Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
Weg.«
Claire zog sich in den Türrahmen zurück und prallte gegen einen warmen Körper. Sie schrie auf und sprang nach vorne, wobei sie den Kopf wandte und sich... Michael gegenübersah.
Sein Gesicht sah wie eine kreidige Maske aus, seine großen Augen verletzt und zornig. Er nahm Claire an der Hand und zog sie durch die Tür hinaus in den Flur.
Dann nahm er den Türknauf in die Hand und sah Eve an. »Du gehst nirgendwohin«, sagte er. »Nicht, solange ich dich aufhalten kann.«
Er schlug die Tür zu und verschloss sie mit einem altmodischen Schlüssel. Sekunden später knallte Eve von der anderen Seite gegen die Tür und begann, am Knauf zu rütteln. »Hey!«, brüllte sie. »Mach auf! Aber sofort!«
»Nein«, sagte Michael. »Tut mir leid, Eve. Ich liebe dich. Ich lasse nicht zu, dass du das tust.«
Sie brüllte und hämmerte noch heftiger gegen die Tür. »Du liebst mich ? Du Arschloch! Lass mich raus!«
»Kannst du sie wirklich da drin lassen?«, fragte Claire ängstlich.
»Für heute Nacht schon«, sagte Michael, wobei sein Blick an der Tür haftete, die unter der Kraft ihrer Tritte und Schläge vibrierte. »Die Fenster und Türen lassen sich nicht öffnen. Sie sitzt fest. Aber wenn die Sonne aufgeht...«Er wandte sich Claire zu. »Du sagtest, Detective Hess würde für Shane eintreten, wenn du Beweise finden könntest?«
»Das hat er zumindest gesagt.«
»Das reicht nicht. Wir brauchen Amelie auf seiner Seite. Und Oliver.«
»Oliver ist derjenige, der ihn in den Käfig gebracht hat! Und Amelie – sie ist einfach weggegangen. Ich glaube nicht, dass sie uns helfen wird, Michael.«
»Versuch es«, sagte er. »Geh. Du musst das tun.«
Claire blinzelte. »Du meinst... da rausgehen? Bei Nacht?«
Michael sah plötzlich erschöpft aus. Und sehr jung. »Ich kann nicht. Ich vertraue Eve nicht genug, als dass ich sie aus ihrem Zimmer herauslassen könnte. Noch viel weniger kann ich sie gehen lassen, um mit einigen der einflussreichsten Vampire der Stadt zu sprechen. Ruf Detective Hess an oder Lowe. Geh nicht allein... aber Claire, du musst das für mich tun. Du musst es für mich in Ordnung bringen. Ich kann nicht...«
All die Dinge, die er nicht tun konnte, standen ihm auf die Stirn geschrieben. Er hatte sich den Kopf an den Mauern eingerannt, die ihn umgaben, und stand nun gebrochen und blutig zwischen den Trümmern.
»Ich weiß«, sagte Claire. »Ich werde es versuchen.«
***
Es war finster, sie war in Morganville und sie war sechzehn. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, um noch einmal aus dem Haus zu gehen. Trotzdem zog Claire ihre dunkelste Jeans an und ein schwarzes T-Shirt. Außerdem nahm sie ein großes, bombastisches Kreuz mit, das Eve ihr gegeben hatte. Es wurde ihr mulmig bei dem Gedanken an Pfähle. Noch mulmiger, wenn sie daran dachte, tatsächlich jemanden damit zu pfählen.
Ich stehe immer noch unter Schutz, Amelie hatte es gesagt.
Sie hoffte, dass das auch wirklich so gemeint war.
Claire wählte Detective Hess’ Nummer, die sie von der Karte ablas, die Eve an das Brett in der Küche geheftet hatte. Er ging beim zweiten Klingeln ran und klang müde und niedergeschlagen.
»Könnten Sie mich fahren?«, fragte Claire. »Nur wenn es Ihnen nichts ausmacht. Ich muss mit Amelie sprechen.«
»Nicht einmal ich weiß, wie man zu Amelie kommt«, sagte Hess. »Das ist das bestgehütete Geheimnis Morganvilles. Sorry, Kleines, aber...«
»Ich weiß, wie man zu ihr gelangt«, sagte sie. »Ich möchte nur nicht zu Fuß gehen. Angesichts der Tageszeit.«
Einen Moment lang herrschte Stille, dann hörte sie einen Stift, der über Papier kratzte. »Du solltest überhaupt nicht rausgehen«, sagte Hess. »Außerdem glaube ich nicht, dass du irgendetwas erreichst. Du musst jemanden finden, der Shanes Geschichte bestätigen kann. Das heißt, einen der Biker-Kumpel seines Dads. Einer oder zwei könnten noch frei herumlaufen, aber ich glaube nicht, dass man bei ihnen weit kommt, wenn man nett mit ihnen plaudert.«
»Was ist mit seinem Dad?«
»Glaub mir, du wirst Frank Collins nicht finden. Zumindest nicht vor den Mächten, die ihn bereits suchen. Jeder Vampir der Stadt ist heute draußen, sie durchkämmen die Straßen nach ihm. Sie werden ihn irgendwann finden. Es gibt nicht viele Orte, an denen er sich verstecken kann, wenn eine umfassende Suche durchgeführt wird.«
»Aber... wenn sie ihn fänden, hätte das doch sein Gutes. Er könnte ihnen sagen, dass Shane es nicht getan hat!«
»Könnte
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