzu sanft mit denjenigen um, die sich der Festnahme widersetzten. Doch jeder, der in Gewahrsam genommen wurde, konnte sich darauf verlassen, auch angeklagt zu werden. Und niemand, der angeklagt wurde, wurde ohne angemessenes Verfahren bestraft. Während man in der Zelle saß und auf sein Verfahren wartete, war Besuch gestattet – von Familienmitgliedern ebenso wie von Priestern aus den Reihen der Tempelgetreuen ... und damit hatten natürlich jegliche Gerüchte ein Ende, die Gefangenen würden in Wahrheit heimlich eben doch gefoltert.
    Einige Hinrichtungen hatten bereits stattgefunden, und jeder in Manchyr wusste, dass es noch weitere geben würde. Der Regentschaftsrat allerdings hatte sich redlich Mühe gegeben, zumindest den Anschein von Gerechtigkeit zu wahren.
    Es wurde deprimierend klar, dass es im Südosten einen allgemeinen Aufstand gegen die Besatzer nicht geben würde – nicht in dem Ausmaß, das erforderlich gewesen wäre. Es mochte immer noch Unterstützung für den Widerstand geben, funktionstüchtige Widerstandszellen, und es war damit zu rechnen, dass ein beachtlicher Teil der Bevölkerung zumindest passiven Widerstand leisten würde, wenn der richtige Moment gekommen wäre. Doch nichts davon vermochte eines zu verbergen: Die Verschwörer, zu denen Shylair zählte, würden, wenn sie endlich, vom Norden aus, den Aufstand entfachten, nicht nur einen Volksaufstand entfesseln, sondern, mitten in Corisande, einen ausgewachsenen Bürgerkrieg! Es stünden sich die gegenüber, die brav den Charisianern die Hand leckten, und jene, die immer noch Mutter Kirche und Prinz Daivyn die Treue hielten.
    Und jeden Tag verschieben sich die Chancen ein wenig mehr zu unseren Ungunsten , dachte Shylair verbittert. Anvil Rock und Tartarian sind schon dabei, ihre saubere kleine Festung im Südosten zu erweitern. Und so wie es klingt, steht Baron Black Cliff kurz davor, auch seine Seele zu verhökern und unsere Gegner offen zu unterstützen!
    Er schüttelte diese trüben Gedanken ab und nickte Craggy Hill zu.
    »Ja, ich finde,

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