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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Eve weinte leise, beinahe hoffnungslos. Aus irgendeinem Grund weinte Claire gar nicht. Überhaupt nicht. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie das noch konnte. War das krank? War sie verkorkst? Wen hätte sie das fragen sollen? Anscheinend konnte sie im Moment gar nichts empfinden außer einem vagen Grauen.
    Richard Morrell kam vorbei, um ihre Aussagen aufzunehmen. Das war einfach und Claire hatte kein Problem damit, Jason wegen Messerstecherei anzuzeigen. »Und er hat zugegeben«, fügte Claire hinzu, »dass er diese beiden Mädchen umgebracht hat.«
    »Wie hat er das zugegeben?«, fragte Richard. Er setzte sich im Wartebereich ihr gegenüber in einen Sessel und Claire fand, dass er müde aussah. Auch älter. Wahrscheinlich war es nicht einfach, der einzige halbwegs Normale in der Familie zu sein. »Was genau hat er zu dir gesagt?«
    »Dass er eine davon bei uns gelassen hat«, sagte sie und schaute zu Eve hinüber, die noch kein Wort gesagt hatte. Die noch nicht mal geblinzelt hatte, soweit Claire sagen konnte. »Er bezeichnete sie als Geschenk.«
    »Hat er eine von ihnen mit Namen erwähnt?«
    »Nein«, flüsterte sie. Plötzlich fühlte sie sich sehr, sehr müde, als würde sie eine ganze Woche durchschlafen können. Und sie fror. Sie zitterte. Richard bemerkte es, stand auf und kam mit einer grauen Fleece-Decke zurück, die er ihr umlegte. Er brachte noch eine für Eve, die noch immer in Shanes schwarze Jacke gehüllt war.
    »Kann es sein, dass Jason das nur gesagt hat, weil er von den Leichen wusste, die bei eurem Haus gefunden wurden?«, fragte Richard. »Hat er irgendwelche Einzelheiten erwähnt? Etwas, worüber nichts in den Zeitungen stand?«
    Beinahe hätte Claire Ja gesagt, aber sie konnte sich gerade noch beherrschen. Die Polizei wusste nichts davon, dass Shane das Mädchen in ihrem Keller gefunden hatte. Sie dachte, der Mörder hätte sie zur Kirche gebracht.
    Sie hatte keine andere Wahl. Sie schüttelte einfach den Kopf.
    »Dann ist es möglich, dass Jason nur labert«, sagte Richard. »Wir haben ihn beobachtet. Wir haben nichts entdeckt, womit wir beweisen könnten, dass er etwas mit diesen toten Mädchen zu tun hat.« Er zögerte, dann sagte er sehr behutsam: »Hört mal. Ich möchte nichts über Shane sagen, aber immerhin hatte er einen Baseballschläger bei sich, nicht wahr?«
    Eve hob sehr langsam den Kopf. »Was?«
    »Shane hatte einen Baseballschläger.«
    »Er hat ihn einem anderen Typen abgenommen«, sagte Claire so hastig, dass sie sich fast verhaspelt hätte. »Einem Typen von Monicas Party. Shane wurde angegriffen, er hat sich nur verteidigt! Und er versuchte, Jason davonzujagen...«
    »Wir haben Zeugen, die aussagen, dass Shane den Schläger nach Jason schwang, nachdem dieser das Messer weggesteckt hatte.«
    Claire fand keine Worte. Sie saß einfach nur mit offenem Mund da und glotzte in Richards müde, harte Augen.
    »So ist das also«, sagte Eve. Ihr sanfter Tonfall wurde rasch härter. »Shane wird schuld sein, weil er Shane ist. Egal, dass irgendein Arsch aus der Studentenverbindung versucht hat, ihm den Schädel zu zertrümmern, oder dass Jason mit dem Messer auf ihn eingestochen hat. Es ist trotzdem Shanes Schuld!« Sie stand auf, streifte Shanes Jacke ab und warf sie nach Richard. Er fing sie auf, bevor sie in seinem Gesicht landete, aber nur knapp. »Hier, ein kleiner Mantel des Schweigens, den wirst du brauchen, um ihn über diese Sache zu breiten!« Sie stolzierte davon, schlank und bleich wie eine Lilie in all dem Schwarz.
    »Eve...«, seufzte Richard. »Verdammt. Sieh mal, Claire, ich brauche die Fakten, okay? Und Tatsache ist, dass Jason während der Auseinandersetzung sein Messer weggepackt hat. Shane hatte den Baseballschläger und Shane bedrohte ihn. Dann hat Jason in Notwehr auf ihn eingestochen. Ist das richtig?«
    Sie antwortete nicht. Ein paar Sekunden lang saß sie einfach nur da und starrte ihn an, dann stand sie auf, streifte die Decke ab und reichte sie ihm.
    »Ein Mantel reicht nicht aus. Du wirst eine große Decke brauchen, um das zu verschleiern. Nicht mal die hier wird reichen«, sagte sie. »Schau mal, ob ein Zirkus in der Stadt ist. Vielleicht kannst du dir ein Zelt borgen.«
    Sie ging den Flur entlang, um nachzuschauen, ob Shane aus dem OP gekommen war.
    War er nicht.
    Eve tigerte den Flur auf und ab, sie war ganz steif vor Wut und hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Diese Mistkerle«, sagte sie. »Diese Hurensöhne! Sie machen Shane fertig, das ist total

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