Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
ein VIP bist. Vampire Important Person.«
Zwei weitere Spieler, die Claire mit der Einladung beglückt hatte, torkelten vorbei. Einer davon ergriff Claires Arm und platzierte einen nassen, schlabbrigen Kuss auf ihre Wange. »Wir haben Kopien verteilt«, sagte er und kicherte. »Hoffe, das war okay. Großartige Party!«
Shane seufzte, legte ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn weg. »Jaja, wie auch immer. Nacktes Mädel, heiß wie ein Vulkan, im Nebenzimmer. Du beeilst dich besser.«
Die Spieler wurden ganz schnell wieder nüchtern und verdrückten sich. Monicas perfekte, geglosste Lippen standen offen, ihre Augen waren geweitet.
»Du?«, sagte sie. »Du hast das getan? Diese Idioten haben Flyer hergestellt! Sie haben sie überall auf dem Campus verteilt! Es sollten nur die Besten kommen!«
»Mach dir keine Sorgen«, sagte Eve zuckersüß. »Wir sind ja da.« Sie lächelte triumphierend und erinnerte mit ihrem Lippenstift an die Böse Hexe des Westens aus dem Zauberer von Oz. »Küsschen!« Sie gab in der Nähe von Monicas Wange ein » Mmuah « von sich. »Nette Party. Schade um die Möbel. Ts, ts!« Sie tänzelte an Michaels Arm davon, als wäre sie die Königin des Universums was war schon Morganville? Claire holte ihre Kamera heraus und hielt den mörderischen Blick, den Monica Eve zuwarf, für die Ewigkeit fest.
»Du hinterlistige kleine Schlampe!«, zischte Monica.
Claire ließ das Handy sinken und sah ihr für einen langen Moment in die Augen. Sie hatte keine Angst, nicht mehr. »Du hast deine Freunde dazu gebracht, mir Drogen ins Glas zu mischen, und du hast zu ihnen gesagt, dass ich es gern derb hätte. Alles, was ich getan hab, war, deine Einladung zu recyceln. Sagen wir mal, jetzt sind wir quitt.«
»Sagen wir mal, wir sind nicht quitt!«
Shane beugte sich vor, senkte die Stimme, sodass Monica sich anstrengen musste, ihn zu verstehen, und sagte: »Beruhige dich. Du bekommst rote Flecken im Gesicht, wenn du dich aufregst. Und wenn du noch einmal Schlampe zu meiner Freundin sagst, dann bin ich nicht mehr so nett.«
Monicas Blick war böse und wild, aber sie rührte sich nicht und einen Moment später drehte sie sich um und rannte die Treppe hinauf in den ersten Stock, wo sich ihre chic angezogenen Freunde zusammendrängten wie die Kandidaten von Das Inselduell.
»Eins zu null für die Kleinen«, sagte Shane. Er starrte einem Rudel Typen in Fußballtrikots nach, die mit einem Bett an ihnen vorbeipolterten. Claire blinzelte. Ja, das war ein Bett. »Okay, ich will es eigentlich gar nicht wissen. Also. Was zu trinken?«
In der Küche setzte eine Gruppe Leute gerade Bowle in einem Mülleimer an. Claire hoffte, dass es ein neuer Mülleimer war. Aber so zugeschüttet, wie die Typen waren, die das Zeug einfüllten, konnte man sich da echt nicht so sicher sein.
»Das Zeug da würde ich meiden«, sagte Shane dicht an ihrem Ohr. »Siehst du jemanden, den du kennst?«
Sie war sich nicht sicher. Es war so eng, dass man sich kaum bewegen konnte zwischen all den Leuten, die zu den Küchentheken hindrängten und mit roten Plastikbechern in der Hand aus und ein gingen...
Eine Schockwelle durchlief ihre Wirbelsäule. »Ja«, sagte sie. »Ich kenne jemanden.«
Wie zum Teufel war Eves Bruder auf die Party gekommen? Er stand lässig in einer Ecke und grinste hämisch. Das Haar hing ihm strähnig über die Schulter und er hatte die gleichen schmuddligen Bad-Boy-Klamotten an wie damals, als er Claire in der Cafeteria bedroht hatte. Er trank etwas, aber er war nicht betrunken – in seinem Blick lag zu viel glühende Verachtung, als er ihn über die Menge schweifen ließ. Irre Augen. Oh Gott, so sehen diese Typen aus, die plötzlich anfangen, in einem Raum voller Menschen herumzuballern.
Ihre Blicke trafen sich und er bedachte sie mit einem schrägen Lächeln. Beunruhigt schaute Claire Eve an, aber sie stand mit dem Rücken zu ihrem Bruder und unterhielt sich mit Michael; offensichtlich hatte sie das Problem gar nicht bemerkt.
»Was?«, fragte Shane. Claire wandte sich wieder um und deutete in die Ecke.
Jason war verschwunden.
Shane schüttelte den Kopf, als sie es ihm erzählte, und wandte sich ab, um mit Michael zu sprechen. Michael nickte, dann reichte er Eve an Shane weiter. Claire sah, wie sich seine Lippen bewegten: Pass auf sie auf.
Und dann ging Michael durch die Menge davon.
So viel zum Thema Zusammenbleiben.
Shane legte ihnen beiden den Arm um die Schultern und sagte: »Das hier ist das Leben.
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