Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Erste...«
    »Samuel ist ziemlich intelligent«, sagte Myrnin und presste fest die Augen zu. »Du glühst, du glühst wie die feinste aller Lampen. So viele Möglichkeiten in dir. Ja, es gab andere, die Amelie schickte, damit sie lernen. Vampire und Menschen. Den Ersten habe ich fast aus Versehen getötet, musst du verstehen, aber die Wirkung – weißt du, je intelligenter der Verstand, desto länger dauert meine Klarheit, das dachten wir zumindest am Anfang. Der Zweite...nur einen Monat und so weiter, in immer kürzeren Abschnitten, je weiter meine Krankheit voranschritt.«
    »Sie schickte mich hierher, damit ich sterbe«, sagte Claire. »Sie möchte, dass Sie mich umbringen.«
    »Ja«, sagte Myrnin. »Sie ist clever, nicht wahr? Sie kennt meine Verzweiflung so gut. Und du glühst so hell, Claire. Die Versuchung ist beinahe...«Er schüttelte heftig den Kopf, als würde er versuchen, etwas aus seinem Gehirn zu werfen. »Hör mich an. Sie versucht, das Unausweichliche abzuwenden, aber ich kann diesen Handel nicht akzeptieren. Dein Leben ist so zerbrechlich, es beginnt erst; ich kann dir nicht einen halben Tag davon stehlen oder auch nur eine Stunde. Es führt zu nichts.«
    »Aber – ich dachte, sie sagten, ich könnte lernen...«
    Er seufzte. »Ich wollte es glauben, aber es ist nicht möglich. Ja, ich könnte dich lehren – aber du würdest nicht mehr als eine begabte Imitatorin, eine Mechanikerin, keine Ingenieurin. Es gibt Dinge, die du nicht lernen kannst, Claire, oder bestenfalls in vielen Jahren. Es tut mir leid.«
    Myrnin behauptete gerade, sie sei dumm, und Claire fühlte einen heißen, seltsamen Funken Zorn. »Lassen Sie meinen Arm los!«, fuhr sie ihn an und er war so überrascht, dass ein Teil der Leere in seinen Augen verschwand und Sorge wich. Langsam entspannten sich seine Finger. »Erklären Sie es mir. Sie sind nicht allwissend, vielleicht haben Sie ja etwas vergessen.«
    Myrnin lächelte, aber es war nur ein Schatten seines üblichen manischen Grinsens. »Das habe ich sicherlich«, stimmte er zu. »Aber pass auf, Claire: Meine Muskeln gehorchen mir bereits nicht mehr. Bald werde ich nicht mehr laufen können und dann wird mir die Stimme in der Kehle stecken bleiben. Danach folgen Blindheit und Wahnsinn und ich werde den Rest des Tages an einem schwarzen, finsteren Ort eingesperrt sein und stumme Schreie ausstoßen, während ich verhungere. Wenn es auch nur einen Strohhalm Hoffnung gäbe, diesem Schicksal zu entgehen – glaubst du nicht, ich würde danach greifen?«
    Er sagte das so... ruhig. Als wäre es bereits geschehen. »Nein«, sagte Claire. Sie konnte nicht anders. »Nein, das wird nicht passieren.« Irgendwie hatte sie gedacht, er würde einfach...verschwinden. Ohne Schmerzen. Aber diese Art von Folter – das hatte er nicht verdient. Nicht einmal Oliver verdiente so etwas. »Wie – wissen Sie, wodurch es verursacht wird?«
    Myrnin lächelte, aber es war ein bitteres Lächeln. »Einst dachte ich, ich wüsste es. Amelie weiß vieles von dem, was ich vergessen habe, und du kannst die Hinweise in den Notizbüchern finden. Natürlich war ich vorsichtig, doch wenn du genau hinschaust, kannst du meine Theorien finden. Aber das ist nicht weiter von Bedeutung. Ich fühle, wie ich in die Finsternis abdrifte. Es gibt keine Rückkehr.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe gesehen, wie es passiert. Es ist immer dasselbe. Amelie wird mich wegschließen, weil sie keine andere Wahl hat. Sie muss versuchen, das Geheimnis zu wahren, und ich werde sehr lange brauchen, um zu sterben, weil ich schon so alt bin.« Er schüttelte den Kopf. »Darauf kommt es nicht an. Nicht mehr. Alles, worauf es ankommt, ist, dass du nach Hause gehst, Kind, und niemals hierher zurückkommst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich diese unerwartete Willensstärke ein zweites Mal aufbringen werde, ein solch wunderbares, warmes Geschenk abzulehnen.«
    Es war bescheuert. Sie mochte Myrnin nicht, sie konnte ihn nicht mögen. Er war furchterregend und seltsam und hatte nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal versucht, sie umzubringen.
    Warum also war ihr nach Weinen zumute?
    »Und wenn wir die Kristalle verwenden?«, platzte sie heraus. Myrnins Augen wurden schmal. »Ich habe viel gelernt, als ich sie eingenommen habe. Was, wenn wir sie jetzt nehmen? Wir beide? Würde das helfen?«
    Er schüttelte bereits den Kopf. »Claire, es wäre vergeblich. Selbst wenn wir weiter nach einem Heilmittel forschten – die Zeit ist

Weitere Kostenlose Bücher