Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Amelies Haus lag, aber sie kannte eine Tür, die hineinführte. Sie hatte lange darüber nachgedacht, wie man beim Öffnen einer Badezimmertür in ein Haus gelangen konnte, das vielleicht auf der anderen Seite der Stadt lag. Aber das Einzige, worauf sie kam, war ein in sich gefalteter Raum, und sogar die abgedrehtesten Physiker gaben zu, dass dies so gut wie unmöglich war.
    Aber sie konnte sich mit in sich gefaltetem Raum als Erklärung besser abfinden als mit irgendeinem verrückten Booga-Booga-Vampirzauber.
    »Bist du auf Ärger vorbereitet?«, fragte er. Als sie nicht antwortete, griff er ins Handschuhfach des Wagens und zog ein kleines, schmuckkästchenartiges Schächtelchen heraus.
    »Hier. Ich habe immer ein paar zusätzliche dabei.«
    Sie öffnete es und fand ein feines Silberkreuz an einer langen Kette. Schweigend legte sie es sich um den Hals und ließ es in den Ausschnitt ihres T-Shirts fallen. Sie hatte zwar bereits eins von Eves selbst gemachten Holzkreuzen als Hilfe dabei, aber dieses hier fühlte sich irgendwie echter an. »Ich gebe es Ihnen später zurück«, sagte sie.
    »Nicht nötig. Wie ich schon sagte – ich habe noch mehr davon.«
    »Ich nehme keinen Schmuck von älteren Herren an.«
    Hess lachte. »Weißt du, als ich dich zum ersten Mal traf, dachte ich, du seiest eine unscheinbare kleine Maus, Claire. Aber das stimmt nicht, nicht wahr? Zumindest nicht tief drinnen.«
    »Oh, ich bin eine Maus«, sagte sie. »All das jagt mir höllische Angst ein. Aber ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte, Sir, außer, es zu probieren. Auch Mäuse können beißen.«
    Hess nickte, das Lachen wich aus seinem Gesicht. »Dann will ich dir mal die Chance geben, die Zähne zu zeigen.«
    Er fuhr ungefähr einen Kilometer, wobei er den Wagen mühelos durch die dunklen Straßen lenkte. Sie erhaschte kurze Blicke auf Leute, die sich in der Dunkelheit bleich und schnell bewegten. Die Vampire waren mit allen Kräften draußen, hatte er gesagt und er hatte recht. Sie entdeckte die glühenden Reflexe von Augen, als der Wagen um eine Ecke bog. Vampiraugen reflektierten Licht wie die einer Katze. Unheimlich.
    Hess hielt vor einem alten Haus im viktorianischen Stil. »Möchtest du, dass ich mit reinkomme?«, fragte er.
    »Sie würden sie nur erschrecken«, sagte Claire. »Sie kennen mich schon. Außerdem sehe ich nicht unbedingt bedrohlich aus.«
    »Nicht, solange sie dich nicht kennen«, sagte Hess. »Halte dich von der Gasse fern.«
    Sie hielt inne, die Hand auf der Wagentür. »Warum?«
    »Ein Vampir lebt an ihrem Ende. Verrückter alter Mistkerl. Er kommt dort nie heraus und jeder, der dorthinein geht, ebenso wenig. Also, halt dich einfach fern.«
    Sie nickte und duckte sich in die Dunkelheit hinaus. Draußen hatten die Schatten von Morganville ihren ganz eigenen Charakter. Die Gegend, die tagsüber ein wenig schäbig aussah, verwandelte sich nachts in einen Freakshow-Park, der von kaltem Mondlicht versilbert wurde. Die Schatten sahen aus wie Löcher in der Welt, so schwarz waren sie. Claire schaute das Haus an und fühlte seine Präsenz . Es war wie das Glass House, also war es okay. Es hatte eine Art lebendige Seele, aber das Glass House schien nur mäßig daran interessiert, was für Kreaturen darin kreuchten und fleuchten, wohingegen dieses Haus...sie war sich nicht einmal sicher, ob ihm gefiel, was vor sich ging.
    Sie schauderte, öffnete das Lattentor und eilte hinauf, um an die Tür zu klopfen. Sie pochte ungeduldig dagegen, bis eine Stimme durch das Holz rief: »Wer zum Teufel ist da?«
    »Claire! Claire Danvers. Ich war schon einmal hier, erinnern Sie sich? Sie haben mir Limonade angeboten!« Keine Antwort. »Bitte, Ma’am, bitte lassen Sie mich herein. Ich muss Ihr Badezimmer benutzen!«
    »Du musst was? Du verschwindest jetzt besser von Grammas Veranda, Mädchen.«
    »Bitte!« Claire wusste, dass sie verzweifelt klang, aber nun ja...sie war verzweifelt. Ganz zu schweigen davon, dass sie nur einen kleinen Schritt davon entfernt war durchzudrehen. »Bitte, Ma’am, lassen Sie mich nicht hier draußen im Dunkeln stehen!«
    Es war ehrlich gesagt nur ein klein wenig Schauspielerei dabei, denn die Dunkelheit um sie herum wurde schwerer und schloss sich enger um sie und sie konnte nicht aufhören, an die Gasse zu denken, an den verrückten Vampir, der sich an ihrem Ende wie eine Riesentarantel versteckte und darauf lauerte, dass...
    Beinahe hätte sie aufgeschrien, als die Tür auf einmal geöffnet wurde und sich

Weitere Kostenlose Bücher