Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
weiterhin den Würfel.
»Ich nehme an, das Spiel ist aus«, sagte er und würfelte trotzdem. »Ha! Schlossallee. Ich glaube, das macht Shanes Grundstücksimperium komplett, danke fürs Mitspielen, gute Nacht.«
»Wovon hat Michael überhaupt gesprochen?«, fragte Claire. »Denkt er, Eves Bruder könnte sich dieses Mädchen geschnappt haben?«
»Nein, er denkt, Eves Bruder könnte dieses Mädchen getötet haben«, sagte Shane. »Und die Cops denken das wahrscheinlich auch. Wenn er es getan hat, werden sie ihn kriegen und dieses Mal wird er nicht mehr aus dem Knast herauskommen. Wahrscheinlich wird er es nicht einmal bis in den Knast schaffen. Einer von Karlas Brüdern ist ein Cop.«
»Oh«, sagte Claire leise. Sie hörte das Gemurmel eines Gesprächs aus dem oberen Stock. »Na ja...ich sollte dann wohl auch mal ins Bett. Ich hab morgen schon früh Unterricht.«
Shane schaute ihr in die Augen. »Vielleicht lassen wir ihnen noch eine Weile ihre Privatsphäre.«
Oh. Richtig. Sie schob ihren Fuß unter den Tisch und begann, das Spielgeld und die Karten einzusammeln. Ihre Hände streiften Shanes. Er ließ die Karten los und ergriff sie.
Und dann gelangte sie irgendwie auf seinen Schoß und er küsste sie. Das hatte sie nicht vorgehabt, aber...naja. Sie konnte es auch nicht direkt bereuen, denn er schmeckte wunderbar und seine Lippen waren so weich und seine Hände waren so stark...
Er lehnte sich mit halb geschlossenen Augen zurück und lächelte. Shane lächelte nicht besonders oft, und wenn er es tat, war sie atemlos und alles kribbelte. Es hatte etwas Geheimnisvolles an sich, als würde er nur lächeln, wenn sie da war, und es fühlte sich einfach... perfekt an. »Claire, du passt auf dich auf, nicht wahr?« Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Im Ernst. Du sagst mir Bescheid, wenn du in Schwierigkeiten gerätst.«
»Es gab keine Schwierigkeiten«, log sie und dachte an Monicas nicht gerade versteckten Drohungen und an den Blick, den sie auf Shanes Dad erhascht hatte, als er Oliver gegenüber im Café saß. »Überhaupt keine Schwierigkeiten.«
»Gut.« Er küsste sie wieder und bewegte sich zu ihrem Kinn hinunter und dann zu ihrem Hals und, wow, knabberte daran, dass es ihr erneut den Atem verschlug. Sie schloss die Augen und grub ihre Finger in sein warmes Haar, wobei sie versuchte, ihm mit jeder Berührung zu zeigen, wie sehr sie das mochte, wie sehr sie ihn mochte, ihn liebte...
Sie riss die Augen auf.
Das hatte sie jetzt nicht gerade gedacht, oder?
Shanes warme Hände wanderten an ihren Seiten hoch, seine Daumen streiften wieder seitlich ihre Brüste und er strich mit den Fingern über die dünne Haut über ihrem Schlüsselbein... nach unten, bis ihn der Kragen ihres T-Shirts stoppte. Aufreizend. Er zog ihn einen Zentimeter herunter, dann zwei. Und dann ließ er los und lehnte sich mit feuchten Lippen zurück, es war zum Verrücktwerden. Er leckte sich die Lippen ab, schaute sie an und schenkte ihr erneut dieses langsame Lächeln, das so wahnsinnig sexy war.
»Geh schlafen«, sagte er. »Bevor ich beschließe mitzukommen.« Sie war sich nicht sicher, ob sie aufstehen konnte, aber irgendwie schaffte sie es, dass ihre Knie nicht zitterten, und sie ging nach oben. Michael war in Eves Zimmer, die Tür war offen und sie saßen gemeinsam auf dem Bett. Michael war so hell mit seinem goldenen Haar und den porzellanblauen Augen und passte so gar nicht zu diesem Zimmer, das ganz in dramatischem Schwarz und Rot gehalten war. Er sah aus wie ein Engel, der einmal gründlich falsch abgebogen war.
Er hielt Eve in den Armen und wiegte sie sehr sanft hin und her. Als Claire hereinschaute, trafen sich ihre Blicke und er formte Mach die Tür zu mit den Lippen.
Sie schloss die Tür und ging in ihr eigenes Bett.
Traurigerweise allein.
***
Claire kam der Gedanke, dass es schlau wäre zu wissen, wie Jason Rosser aussah, um ihn zu meiden, aber sie hatte den starken Verdacht, dass es keine so gute Idee wäre, Eve darum zu bitten, einen Blick ins Familienalbum werfen zu dürfen. Eve reagierte gerade ziemlich empfindlich auf alles, was mit ihrem Bruder zu tun hatte... was, wenn Shanes düstere Vermutung richtig war, wenn sie nicht unbedingt die falsche Einstellung war.
Also begann Claire zu recherchieren. Nicht in der Unibibliothek, die zwar nicht allzu schlecht war, aber nicht gerade viele Infos über Morganville bot. Sie hatte das schon überprüft. Es gab einiges über Geschichte, alles sorgfältig glatt
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