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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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normaler Tag. Shane machte den Fernseher an, um zu sehen, ob sie irgendwelche Nachrichten über seinen Dad brachten, die einen Hinweis lieferten, was er im Schilde führte, aber Morganvilles lokaler Fernsehsender war sogar in seiner Berichterstattung langweilig, inhaltslos und ohne Schnickschnack.
    Die Nacht brach herein, Michael nahm wieder seine menschliche Gestalt an. Sie aßen zu Abend.
    Ein für die Stadt Morganville ganz normaler Tag im Glass House.
    Erst um Mitternacht, als Claire unter den süßen Klängen von Michaels Gitarre, die sie aus der Ferne hörte, in den Schlaf sank, fragte sie sich, was sie am nächsten Morgen machen sollte. Sie konnte sich nicht einfach verstecken, egal wie Michael darüber dachte. Sie hatte schließlich ein Leben – oder etwas in der Art – und sie hatte in diesem Semester wirklich schon genug Unterricht verpasst. Entweder sie ging hin oder sie zog sich zurück, aber ein Rückzug würde alles nur noch schlimmer machen. Sie würde niemals ihr akademisches Leben in den Griff kriegen und auf eine der Top-Universitäten gehen können, von denen sie träumte.
    Sie schlief ein, wobei sie an Vampire, Eckzähne, hübsche Mädchen mit fiesem Lächeln und Feuerzeuge dachte. An Brände und Schreie. An Shanes Mutter, die in der Badewanne schwamm.
    An Shane, der weinend in einer Ecke kauerte.
    Nicht gerade eine großartige Nacht. Sie wachte beim ersten Morgenlicht auf und fragte sich, ob Michael schon wieder weg war. Gähnend kämpfte sie sich aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Natürlich war außer ihr noch niemand wach. Die Dusche tat gut, und als sie sich die Haare getrocknet, ein schlichtes weißes Shirt, ihre Jeans und Turnschuhe angezogen und ihren Rucksack mit dem Nötigsten für den Tag vollgestopft hatte, fühlte sie sich bereit, es mit der Welt da draußen aufzunehmen.
    Shane schlief unten auf der Couch. Sie schlich auf Zehenspitzen an ihm vorbei, aber eine knarrende Diele vereitelte die mühsame Turnerei. Er fuhr in die Höhe und starrte sie sekundenlang mit wilden, verständnislosen Augen an, bevor er blinzelte und seufzte. »Claire.« Er schwang seine Beine von der Couch, setzte sich auf und legte den Kopf auf seine Handflächen. »Autsch, Mann, erinnere mich daran, dass es zwei Stunden Schlaf einfach nicht bringen.«
    »Ich glaube, du hast dich gerade schon selbst daran erinnert. Warum warst du so lange auf?«
    »Geredet«, sagte er. »Michael musste reden.«
    Oh. Jungskram. Dinge, die Michael nicht mit den Mädels besprechen wollte. Na schön, toll, das war nicht ihre Angelegenheit. Claire warf sich den Rucksack über die Schulter und ging in Richtung Flur.
    »Wo willst du hin?«, fragte Shane, ohne den Kopf zu heben.
    »Du weißt genau, wo ich hinwill.«
    »Oh nein, das wirst du nicht!«
    »Shane, ich gehe. Sorry, aber du kannst mir nicht vorschreiben, was ich tun soll.« Eigentlich konnte er schon, dachte sie. Er war älter, und wenn Michael nicht da war, war er sozusagen Eigentümer und Verwalter des Hauses. Aber... nein. Nicht einmal dann. Wenn sie anfing, das zuzulassen – oder wieder zuzulassen –, dann würde sie jegliche Unabhängigkeit, die sie erlangt hatte, verlieren. »Ich muss zum Unterricht. Sieh mal, mir wird nichts passieren. Amelies Schutz wirkt noch und der Campus ist neutrales Gelände, das weißt du doch. Wenn ich es nicht vermassle, wird alles gut laufen.«
    »Für Monica ist es kein neutrales Gelände«, sagte er und sah auf. »Sie hat versucht, dich zu töten, Claire.«
    Stimmt. Claire schluckte eine kleine Angstblase hinunter. »Mit Monica komme ich zurecht.« Das glaubte sie zwar nicht, aber sie konnte sie zumindest meiden. Abhauen konnte man immer noch.
    Shane starrte sie einige lange Sekunden aus blutunterlaufenen, müden Augen an, dann schüttelte er den Kopf und ließ sich in die Sofakissen fallen, die Arme weit ausgebreitet. »Wie auch immer«, sagte er. »Ruf mich an, wenn du in Schwierigkeiten gerätst.«
    Der Ton, in dem er das sagte, weckte in Claire das Bedürfnis, den Rucksack abzustellen, zu ihm auf das Sofa zu kriechen und sich eng an ihn zu schmiegen, aber sie drückte ihre Wirbelsäule durch und sagte: »Mach ich.« Dann marschierte sie zur Tür.
    Zwei heftige, kalte Luftzüge fegten über sie hinweg. Michael, der ihr ein entschiedenes Nein übermittelte.
    »Du kannst mich mal«, sagte sie, öffnete die brandneuen Schlösser, die Shane eingebaut hatte, und trat hinaus in die warme, texanische Morgensonne.
    Der Englischunterricht

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