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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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darum, stark zu sein, sondern darum, den Tag zu überleben, verstanden? Vertrau mir.«
    Sie schluckte hart. »Das tue ich.«
    »Ist er immer noch da?«
    »Ich weiß nicht, ich kann ihn nicht sehen. Vielleicht ist er weg.«
    »Der Streifenwagen müsste jeden Augenblick da sein, sie schleichen sich leise an. Siehst du sie schon?«
    »Nein, aber mein Zimmer geht nach hinten raus, auf die kleine Gasse.« Im Hof bewegte sich etwas und pures Adrenalin schoss ihr in die Adern. »Ich glaube...ich glaube er ist jetzt im Hof. Er kommt zum Haus. Von hinten.«
    »Geh Michael und Shane aufwecken. Schau nach, ob bei Eve alles okay ist. Geh schon, Claire.«
    Sie war nicht angezogen, aber sie fand, dass das jetzt keine Rolle spielte. Das übergroße T-Shirt, das sie anhatte, reichte ihr sowieso bis zum Knie. Sie schloss ihre Tür auf, öffnete sie und fing vor Schreck an zu schreien.
    Zumindest versuchte sie das. Sie brachte den Ton nicht so richtig heraus, weil sich Olivers Hand über ihren Mund legte. Er wirbelte sie herum und schleppte sie zurück über die Schwelle. Sie schrie, aber es war kaum ein Summen in ihrer Kehle. Ihre nackten Fersen schrammten über das Holz, als sie versuchte, die Füße zu sich heranzuziehen, aber er sorgte dafür, dass sie weiterhin hilflos und aus dem Gleichgewicht war. Sie ließ das Handy fallen.
    In der Ferne konnte sie Lowes Stimme hören, die ihren Namen flüsterte, aber sie wurde von Olivers leiser Stimme an ihrem Ohr überdeckt, als er sich zu ihr beugte und sagte: »Ich möchte nur mit dir reden. Bring mich nicht dazu, dir wehzutun, Mädchen. Du weißt, dass ich das tun werde, wenn du mich dazu zwingst.«
    Sie hielt den Mund und atmete schwer. War er draußen im Hof gewesen? Wie war er so schnell hier heraufgekommen? Hielten ihn die Schutzvorkehrungen des Hauses nicht ab?
    Nein, sie funktionieren jetzt nur für uneingeladene Menschen, weil Michael... weil Michael jetzt ein Vampir ist. Oliver konnte jetzt ganz einfach aus und ein gehen. Oh Gott.
    »Braves Mädchen. Bleib ruhig«, flüsterte Oliver. Er schaute den Flur hinauf und hinunter, verschob das Gemälde neben der Tür und drückte auf den versteckten Knopf. Der geheime Durchgang gegenüber Eves Zimmer öffnete sich mit einem leisen Ächzen, er zerrte sie hinein und machte die Tür hinter ihnen zu. Kein Knopf an der Innenseite. Der Schalter zum Öffnen war eine Treppe höher und er würde verhindern, dass sie dort hinkam, wenn sie versuchen würde zu rennen. Als er sie losließ, blieb Claire, wo sie war.
    Seine Stimme kehrte zu ihrer normalen Lautstärke zurück. Er befürchtete nicht, dass man ihn hören könnte, nicht hier. »Ich dachte, es sei an der Zeit, dass wir uns mal unterhalten. Du hast ein Abkommen mit Amelie unterzeichnet. Das verletzt mich, Claire. Ich dachte, unsere Freundschaft wäre etwas ganz Besonderes, und außerdem hatte ich dir dieses Angebot zuerst gemacht.« Oliver lächelte sie an, es war dieses kalte und doch seltsam gütige Lächeln, auf das sie die ersten Male, als sie sich begegneten, hereingefallen war. »Du hast mich abgewiesen. Deshalb frage ich mich, warum du beschlossen hast, dass Amelie die bessere Wahl ist.«
    Möglicherweise wusste er über Myrnin Bescheid, aber sicher nicht darüber, was Myrnin tat. Amelie war da ziemlich bestimmt gewesen: Er konnte das auf keinen Fall wissen.
    »Sie riecht besser«, sagte Claire. »Und sie hat Kekse für mich gebacken.« Irgendwie erschien ihr Oliver nach dem Tag, den sie erlebt hatte, einfach nicht mehr besonders furchterregend.
    Bis er seine Vampirzähne entblößte und sich seine Augenfarbe in ein seltsames, tiefes Schwarz verwandelte. »Lass die Spielchen«, sagte er. »Das Zimmer ist schalldicht. Amelie pflegte hier mit ihren Opfern zu spielen, weißt du? Es ist eine Todesfalle und du sitzt mittendrin. Deshalb solltest du vielleicht ein wenig höflicher sein, wenn du den Morgen noch erleben willst.«
    Claire hielt ihm ihr linkes Handgelenk hin. Das goldene Armband schimmerte im Licht. »Beißen Sie sich die Zähne daran aus, Oliver. Sie können mich nicht anrühren. Niemanden in diesem Haus können Sie anrühren. Ich habe keine Ahnung, wie Sie hereingekommen sind, aber...«
    Er griff nach ihrem rechten Handgelenk und riss den Verband von dem Schnitt ab, den Jason ihr zugefügt hatte. Die Wunde brach auf und ein rotes Rinnsal floss von dort über die Innenseite ihres Armes.
    Oliver leckte es ab.
    »Okay, das ist jetzt einfach widerlich«, sagte Claire schwach.

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