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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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übernahm ich mich damit ein wenig - ein Äres-Hochgeschwindigkeits-Sturmgewehr. Gewissermaßen als Nachschlag suchte ich mir noch eine nette Kampfweste aus - im wesentlichen ein Geschirr mit dem einzigen Zweck, darin eine obszöne Anzahl von Reserve-Magazinen unterzubringen -, dann war ich fertig.
    Als ich aus der Waffenkammer kam, warteten meine ›Truppen‹ bereits auf mich: Pohaku, Kono und acht hart aussehende Militär-Typen.
    Schön, okay, offenbar waren es nicht meine Truppen. Als ich unter der Last der tödlichen Artillerie und in dem Gefühl, wie eine billige Kopie von Slade dem Heckenschützen auszusehen, ins Freie stolperte, würdigten sie mich keines Blickes. Statt dessen schien sich ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf Pohaku zu konzentrieren. Einen Augenblick lang erwog ich, mich darüber zu beschweren, aber dann siegte doch mein gesunder Menschenverstand über die Überdosis Testosteron, die die Waffenkammer in mir freigesetzt zu haben schien. Was, zum Teufel, wußte ich schon von Truppenführung? Einen Drek, das wußte ich. Also war es besser das jemandem zu überlassen, der sich zumindest für qualifiziert hielt.
    Pohakus Miene verriet mir, daß er meinen Standpunkt teilte. Er nahm sich die Zeit, mir ein gemeines höhmisches Grinsen zuzuwerfen, dann wandte er sich an meine ›Truppen‹ und schnauzte: »E hele!« Das Kommando setzte sich im Laufschritt in Bewegung wobei Pohaku die Nachhut bildete. Kono war ebenfalls dort, und sie bedachte mich mit einem, wie ich fand mitfühlenden Lächeln. Aber dann rannte sie auch schon hinter der Kampfeinheit her.
    Akaku'akanene lief nicht los, sondern wartete auf mich. Die Schamanin hatte weder Rüstung angelegt noch sich bewaffnet. Offensichtlich war sie mit ihrem formlosen Sack von einem Kleid zufrieden. Sie drehte sich zu mir um und bedachte mich mit einem Zahnlücken-Grinsen.
    Prächtig. Moralische Unterstützung von jemandem der sich mit Gänsen unterhielt. Ich drehte mich um und trabte hinter den kleiner werdenden Gestalten der Militär-Typen her.
    Es ging auf das Rollfeld, und dort sah ich mein Kontingent in eine Merlin steigen, einem Senkrechtstarter mit Kipprotoren, der nach denselben Prinzipien gebaut ist wie ein Federated-Boeing Commuter, aber wesentlich kleiner ist. Ich warf einen Blick über die Schultet Akaku'akanene hatte die Nachhut übernommen, aber ihr eigenes gemütliches Tempo angeschlagen. Die Merlin heizte bereits die Triebwerke auf, und ich erwog, irgend etwas zu brüllen, um die alte Schachtel auf Trab zu bringen...
    Und dann erstarrte ich. Nicht meine Idee - jeder gottverdammte Muskel in meinem Körper verkrampfte sich augenblicklich. Ich schwankte einen Moment lang auf einem Bein und verlor dann das Gleichgewicht, während der Belag des Rollfelds auf mein Gesicht zu-schwang.
    In diesem Augenblick lösten sich meine Muskeln wieder aus der Starre, und ich fing mich mit jenen übertriebenen, rudernden Bewegungen, die man von Zirkusclowns erwartet. Leise vor mich hin fluchend, schaute ich mich um. Ich wußte, was ich sehen würde.
    Und dort war er, wie erwartet. Quirin Harlech, oder wie, zum Teufel, er hieß. Er war in Schatten gehüllt... obwohl der Abschnitt des Rollfelds, auf dem er stand, gut beleuchtet war. Er trug irgendeine militärische Uniform, die aber schon ein paar Jahrzehnte aus der Mode war. Wäre sein Grinsen noch etwas breiter gewesen, hätte er seine beiden Spitzohren verschluckt, während er mir entgegenstolzierte.
    Ich sah mich kurz um. Akaku'akanene war ein paar Meter hinter mir und sah wütender aus als eine nasse Katze. Sie war mitten im Schritt erstarrt und balancierte auf den Zehen eines Fußes und auf der Ferse des anderen. Sie konnte noch atmen, aber sie hatte keine feinmotorische Kontrolle mehr über Kehle und Mund - das wußte ich, weil ihre Versuche, zu fluchen und zu toben, wie »Aaaaah, aaaaahhhh!« klangen.
    Quinn Harlech trat noch einen Schritt näher, und ich versuchte instinktiv, mein glänzendes, brandneues Ares-Sturmgewehr auf ihn anzulegen. Kein Glück. Ich konnte immer noch atmen - den Göttern sei Dank für größere Gefälligkeiten -, und ich konnte auch das Gleichgewicht halten, aber ich konnte nicht das Sturmgewehr auf die Brust des Elfs richten. Ich erwog einen Augenblick, ihm den Gewehrkolben durch das Gesicht zu ziehen... und sofort verkrampften sich auch die Muskeln, die ich dafür gebraucht hätte.
    »Ist ja schon gut«, knurrte ich. »Was?«
    Harlech lächelte, aber es war nicht die

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