Haus der Sünde
noch ihre
eigenen Säfte riechen und nahm den dunklen, klebrigen Fleck auf ihrer Unterwäsche wahr. Dann ließ sie sich auch schon auf ihm nieder, ritt auf seiner Steifheit und stöhnte, was das Zeug hielt.
»O Gott!«
»O Gott!«
Als ihre Stimmen einem Echo gleich nacheinander erklangen, musste Claudia vor Freude auflachen.
Auch Paul lachte, und dieses Lachen ließ seine Erektion in ihr noch höher steigen. Sie fühlte sich angefüllt von ihm, auf herrliche Weise durchbohrt – und spürte, wie seine gewaltige Größe sie noch mehr dehnte. Als sie ihren inneren Mösenmuskel zusammenzog, schien er vor Anspannung beinahe zu platzen.
»O Gott!«, rief er erneut und zuckte heftig mit dem Becken. »Du bist wirklich wundervoll! Verdammt wundervoll … Ich -« Seine Zähne schlugen heftig aufeinander, während er seinen Körper kaum mehr zu zügeln vermochte.
Nein, das bin ich nicht. Ich bin ein unersättliches Raubtier, du dummer Junge, dachte Claudia im letzten Moment, da ihr ein solcher Gedanke noch möglich war. Dann nutzte sie seine männliche Steifheit, solange diese noch bestand, und hüpfte wie eine Wahnsinnige auf ihm auf und ab, um ihm schließlich in den Orgasmus zu folgen. Es war schwierig, diese Position mit angewinkelten Beinen zu halten, doch in ihrer Welt aus Hitze und Leidenschaft bemerkte sie kaum, dass ihre Glieder schmerzten und heftig protestierten. Es existierte nur dieses lebendige, brennende Licht, das ihren innersten Kern mit Entzücken erfüllte – und der zuckende Engel, der unter ihr als ihr Gefangener mit seiner Lust kämpfte.
Es verging eine Weile, ehe Claudia in der Lage war, ihre Beine, die inzwischen fast unter Krämpfen litten, auszustrecken und von Paul herunterzuklettern. Auch ihre Knie taten
ihr weh, und sie spürte den scharfen Stich eines Muskels an ihrem Oberschenkel, den sie wohl gezerrt haben musste; sonst aber fühlte sie sich wie neu geboren.
»Gütiger Gott, jetzt schau mich nur an«, murmelte sie, als sie ihr Spiegelbild im Fenster des Wintergartens bemerkte. Ihre Haare waren völlig verstrubbelt, ihr Gesicht glühte, und sie war von der Taille abwärts vollkommen nackt. Ihr noch vor wenigen Augenblicken makellos frisches T-Shirt war nun völlig zerknittert und wies einige eindeutige Flecken auf. Als sie dann an sich herabsah, bemerkte sie, wie ein Schweißfilm ihre gesamten Schenkel und den blassen Bauch bedeckte, während ihr Venushügel geradezu durchtränkt war.
Du siehst ja schrecklich aus, dachte sie. Doch irgendwie belebte sie ihre eigene verwilderte Erscheinung noch mehr. Sie fühlte sich jung, kühn und fit. Beatrice Quine wäre stolz auf sie gewesen.
Mehr als stolz, flüsterte eine irritierende kleine Stimme in ihrem Inneren. Sie würde dich begehren, Claudia. Wenn dich die gute Ärztin so sehen könnte, würde sie auf ihre eleganten Knie fallen und genau die gleiche Stelle küssen, die Paul gerade durchbohrt hatte.
Es war eine arg verwegene Idee, doch das Gesicht in der Spiegelung lächelte ihr beim Gedanken daran zu. Claudia tastete ihren Mund ab, der bei der heftigen Begegnung mit Pauls Lippen ein wenig gelitten hatte. Sie stellte sich Beatrices Lippen dort vor, wie diese sie küssten, damit es ihr wieder besser ginge. Erneut musste sie lächeln.
Ein Geräusch, das irgendwo zwischen einem Ächzen und einem zufriedenen Seufzen lag, brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Paul lag noch immer in der gleichen Position, in der sie ihn verlassen hatte. Er wirkte wie ein gestrandeter Wassermann, der von einer Amazone vernascht worden war. Sein Hemd lag zerknüllt hinter ihm, während Hose und Boxershorts
um seine Fesseln gewunden waren. Er sah genauso unanständig aus, wie Claudia sich fühlte, aber auch genauso prachtvoll.
Offenbar hat es ihm nicht geschadet, dachte Claudia und unterdrückte den leisen Verdacht in ihrem Inneren, der sich schon wieder melden wollte. War ein Mann, der unter Schock stand und am Kopf verletzt war, tatsächlich in der Lage, derartig wild zu lieben? Wer wollte das schon so genau wissen …
Und wen interessierte es überhaupt, fügte sie in Erinnerung an Beatrice Quines Ratschlag fröhlich hinzu. Während ihre Möse noch sang und jubilierte, konnte Claudia der Ärztin nur aus vollem Herzen zustimmen.
Paul ächzte erneut und lächelte dabei auf eine verträumte, benommene Weise. Er streckte sich ein wenig und rieb den Po an der Chaiselongue. Claudia war überzeugt, dass er wusste, wie hemmungslos unanständig er aussah,
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