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Haus der Sonne

Haus der Sonne

Titel: Haus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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nicht nötig, deswegen noch einmal Kontakt mit mir aufzunehmen. Ich werde durch andere Kanäle entweder von Ihrem Erfolg oder von ihrem bedauerlichen Ableben erfahren.«
    »Sie haben eine nette Art, mit Worten umzugehen, hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?« Ich knirschte so heftig mit den Zähnen, daß ich damit rechnete, der Zahnschmelz würde absplittern.
    »Haben Sie noch Fragen, Mr. Montgomery?«
    Ich erwog eine Klugscheißer-Antwort, entschied mich jedoch dagegen. »Nur eine«, sagte ich nach einem Augenblick des Nachdenkens. »Nicht zur Sache gehörig, nehme ich an, aber ich bin neugierig. Sie sagten, Sharon Young erledige einen Job für Sie in Cheyenne, der mit diesem Drek in Verbindung stünde. Wie?«
    Er lächelte schwach. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie darauf zu sprechen kommen würden. Die Person, die ich Ms. Young nachzuspüren auftrug - Jonathan Bridge, falls Sie sich noch erinnern -, hat Verbindungen zu den Inseln. Tatsächlich ist er unter dem Namen ›Kane‹« - er sprach es CAH-nay aus - »einer der höher-stehenden menschlichen und metamenschlichen Anführer ALOHAs.«
    Ich blinzelte überrascht. »Augenblick mal«, sagte ich. »›Einer der höherstehenden menschlichen und metamenschlichen Anführer? Was, zum Henker, soll das jetzt wieder bedeuten?«
    »Der wirkliche Anführer ALOHAs ist eine gefiederte Schlange«, sagte er zu mir. »Ein Vasall des Großdrachen Ryumyo, wenn sich mein Geheimdienst nicht irrt.«
    »Also wird die Gruppe, die Ihnen Kummer bereiten will, von einem verdammten Drachen geführt?« Ich schüttelte den Kopf. »Erinnern Sie mich doch bitte, nicht mehr in Ihrem Hinterhof herumzuhängen, Barnard. Ich mag Ihre Spielgefährten nicht.«
    Der Pinkel kicherte wieder. Dann wurde sein Gesicht todernst, und etwas Kaltes und Häßliches krampfte sich um meinen Magen. »Da ist noch eine Sache, die ich Ihnen erzählen sollte, Mr. Montgomery«, sagte er ruhig. »Hinter dieser Angelegenheit steckt mehr, als Sie begreifen können... oder, um aufrichtig zu sein, mehr, als ich begreifen kann. Es hat den Anschein, als seien einige... ehemalige Bekannte von Ihnen in die Sache verwickelt.«
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    »Ich gehe davon aus, daß diese Leitung nicht sicher ist.« Er formulierte es nicht als Frage. »Dann kann ich Ihnen nur sagen, daß es den Anschein hat, als habe Adrian Skyhill einiges Interesse am Ausgang dieser Angelegenheit.
    Guten Tag, Mr. Montgomery.« Und der Bildschirm wurde schwarz.

12
    Das konnte nicht Barnards Ernst sein.
    Oder doch? Ich saß auf dem Torquemada-Bett in meiner Bude und starrte die Wand an.
    Es konnte nicht sein Ernst sein...
    Warum, zum Teufel, hatte er es dann gesagt? Es gab nur eine Möglichkeit, wie ich seine Worte interpretieren konnte, und bei allen Geistern, Barnard mußte das gewußt haben. Adrian Skyhill...
    Erinnerungen stiegen in mir auf - an das Entsetzen und die Schmerzen und die Tode und das Chaos unter Fort Lewis vor vier Jahren. Fragmente Des Traums. O Gott.
    Insektengeister. Was konnte er anderes gemeint haben? Dr. Adrian Skyhill - ehemals leitender Manager von Ya-matetsus Anlage für Integrierte Systemprodukte in Fort Lewis - war ein Schamane gewesen. Ein Insektenschamane. Er, oder jemand wie er, hatte die Königin der Wespengeister beschworen. Dieselbe Königin, die Toshi, Hawk, Rodney und viele andere getötet hatte. Dieselbe Königin, die meinen linken Arm weggebrannt hatte. Dieselbe Königin, die über das... das Nest, ist wohl das richtige Wort, herrschte, das versucht hatte, meine Schwester Theresa zu assimilieren. Jesus im Himmel. Wie, zum Teufel, waren Insektengeister in diese Sache verwickelt?
    Verdammt noch mal, hatten die Wanzen im Moment nicht genug andere Dinge um die Fühler? Die Pogrome. Die ›Säuberung‹ der Universellen Bruderschaft in ganz Nordamerika. Und - um Himmels willen - die Übernahme Chicagos...
    Meine einzige Begegnung mit Insektengeistern hatte mich zum Krüppel gemacht. Ich hatte nur überlebt, weil andere ihr Leben geopfert hatten, um die Königin zu vernichten. Mit übermenschlicher Anstrengung bezwang ich meine Furcht, drängte sie zurück. Barnards Worte waren etwas, das ich besser nicht vergaß, das ich mir zu Herzen nahm...
    Aber erst später. Einstweilen waren keine Insektengeister oder Insektenschamanen in der Nähe (nicht wahr?). Ich steckte immer noch bis zum Hals im Drek, aber in diesem Augenblick machte die mutmaßliche Beteiligung von Insektengeistern den Drek nicht

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