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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Wenn ihr nicht mitspielt, setze ich all meinen Einfluß ein, um euch fertigzumachen, Chum-mer. Bei allem, was ihr tut, um diese kosmischen Wider-linge aufzuhalten, werfe ich euch Knüppel zwischen die Beine.«
    »Aber diese Wesenheiten...«
    »Sollen sie doch kommen! Das interessiert mich alles nicht, wenn ich meine Schwester nicht zurückbekomme.« Ich brachte mein Gesicht wieder ganz dicht vor seines. »Verstanden, Wanzen-Bubi?«
    Er dachte lange darüber nach - vielleicht zwei Minuten. Mir kam es eher wie zwei Stunden vor. Ich spürte, wie mir der Schweiß den Rücken hinunterlief und den Bund meiner Hose anfeuchtete, so groß war die Anstrengung, meine Knie vom zittern abzuhalten.
    Schließlich nickte er einmal. »Ihre Schwester für Ihre Zusammenarbeit? Ja.«
    »Dann haben wir eine Abmachung?« hakte ich nach. »Wir haben eine Abmachung.«
    Ich dankte allen Göttern, die gerade zuhörten, daß er nicht auf einem Handschlag bestand.

21
    Okay, ich hatte also eine Abmachung. Jetzt war die Frage, wie, zum Teufel, ich meinen Teil davon erfüllen sollte. (Und wie, zum Teufel, konnte ich sicher sein, daß Wanzen-Bubi seinen Teil erfüllen würde? Heb dir diese Sorge für später auf, sagte ich mir.) Der Insektenschamane konnte mir erzählen, daß ich Einfluß hätte, bis er schwarz wurde. Wer weiß, vielleicht hatte er von seinem verdrehten, nichtmenschlichen Standpunkt aus betrachtet sogar recht, aber ich wußte nicht, wie, zum Teufel, ich ihn benutzen sollte.
    Angenommen, er hatte recht und ein paar Schamanen pfuschten an dieser Barriere - was, zum Teufel, das auch war - an einem der Orte der Macht auf den Inseln herum. Schön, betrachten wir das als gegeben.
    An welchem Ort der Macht? Puowaina? Haleakala? Hona-wie-auch-immer Bay? Oder an einem von Gott weiß wie vielen anderen?
    Und wann wollten diese Schamanen ihre Missetat vollbringen? Heute nacht? Morgen? Nächsten Monat? Oder hatten sie bereits angefangen?
    Also, was, zum Teufel, sollte ich tun? Von meinem ›Einfluß‹ Gebrauch machen, um Vorkehrungen zu treffen, daß alle Orte der Macht rund um die Uhr und bis in alle Ewigkeit bewacht wurden? Ja, klar.
    Ich saß auf dem Sofa von Zimmer 1905 im New Foster Tower und starrte aus dem Fenster. Die Sonne war vielleicht vor einer Stunde untergegangen. Einige der hellsten Sterne - oder vielleicht waren es auch Satelliten -waren am schwarzen samtenen Himmel zu sehen. Der Rest konnte sich mit dem künstlichen Feuer der Stadt nicht messen.
    Kono und Lupo hatten Theresa und den Insektenschamanen vor ein paar Stunden weggebracht.
    Sie hatten nicht gesagt, wohin sie gingen, und ich hatte nicht gefragt. Theresa versprach, daß sie mit mir in Verbindung bleiben würde, und das reichte einstweilen. Kurz bevor er gegangen war, hatte Wanzen-Bubi mir einen Streifen Papier aus dem Thermodrucker eines Taschencomputers gegeben - eine hiesige LTG-Nummer, unter der ich Kontakt mit ihm aufnehmen konnte.
    Damit blieben noch Pohaku und Akaku'akanene, um mir Gesellschaft zu leisten. Da mir im Augenblick nicht sonderlich nach Gesellschaft war, nahm ich mit Erleichterung zur Kenntnis, daß sie sich um ihre Angelegenheiten kümmerten. Der Leibwächter nahm in aller Ruhe seine Waffe auseinander, setzte sie dann wieder zusammen und schien sich dann auszuklinken und eine Runde zu schlafen. Die Schamanin hockte sich einfach im Lotussitz in eine Ecke und starrte leer ins Nichts - vielleicht redete sie mit Gänsen oder irgendwas.
    Es war vielleicht neunzig Minuten nach Sonnenuntergang, als Pohaku plötzlich aufsprang - ohne Vorwarnung - und mich dabei fast zu Tode erschrak. Lautlos ging er zum Fenster und starrte hinaus und nach unten. Die Lichter der Stadt spiegelten sich in seinen Augen, während er stirnrunzelnd in die Nacht sah.
    »Was ist?« fragte ich ihn.
    »Ärger«, sagte er leise.
    Einen Augenblick später war ich auf den Beinen und neben ihm, wo ich meine Augen anstrengte, um zu sehen, was ihm Sorgen bereitete. Nichts. Keine Feuerblumen, die auf Sand Island erblühten... oder auch sonstwo, was das betraf. Wenn ich die Stirn fest gegen das Transpex preßte, konnte ich nach unten auf die Kalakaua Avenue schauen und die Autos - wahrscheinlich zum größten Teil Konzernlimousinen - beobachten, die dort entlangfuhren und Lichtstreifen bildeten. Weiß auf der einen Seite, rot auf der anderen. Ich blinzelte.
    Ein ganzes Stück weiter die Kalakaua Avenue hinauf schien es eine größere Ansammlung roter Rücklichter zu geben.
    Nein, wurde mir

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