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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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kann man hier in der Gegend Aufmerksamkeit erregen? Und ich werde eine Menge Aufmerksamkeit erregen. Und mit dir fange ich an, Claire.«
    Shane brüllte – es waren nicht einmal Worte, sondern ein Schrei bodenloser Wut – und schlug nach ihm. Schneller als Claire erwartet hätte, sprang Jason zurück und der Baseballschläger verfehlte ihn. Dann stürzte er nach vorne. Shane war aus dem Gleichgewicht und nicht ganz sicher auf den Beinen, aber das würde nichts ausmachen; sollte Jason verrückt genug sein, sich auf einen Nahkampf mit Shane einzulassen, wäre alles vorbei.
    Oder?
    Jason schlug Shane tief in den Magen und Shane gab einen überraschten Laut von sich und wich einen Schritt vor ihm zurück.
    Shane trat den Rückzug an...
    Und dann sah Claire das Messer in Jasons Hand, es glitzerte silbrig und rot und einen Moment lang begriff sie es nicht. Sie begriff überhaupt nichts.
    Erst als Shane die Hand öffnete, der Baseballschläger mit einem klappernden Geräusch auf dem Pflaster aufschlug und Shane zusammenbrach und auf die Knie fiel, wurde ihr klar, dass Jason auf ihn eingestochen hatte.
    Shane schien es auch nicht zu begreifen. Er keuchte und versuchte, etwas zu sagen, aber er brachte kein Wort heraus. Seine Augen waren groß und wirkten verwirrt. Er versuchte aufzustehen, aber er schaffte es nicht.
    Jason zeigte mit dem Messer auf ihn und beschrieb dann damit einen großen Bogen in ihre Richtung. Dann wandte er sich um und ging davon. Das Messer steckte er zurück in seine Tasche. Leute kamen aus dem Common Grounds, allen voran Oliver. Er drehte schnell den Kopf und beobachtete, wie Jason sich entfernte, dann konzentrierte er sich auf sie.
    Claire ließ sich neben Shane auf die Knie sinken. Er schaute ihr verzweifelt in die Augen, dann fiel er langsam zur Seite.
    Seine Hände pressten sich auf seinen Magen und da war so viel Blut...
    Eve hatte sich nicht gerührt. Sie stand einfach nur da, in ihrem wunderbaren schwarzen Kleid, und starrte ihrem Bruder nach.
    Oliver packte und schüttelte sie. Ihr schwarzes Haar flog wild herum, und als er sie losließ, ließ sich Eve resigniert gegen die Backsteinmauer des Gebäudes sinken. Oliver schüttelte ungeduldig den Kopf und wandte sich Claire und Shane zu.
    Claire blickte stumm vor Elend auf und sah, dass Oliver zu ihr herunterstarrte.
    Nur eine Sekunde lang dachte sie, sie hätte etwas an ihm bemerkt. Vielleicht einen winzigen Hauch von Mitleid.
    »Jemand ruft einen Krankenwagen«, sagte er. »Du solltest Druck auf die Wunde ausüben. Er verliert eine Menge Blut. Jammerschade.« Er meinte damit das Blut. Nicht Shane.
    »Helfen Sie mir«, sagte Claire. Oliver schüttelte den Kopf. » Helfen Sie mir!«
    »Du wirst noch merken, dass Vampire nicht besonders gut mit Verletzten umgehen können«, sagte er. »Ich tue dir einen Gefallen, indem ich mich fernhalte. Und versuch nicht, mich herumzukommandieren, Kleine. Das goldene Armband da bedeutet für mich fast nichts, außer dass es hinterher keine Zeugen geben sollte.«
    Shane hustete, es klang nass und hart. Blut tropfte ihm aus dem Mund. Er sah so blass aus wie Michael. Vampirblass.
    Claire wiegte ihn in ihren Armen. Oliver sah Eve an, runzelte die Stirn und ging weg. Die Leute kamen näher, raunten, stellten Fragen, aber für Claire ergab das alles keinen Sinn. Sie drückte auf die nassen, blutigen Fetzen von Shanes Shirt, fühlte, wie er sich anspannte und sich herauswinden wollte, was sie nicht zuließ. Druck auf die Wunde. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sie von Weitem Sirenen hörte.
    Shane atmete noch, als sie ihn in den Krankenwagen verfrachteten, aber er rührte sich nicht und sagte nichts.
    Claire ging zu Eve, zog sie auf die Füße und legte ihr den Arm um die Schulter. »Komm«, sagte sie. »Wir sollten mit Shane mitfahren.«
    Oliver starrte auf die nassen dunklen Blutspuren auf dem Beton, und als Claire Eve half, hinten in den Krankenwagen zu klettern, schaute er einen seiner Café-Angestellten an und machte eine Kopfbewegung zu der Schweinerei hin.
    »Putz das weg«, sagte er. »Nimm Bleichmittel. Ich möchte nicht, dass man es die ganze Nacht riechen kann.«

11
     
    S hane überlebte die Fahrt und wurde auf dem schnellsten Weg in den OP gebracht. Eve saß still in ihrem schwarzen Samtkleid da und wirkte in dem beruhigenden, neutralen Wartezimmer völlig fehl am Platz. Claire stand ständig auf und wusch ihre Hände, weil sie immer wieder Reste von Shanes Blut auf ihren Kleidern und ihrer Haut fand.

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