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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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triumphierenden Aufschrei der vernünftigen Hälfte ihres Gehirns: Ich wusste es! »Aber... es ist doch helllichter Tag!«
    »Das ist es wohl«, sagte die alte Frau und wiegte sich sanft in ihrer Schaukel vor und zurück. »Das ist es wohl. Der Tag schützt dich in Morganville nicht immer. Das solltest du auch wissen. Sei ein braves Mädchen und geh den Weg zurück, den du gekommen bist, und komm nicht wieder hierher.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Claire und wich zurück. »Gramma, was machst...oh, hallo!« Die Fliegengittertür vor dem Eingang öffnete sich und eine jüngere Version des Waldgeists trat heraus. Sie war jung genug, um eine Enkelin zu sein. Sie war groß und hübsch. Ihre Haut hatte eher die braune Farbe von Kakao als von Holz. Sie trug ihr Haar in vielen kleinen Zöpfchen und sie lächelte Claire an, als sie herüberkam, um die Hand auf die Schulter der alten Dame zu legen. »Meine Oma sitzt gern hier draußen und spricht mit Leuten. Es tut mir leid, wenn sie dich genervt hat.«
    »Überhaupt nicht«, sagte Claire und fummelte nervös an einem der losen Einstellungsriemen ihres Rucksacks herum.
    »Sie, ähm, warnte mich wegen des Durchgangs.«
    Die Augen der Frau wanderten rasch von Claire zu der alten Dame und wieder zurück. »Hat sie?«, sagte sie. Sie klang überhaupt nicht mehr freundlich. »Sei nicht albern, Gramma. Du sollst die Leute nicht immer mit deinen Geschichten erschrecken.«
    »Sei kein verdammter Narr, Lisa. Das sind nicht nur Geschichten, das weißt du genau.«
    »Die letzten zwanzig Jahre gab es hier keinerlei Ärger, Gramma!«
    »Das heißt nicht, dass es nicht passieren könnte«, sagte Gramma stur und deutete mit einem stöckchendünnen, zitternden Finger auf Claire. »Du gehst mir nicht durch diesen Durchgang. Ich habe ernst gemeint, was ich sagte.«
    »Ja, Ma’am«, sagte sie schwach und nickte den beiden Frauen zu. »Ähm, danke schön.«
    Claire wandte sich zum Gehen, wobei ihr etwas auffiel, das an der Wand neben der Verandaschaukel der alten Dame hing. Eine Plakette mit einem Symbol.
    Dasselbe Symbol wie am Glass House. Das Symbol der Gründerin.
    Und als sie sich das Haus jetzt richtig ansah, bemerkte sie auch Ähnlichkeiten; außerdem war es in etwa gleich alt.
    Claire drehte sich wieder um, lächelte entschuldigend und sagte: »Entschuldigen Sie bitte, kann ich kurz Ihre Toilette benutzen? Ich hab hier draußen so viel Wasser in mich hineingeschüttet...«
    Einen Moment lang erwartete sie, dass Lisa Nein sagen würde, aber die junge Frau runzelte nur die Stirn und sagte: »Ich denke schon.« Sie kam die Stufen herunter, um das Lattentor zu öffnen, damit Claire eintreten konnte. »Geh schon rein. Die zweite Tür im Flur.«
    »Gib dem Kind eine Limonade, Lisa.«
    »Sie bleibt nicht lang, Gramma!«
    »Woher weißt du das, wenn du sie nicht gefragt hast?«
    Claire ließ sie es ausdiskutieren und betrat das Haus. Sie fühlte nichts – nicht das Prickeln eines Kraftfeldes oder so etwas –, aber wenn sie das Glass House betrat oder verließ, fühlte sie schließlich auch nichts.
    Dennoch bemerkte sie es sofort...Das Haus hatte etwas an sich. Es hatte die gleiche Qualität von Stille, von Gewichtigkeit , die sie zu Hause immer spürte. Nicht von der Einrichtung her, im Gegenteil: Gramma und Lisa schienen Möbel zu mögen, möglichst viele, und alles in überladenen Blumenmustern und Chintz, dazu überall Läufer und eine erstickende Menge an Vorhängen und Spitzen. Claire ging langsam den Gang aus massivem Holz entlang, wobei sie mit den Fingern leicht über die Paneele strich. Das Holz fühlte sich warm an, aber das war ja immer so bei Holz, oder?
    »Irre«, murmelte sie und öffnete die Badezimmertür.
    Es war kein Badezimmer.
    Es war ein Arbeitszimmer, ein ziemlich großes, und es hätte sich nicht mehr von dem schwülstigen, rüschenbesetzten Wohnzimmer unterscheiden können...auf Hochglanz polierter Holzboden, ein massiver dunkler Schreibtisch, einige finster dreinblickende Porträts an den Wänden. Dunkelrote Samtvorhänge, die die Sonne aussperrten. An den Wänden reihten sich Bücher, vor allem alte Bücher, und in der Vitrine befand sich etwas, das wie ein Weinregal aussah, nur dass es... Schriftrollen enthielt?
    Am Schreibtisch saß Amelie und unterschrieb mit einem goldenen Stift Papiere. Einer ihrer Assistenten, ebenfalls ein Vampir, stand aufmerksam neben ihr und nahm jedes Blatt Papier, das sie unterschrieben hatte, an sich.
    Keiner von ihnen sah auf und blickte

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