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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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eine Hand um ihren Arm schloss.
    »Um Himmels willen, komm schon rein!«, fuhr Lisa sie an. Sie sah verärgert, müde und zerknittert aus. Claire hatte sie offensichtlich geradewegs aus dem Bett geholt. Sie trug einen rosa Satinpyjama und flauschige Häschenhausschuhe, die sie auch nicht weniger sauer aussehen ließen. Sie zerrte Claire herein, die über die Schwelle stolperte, und Lisa knallte die Tür zu und verriegelte sie mehrmals hinter sich.
    Dann drehte sie sich um, verschränkte die Arme und schaute Claire finster an. Das hätte ziemlich Respekt einflößend ausgesehen, wären da nicht der rosa Pyjama und die Häschenhausschuhe gewesen...
    »Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«, fragte Lisa. Claire holte tief Luft, öffnete den Mund... und hatte nichts mehr zu sagen.
    Im Flur standen nämlich Gramma und neben ihr Amelie.
    Der Kontrast hätte schärfer nicht sein können. Amelie war voll und ganz die perfekte Schneekönigin, von ihrem geflochtenen, gewickelten Haar bis hin zu ihrem faltenlosen Gesicht und dem seidigen weißen Kleid, das sie anhatte. Sie hatte sich umgezogen, seit sie im Gebäude des Ältestenrates das schwarze Kostüm getragen hatte. Sie sah aus wie eine dieser griechischen Statuen aus Marmor. Neben ihr wirkte Gramma steinalt, erschöpft und zerbrechlich.
    »Die Besucherin kommt zu mir«, sagte Amelie ruhig. »Ich habe sie schon erwartet. Ich bedanke mich für deine Freundlichkeit, Katherine.«
    Wer ist Katherine? Claire schaute sich um und kurz darauf wurde ihr bewusst, dass Gramma gemeint sein musste. Komisch, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Gramma einen Vornamen hatte oder je jung gewesen war. Lisa sah ebenfalls ein wenig erschüttert aus.
    »Und ich schätze deine Wachsamkeit, Lisa, aber deine Vorsicht ist unnötig«, fuhr Amelie fort. »Geh bitte zurück in dein...« Amelie zögerte einen Augenblick und Claire konnte sich nicht vorstellen, warum, bis sie bemerkte, dass der Blick der Vampirin an Lisas Häschenschuhen hängen geblieben war. Nur eine Sekunde lang, nur ein winziger Riss im Marmor, aber Amelies Augen weiteten sich ein wenig und ihr Mund bog sich. Sie hat Sinn für Humor. Mehr als alles andere sorgte dies dafür, dass sich Claire verloren fühlte. Wie konnten Vampire Humor haben? War das eigentlich fair?
    Amelie gewann ihre Fassung wieder. »Du kannst wieder schlafen gehen«, sagte sie und beugte würdevoll den Kopf zu Lisa und ihrer Großmutter. »Wenn du mich jetzt bitte geleiten würdest, Claire.«
    Sie wartete nicht ab, ob Claire es tun würde, und gab auch keine weiteren Erklärungen dazu ab, was »geleiten« bedeutete.
    Sie drehte sich einfach um und glitt den Gang entlang. Claire und Lisa tauschten Blicke aus – dieses Mal sah Lisa besorgt, nicht verärgert aus – und Claire eilte Amelies rasch zurückweichender Gestalt hinterher.
    Amelie öffnete die Badezimmertür und ging in das Arbeitszimmer, in dem Claire sie damals besucht hatte, nur dass es jetzt Nacht war und ein Feuer in dem riesigen Kamin prasselte, das wohl den eisigen Raum erwärmen sollte. Die Wände bestanden aus dickem Stein und sahen sehr alt aus. Die Wandteppiche ebenfalls; sie waren verblasst und zerfleddert, aber irgendwie strahlten sie dennoch eine gewisse Pracht aus. Das Zimmer sah im Feuerschein noch viel gruseliger aus. Es war kein elektrisches Licht an – falls es das überhaupt gab. Nicht einmal die Bücher, die sich auf den Regalen drängten, verliehen dem Raum Wärme.
    Amelie ging zu einem Sessel in der Nähe des Feuers hinüber und bedeutete Claire elegant, gegenüber von ihr Platz zu nehmen. »Du darfst dich setzen«, sagte sie. »Aber ich muss dich warnen, Claire. Was du, wie ich annehme, von mir forderst, liegt nicht in meiner Hand.«
    Claire setzte sich vorsichtig und wagte nicht, sich zu entspannen. »Sie wissen, weshalb ich gekommen bin.«
    »Ich wäre eine Närrin zu glauben, es ginge um etwas anderes als um den jungen Shane«, sagte Amelie und lächelte sehr traurig. »Ich erkenne Loyalität auf den ersten Blick. Ihr beide strahlt sie sehr stark aus, was einer der Gründe war, dir so sehr zu vertrauen, obschon wir uns nur flüchtig kannten.« Ihr Lächeln erlosch und ihre blassen Augen wurden wieder frostig. »Und deshalb kann ich nicht verzeihen, was Shane getan hat. Er brach mir die Treue, Claire, und das kann ich nicht hinnehmen. Morganville beruht auf Treue. Ohne Treue hätten wir hier nichts als Verzweiflung und Tod.«
    »Aber

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