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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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er hat nichts getan!« Claire wusste, dass sie wie ein weinerliches kleines Mädchen klang, aber sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Sie hätte auch weinen können, aber das wollte sie nicht. Sie hatte das Gefühl, dass sie ohnehin schon genug geweint hatte. »Er hat Brandon nicht getötet. Er versuchte, ihn zu retten. Sie können ihn nicht dafür bestrafen, dass er am falschen Ort war!«
    »Wir haben außer Shane niemanden, der das bezeugen kann. Und mach jetzt keinen Fehler, Kind. Ich weiß, aus welchem Grund Shane eigentlich nach Morganville zurückgekehrt ist. Es ist bedauerlich, dass seine Schwester so brutal und unnötig getötet wurde. Wir haben versucht, eine Wiedergutmachung zu leisten, wie es üblich ist. Wir erlaubten ihnen sogar, Morganville zu verlassen, was, wie du verstehen wirst, nicht üblich ist, in der Hoffnung, dass Shane und seine Eltern ihren Schmerz in einer weniger... schwierigen Umgebung heilen könnten. Aber es war nicht möglich. Und seine Mutter durchbrach die Blockade, die ihre Erinnerungen umgab.«
    Claire rutschte unbehaglich auf ihrem Sessel herum. Er war zu groß und zu hoch und sie erreichte mit den Zehenspitzen kaum den Boden. Sie umklammerte fest die Armlehnen und versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass sie stark und mutig war, dass sie es wegen Shane sein musste . »Haben Sie sie getötet? Shanes Mutter?«, fragte sie so unverblümt, wie sie nur konnte. Es klang trotzdem noch schüchtern, aber wenigstens hatte sie die Frage herausgebracht.
    Einen Moment lang dachte sie, dass Amelie ihr nicht antworten würde, aber dann schaute die Vampirin weg und starrte ins Feuer. Ihre Augen leuchteten orange in seinem Schein und zeigten in der Mitte gelbe reflektierende Lichtpünktchen. Sie zuckte mit den Achseln. Es war eine so kleine Geste, dass Claire sie kaum wahrnahm. »Ich habe seit Hunderten von Jahren meine Hand nicht mehr gegen einen Menschen erhoben, kleine Claire. Aber das war nicht deine Frage, oder? Ob ich verantwortlich bin für den Tod seiner Mutter? Im weitesten Sinne trage ich für alles, was in Morganville geschieht, die Verantwortung, sogar noch über seine Grenzen hinaus, wenn es Vampire betrifft. Aber ich glaube, du wolltest fragen, ob ich es ausdrücklich anordnete.«
    Claire nickte. Ihr Nacken fühlte sich steif an und ihre Hände hätten gezittert, wenn sie nicht die Armlehnen des Sessels so fest umklammert hätten, dass ihre Knöchel knackten.
    »Ja«, sagte Amelie und wandte ihren Kopf wieder, sodass sich ihre Augen trafen. Sie sah kühl, gnadenlos und absolut gewissenlos aus. »Natürlich habe ich das. Shanes Mutter gehörte zu den seltenen Menschen, die es bisher geschafft haben, die psychische Blockade zu überwinden, die ihnen auferlegt wurde, als sie diesen Ort verließen. Das tat sie, indem sie sich auf ein bestimmtes Ereignis in der Vergangenheit konzentrierte. Sie erinnerte sich an den Tod ihrer Tochter und davon ausgehend erinnerte sie sich an andere Dinge. Gefährliche Dinge. Sobald wir erkannten, dass dies geschah, wurde es mir mitgeteilt und ich gab den Befehl, sie zu töten. Es sollte schnell und ohne Schmerzen durchgeführt werden und es war eine Gnade, Claire. Shanes Mutter hat so lange gelitten, verstehst du? Sie war verletzt und manche Verletzungen können nicht geheilt werden.«
    »Wenn man tot ist, heilt nichts mehr«, flüsterte Claire. Sie dachte an Shane, wie er auf der Couch saß und der ganze Horror seines Lebens aus ihm heraussprudelte, und sie wollte sich auf Amelies perfektes Outfit übergeben. »Sie können so etwas nicht tun. Sie sind nicht Gott!«
    »Wenn es um die Sicherheit aller geht, die hier wohnen? Doch, Claire, das kann ich. Ich muss. Es tut mir leid, dass meine Entscheidungen nicht deine Zustimmung finden, aber letztendlich sind es meine Entscheidungen und ich trage auch die Konsequenzen. Shane ist eine Konsequenz. Meine Agenten warnten mich damals. Sie glaubten, dass der Junge von seiner Mutter angesteckt wurde, dass seine Blockade verrutschte, aber ich beschloss, die Tragödie nicht noch größer zu machen, indem ich einen Jungen tötete, der vielleicht keine Gefahr darstellte.« Amelie zuckte erneut mit den Achseln. »Du siehst also, nicht alle meine Entscheidungen sind grausam. Aber die, die es nicht sind, sind in der Regel falsch. Hätte ich Shane damals getötet und seinen Vater ebenfalls, dann stünden wir jetzt nicht vor dieser... blutigen und schmerzhaften Schmierenkomödie.«
    »Weil er tot wäre!« Claire

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