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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Terra hatte dieser Posten einst ›Stabschef‹ geheißen. Eines hatte Thirsk mittlerweile begriffen: Es gehörte eine ganze Gruppe von Assistenten dazu, um die gewaltige Aufgabe zu meistern, eine Navy von Grund auf neu aufzubauen. Vor allem eine Navy, die kürzlich vor dem Armageddon-Riff vollständig aufgerieben worden war. Einer jener besagten Assistenten war Khapahr, und er machte seine Sache wirklich außerordentlich gut.
    Er meistert diese Aufgabe fast so gut wie die, junge Damen dazu zu verführen, seine charmante Gesellschaft ... auszukosten . Thirsk schüttelte den Kopf. Dieser junge Mann wird es noch weit bringen ... vorausgesetzt, er kommt nicht vorher bei einem Duell ums Leben!
    Er verdrängte den Gedanken und öffnete den Umschlag. Rasch überflog er das Schreiben. Sein Lächeln war wie weggewischt.
    Er faltete das einzelne Blatt zusammen und wandte sich wieder dem Heckfenster des Schiffes zu. Blicklos starrte er auf die Bucht hinaus. Vor seinem geistigen Auge sah er die Tabellen, die er ständig im Hinterkopf hatte, und seine Gedanken überschlugen sich fast.
    Mehrere Minuten lang stand er reglos da. Dann riss er sich zusammen, durchquerte die Kajüte und steckte den Kopf durch den Türspalt.
    »Mein Lord?«, fragte der dort positionierte Wachposten und nahm rasch Haltung an. (Es war ein Corporal der Army, der für den Dienst bei der Navy abkommandiert war; Thirsk versuchte immer noch Thorast dazu zu verleiten, eine eigenständige Marine-Infanterie zu begründen, ganz nach dem Vorbild der Charisian Marines.)
    »Richten Sie Lieutenant Bahrdailahn und Master Vahnwyk aus, sich umgehend bei mir zu melden!«, wies Thirsk den Soldaten an.
    »Sofort, Mein Lord!«
    Thirsk nickte und kehrte wieder in seine Kajüte zurück. Gedämpft drang an sein Ohr, wie der Befehl weitergegeben wurde. Thirsk blickte wieder aus dem Heckfenster, als Mahrtyn Vahnwyk und Ahbail Bahrdailahn eintrafen.
    »Sie hatten nach uns geschickt, Mein Lord?«, fragte der Flaggleutnant.
    »Allerdings, Ahbail.« Noch einen Moment lang ließ Thirsk den Blick auf der Gorath Bay ruhen. Dann wandte er sich seinen beiden Untergebenen zu.
    »Wir müssen einige Nachrichten absetzen«, sagte er forsch. »Wir benötigen Schreiben an Herzog Fern und Herzog Thorast, Mahrtyn. Abschriften zur Kenntnisnahme gehen an Bischof Staiphan und Admiral Hahlynd.«
    »Sehr wohl, Mein Lord.« Der Sekretär trat an einen Beistelltisch heran, der auch als Schreibpult fungierte, legte sich einen Bogen Papier zurecht und tauchte die Feder in das Tintenfass. »Ich wär dann soweit, Mein Lord.«
    »Gut.« Beifällig lächelte Thirsk. Er nahm Blickkontakt zu Bahrdailahn auf. »Sobald die Schreiben abgesetzt sind, rufen Sie bitte auch noch Commander Khapahr und die anderen herbei – auch Captain Baiket! Eine Besprechung hier und jetzt ist dringend erforderlich.« Der Flaggleutnant nickte.
    »Ich kümmere mich darum, Mein Lord.«
    »Gut«, wiederholte Thirsk. Dann holte er tief Luft, wandte sich wieder Vahnwyk zu und diktierte:
    »›Meine Lords‹ – setzen Sie hier die angemessenen Grußformeln ein, Mahrtyn – ›es ist meine Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass mich eine Depesche des Gouverneurs von Queiroz erreicht hat. Darin wurde ich darüber informiert, dass ein kaiserliches Kurierboot charisianische Kriegs- und Handelsschiffe auf nördlichem Kurs in der Meerenge von Queiroz ausgemacht habe. Der Gouverneur erwähnt in seinem Schreiben, dass er den Offizier, der diese Meldung übermittelt hat, für äußerst vertrauenswürdig hält. Allerdings sei es ihm nicht möglich, genauere Zahlen zu nennen, da ein charisianischer Schoner ihn zum Rückzug nötigte. Besagter Schoner wurde eindeutig als Kreuzer der Imperial Charisian Navy identifiziert. Es handelt sich also nicht um ein Freibeuterschiff.‹ Unterstreichen Sie sowohl ›eindeutig‹ als auch ›nicht‹, Mahrtyn!«
    »Sehr wohl, Mein Lord.«
    Falls Thirsks Sekretär ob des Inhalts dieses Schreibens bestürzt war, ließ er sich das nicht anmerken. Thirsk lächelte zufrieden in sich hinein, als der Schreiber sich wieder über das Blatt beugte. Dann fuhr er fort.
    »›Der Kapitän des harchongesischen Kurierbootes meldet, er habe mindestens acht charisianische Kriegsgaleonen und vermutlich noch einmal die gleiche Anzahl Transporter oder Frachtschiffe ausgemacht. Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass Kriegsschiffe des charisianischen Kaiserreichs fernab der Heimat ausschließlich als Schutzgeleit eines

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