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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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und auch mächtige Na Kama'aina- Fraktion in der Regierung gibt.«
    Ich nickte. Das stimmte mit den Daten überein, die ich mir während des Herflugs im Suborbitalflugzeug angesehen hatte.
    »Der Ali'i muß wirtschaftliche Realitäten mit populären Standpunkten vereinbaren«, fuhr Barnard glatt fort. »Er darf nicht als den Konzerninteressen nahestehend wahrgenommen werden und muß trotzdem den Status quo aufrechterhalten. Können Sie sich vorstellen, wie die Na Kama'aina- Opposition ein privates Treffen -und es würde privat sein müssen - zwischen König Ka-mehameha V. und dem hochrangigen Vertreter eines Megakonzerns mit ausgedehnten finanziellen Interessen auf den Inseln ausschlachten würde?«
    Okay, ich konnte es mir vorstellen. Es gefiel mir nicht - ich knirschte mit den Zähnen, so wenig gefiel es mir -, aber ich konnte es mir vorstellen. Ich versuchte es mit einem letzten Einwand. »Aber er ist doch der verdammte König, oder nicht? Er kann tun, was er verdammt noch mal will.«
    »Er ist der König«, stimmte Barnard zu, »aber in einer konstitutionellen Monarchie mit einer gewählten Legislative.«
    Der Punkt ging an ihn. Jeder, der in der Schule gewesen ist, weiß, was mit einer konstitutionellen Monarchie passiert, wenn das Parlament die Nase voll hat. Fragen Sie nur die Windsors, ehemals die Königliche Familie des Vereinigten Königreichs. Barnard hatte eine Schlacht gewonnen, aber ich war nicht bereit, den ganzen Krieg verloren zu geben. »Dann schicken Sie ihm eine Nachricht«, versuchte ich es noch einmal.
    Er lachte. »Glauben Sie wirklich, daß elektronische Kommunikationsverbindungen, und seien es auch die eines Königs, abhörsicher sind? Es besteht die Möglichkeit - nein, eigentlich die Gewißheit -, daß die Na Kma'aina-Fraktion der Regierung die gesamte Kommunikation des Ali'i überwacht und aufzeichnet. In welcher Beziehung würde sich eine angeblich geheime Botschaft vom Exec eines Megakonzerns von einem Privatbesuch unterscheiden?
    Nein, Mr. Montgomery, noch einmal, die Botschaft muß persönlich abgeliefert werden, und zwar von jemandem, den ich verleugnen kann.«
    Da war es schon wieder. Was, zum Teufel, hatte ich nur an mir? Stand mir ein Spruch - »Hi! Mich kann man verleugnen. Macht mich fertig« - in einer Leuchtschrift auf der Stirn, die nur Konzern-Pinkel lesen konnten? »Falls ich es tue - ich sage nicht, daß ich es tue, aber falls -, wie, zum Teufel, soll ich vorgehen?« wollte ich wissen. »Soll ich einfach zum Palast gehen und sagen: ›Ich habe eine Geheimbotschaft für König Kam. Ach ja, und erzählt es keinem. ‹ Na klar. Ich brauche eine Art Eintrittskarte.«
    »Die kann ich Ihnen nicht geben«, antwortete Barnard sofort. »Aus den bereits genannten und auch noch anderen Gründen.« Er lächelte in dem Wissen, daß er gewonnen hatte. »Jemand mit Ihren Talenten sollte keine Schwierigkeiten haben, eine Privataudienz zu arrangieren.«
    Ja, klar. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie nichts tun können, um mir zu helfen?«
    »Nichts, worauf Sie sich so sehr verlassen sollten, daß Sie andere Möglichkeiten außer acht lassen können«, korrigierte er rasch. »Durch verschiedene andere Quellen werde ich den Ali'i wissen lassen, daß er den Besuch eines gewissen Dirk Montgomery erwarten soll und es ihn vermutlich interessieren wird, was er zu sagen hat.« Er zuckte die Achseln - ein wenig entschuldigend, fand ich. »Aus offensichtlichen Gründen dürfen diese Botschaften nicht zu... auffällig sein, falls Sie verstehen, was ich meine. Aber sie könnten Ihnen den Weg ebnen.«
    »Also das ist es? Ich soll zum verdammten König gehen und ihm sagen, ›Hey, Bruder, Yamatetsu hat den Yak nicht umgelegt, auf Ehre und Gewissen.‹...?«
    »Ohne den Sarkasmus... ja.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es wurde immer besser. Oh, Junge. »Ich denke darüber nach.«
    »Denken Sie nicht zu lange nach«, warnte er mich. »Es gibt verschiedene Fraktionen, die Sie tot sehen wollen. Zum einen natürlich die Yakuza, zum anderen die tatsächlichen Mörder Tokudaiji-sans.«
    »Und die wären...?«
    Barnard blinzelte. »ALOHA. Ich dachte, das wäre offensichtlich. Sie würden gerne dafür sorgen, daß Sie nicht mehr bezeugen können, daß es kein von Konzernen initiiertes Attentat war.«
    Diese Möglichkeit hatte ich noch nicht vollständig durchdacht, aber, zum Teufel, sie klang auf eine häßliche Art und Weise logisch.
    »Denken Sie schnell«, betonte der Exec noch einmal, »und handeln Sie. Es ist

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