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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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doch es schien ihm gro ßes Vergnügen zu machen, ihr seinen Penis zu zeigen. Sie hatte auch gar nichts dagegen, den nun erschlafften, aber noch immer bezaubernden Schwanz zu betrachten – und sich dabei an das Gefühl zu erinnern, das sie gehabt hatte, als er sie ganz und gar ausgefüllt hatte. Als hätte er ihre Gedanken erraten, regte sich der mächtige Stab wie eine schläfrige gerötete Schlange.
    »Wahnsinn«, murmelte Claudia heiter und suchte nach ihrem Slip und der Hose. Sie war sich nicht sicher, worauf sie sich eigentlich bezog – ob auf ihr eigenes Verhalten oder das ihres schönen, exhibitionistischen Lovers. Doch auch dies war ihr in diesem Augenblick völlig egal. Es gab wichtigere Dinge, über die sie sich Gedanken machen wollte.
    Nachdem sie die Hose angezogen hatte, schlüpfte sie in ihre Schuhe und spürte auf einmal, dass ihr Körper sie gleich zweifach zum Handeln aufforderte: zum Einen war sie plötzlich schrecklich durstig und zum anderen musste sie wahnsinnig dringend auf die Toilette. Also warf sie dem noch immer vor
sich hindösenden Paul einen sehnsüchtigen Blick zu und verließ den Wintergarten. Nachdem sie ihr kleines Geschäft verrichtet, sich kurz gewaschen, einen frischen Slip angezogen und sich erneut parfümiert hatte, schwebte sie geradezu die Treppe hinunter in die Küche. Einen jüngeren Mann derart zu Diensten zu haben, das war wirklich nicht zu verachten – selbst wenn man selbst die meiste Arbeit in Punkto Liebesfreuden verrichtete. Je mehr sie von Paul bekam, desto jünger fühlte sie sich. Beatrice hatte völlig Recht gehabt: es war wirklich ganz egal, ob er ein Gigolo war oder nicht.
    Wahrscheinlich möchte er jetzt einen Tee, dachte sie und betrachtete die Teekanne und die Tassen, die bereits vorbereitet auf dem Tablett standen. Sie wollte gerade den Wasserkessel füllen, als ihr klar wurde, dass sie selbst lieber etwas Kühles gehabt hätte.
    »Nun, Paul Wie-auch-immer-du-heißen-magst, heute musst du dich eben mal nach mir richten«, erklärte sie eigensinnig und öffnete den Kühlschrank. »Warum soll immer nur alles nach deiner Nase gehen? Reicht es denn nicht, dass du meinen fantastischen Body bekommst?«
    Innerhalb weniger Augenblicke hatte sie eine große Karaffe mit einer Mischung aus Zitronenlimonade und Orangensaft zubereitet, in der Eisstückchen und frisch geschnittene Zitronen- und Orangenscheiben schwammen. »Ich dachte, du möchtest vielleicht mal was anderes als immer nur Tee«, erklärte sie, als sie die Tür zum Wintergarten öffnete und mit dem Tablett eintrat.
    Doch als sie die Augen hob, hätte sie das Tablett samt Karaffe und Gläsern beinahe fallen gelassen. Die Türen zum Garten standen weit offen und sowohl der bis vor kurzem noch dösende Paul als auch seine zerknüllten Klamotten waren verschwunden.

Kapital 8
    Therapie für Fortgeschrittene
    Claudia wurde von einer großen Panik ergriffen, die sich mit derart bitterer Enttäuschung vermengte, dass sie kaum zu atmen vermochte. Sie hatte geahnt, dass so etwas passieren würde, dass Paul genauso plötzlich verschwinden würde, wie er in ihrem Leben aufgetaucht war. Doch als es jetzt geschehen war, traf es sie tief und heftig. Sie fühlte sich betrogen, hintergangen und von Wut erfüllt. Sie war schlicht und ergreifend von ihm benutzt worden.
    Doch dann nahm die Vernunft wieder Besitz von ihr und brachte Sorge und Schuldgefühle mit sich.
    Selbst der hinterhältigste Schurke würde doch nicht einfach in einem zerfetzten Hemd und mit bloßen Füßen davonlaufen. Die Turnschuhe, die Paul am Morgen getragen hatte, lagen noch immer achtlos beiseite geworfen unter der Chaiselongue, und falls er andere Schuhe gewählt hätte, so wäre ihr sicherlich aufgefallen, wenn er die Treppe hinaufgegangen war. Das bedeutete, dass er eine Art von Rückfall erlitten haben musste, falls er tatsächlich verschwunden war. Vielleicht wanderte er gerade ziellos und verwirrt, verloren und desorientiert durchs Dorf.
    Hastig stellte sie das Tablett auf einen Tisch und stürzte in den Garten hinaus. Die Erleichterung, die sie beim Anblick Pauls am anderen Ende des Rasens verspürte, war so heftig, dass sie beinahe wütend auf sich selbst wurde. Der junge Mann hatte sich niedergehockt und betrachtete gerade die Pflanzen in ihrem Kräuterbeet. Es war wirklich lächerlich, sich so schnell
an jemanden zu hängen, ganz gleich, welch schönen Körper er auch haben mochte und wie fantastisch er ihn einzusetzen vermochte. Von

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