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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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fragte nach Ihnen. Ich... glaube, er ist einsam.«
    Amelie lächelte. Sie versuchte nicht, Claire mit ihren Vampirzähnen zu beeindrucken. Das hatte sie nicht nötig! Ihre Zähne waren weiß und ebenmäßig, vollkommen normal. »Natürlich ist er einsam«, sagte sie. »Samuel ist der Jüngste. Keiner der Älteren traut ihm. Jemand Jüngeres gibt es nicht. Er hat keine Verbindungen zur Vampirgemeinde, außer zu mir, und keine Verbindungen mehr zur Welt der Menschen. Er ist einsamer als irgendjemand, dem du je begegnen wirst, Claire.«
    »Sie sagen das, als wollten Sie... dass er so ist. Einsam, meine ich.«
    »Das ist richtig«, sagte Amelie ruhig. »Ich habe meine Gründe dafür. Es ist jedoch ein interessantes Experiment zu sehen, wie jemand, der so einsam ist, reagiert. Samuel ist faszinierend. Die meisten Vampire wären einfach gewalttätig und gefühllos geworden, aber er sucht weiterhin Trost. Freundschaft. Ich finde ihn außergewöhnlich.«
    »Sie experimentieren mit ihm!«, sagte Claire.
    Amelies platinfarbene Augenbrauen hoben sich langsam und formten perfekte Bögen über ihren kalten, amüsierten Augen. »Wie clever von dir, das zu denken, aber bedenke: Eine Ratte, die weiß, dass sie in einem Labyrinth steckt, ist kein nützliches Versuchsobjekt mehr. Deshalb wirst du deine Meinung für dich behalten und dich vom lieben, süßen Samuel fernhalten. Nun, was führt dich heute zu mir?«
    »Was mich...?« Claire räusperte sich. »Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Wissen Sie, ich habe das Badezimmer gesucht.«
    Amelie starrte sie einen frostigen Augenblick lang an, dann warf sie den Kopf nach hinten und lachte. Es war ein volles, lebendiges Lachen, warm und voll unerwarteter Freude, und als es vorüber war, konnte Claire noch immer Spuren davon in ihrem Gesicht und ihren Augen erkennen. Was sie fast schon... menschlich aussehen ließ. »Ich habe schon eine Menge gehört, mein Kind, aber das hier könnte sich als das Amüsanteste von allem herausstellen. Wenn du ein Badezimmer suchst, dann geh bitte durch diese Tür. Dort findest du alles, was du benötigst.« Ihr Lächeln verblasste. »Aber ich glaube, du bist gekommen, um mich noch etwas zu fragen.«
    »Ich bin überhaupt nicht hierhergekommen! Ich wollte zum Historischen Verein von Morganville...«
    »Ich bin der Historische Verein von Morganville«, sagte Amelie. »Was möchtest du wissen?«
    Claire mochte Bücher. Bücher hielten die Klappe. Sie saßen einem nicht in noblen, thronartigen Stühlen gegenüber und sahen aus wie imposante, Furcht einflößende Königinnen. Außerdem hatten sie keine Vampirzähne oder Bodyguards. Bücher waren schwer in Ordnung .»Ähm...ich wollte nur etwas nachschlagen...«
    Amelie verlor bereits die Geduld. »Heraus damit, Mädchen. Rasch. Ich habe noch zu tun.«
    Claire räusperte sich nervös, hustete und sagte: »Ich wollte etwas über Eves Bruder Jason herausfinden. Jason Rosser.«
    »Schon erledigt«, sagte Amelie, und obwohl sie sich scheinbar nicht gerührt, nicht einmal den Finger gehoben hatte, öffnete sich die Seitentür und ihr hübscher, aber leichenblasser Assistent streckte den Kopf herein. »Die Familienakte der Rossers«, sagte sie zu ihm. Er nickte und verschwand. »Du hättest nur deine Zeit verschwendet«, sagte Amelie zu Claire. »Es gibt im Gebäude des Historischen Vereins keine persönlichen Akten irgendwelcher Art. Er ist nur repräsentativ und die Informationen dort sind bestenfalls ungenau. Wenn du die wahre Geschichte der Dinge erfahren willst, wende dich an jemanden, der sie erlebt hat, Kleines.«
    »Aber dann erhält man nur einen Blickwinkel«, sagte Claire. »Nicht die Tatsachen.«
    »Alle Tatsachen sind nur Blickwinkel. Ah, vielen Dank, Henry.« Amelie nahm eine Mappe von ihrem Assistenten entgegen, der leise wieder hinausging. Sie schlug sie auf, studierte den Inhalt und reichte sie an Claire weiter. »Eine ungewöhnliche Familie. Merkwürdig, dass sie die kleine Eve und ihren Bruder hervorgebracht hat.«
    Ihr ganzes Leben war dort auf trockene, handschriftliche Einträge auf Papier reduziert. Geburtsdaten, Auszüge aus Schulzeugnissen...Es gab handschriftliche Einträge des Vampirs Brandon, der ihnen Schutz gab. Selbst diese waren trocken.
    Und dann nicht mehr so trocken, denn im Alter zwischen sechzehn und achtzehn veränderte sich Eve. Aber ganz gewaltig. Als sie fünfzehn war, zeigte das Klassenfoto ein hübsches, zerbrechlich wirkendes Mädchen in biederen Klamotten, die sogar

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