Haus der Versuchung
das Mädchen. Angst, sie könnte vergessen, was sie zu tun hatte. Doch die Brünette hatte – endlich – ihre Lektion gelernt. »Darf ich jetzt bitte kommen?«, keuchte sie, während ihr Körper sich anspannte und sich über Brust und Hals die leichte Röte des bevorstehenden Höhepunkts ausbreitete.
Rob presste seinen Mund an ihr Ohr. »Ja«, flüsterte er. Und zu Natalies Erstaunen erlebte sie, als die Brünette mit einem lauten Aufschrei kam, ebenfalls einen Orgasmus. Sie verspürte ein lustvolles Stechen in ihrer Vulva und dem gesamten Unterleib; ihre Brüste richteten sich auf, und ihre Nippel wurden hart. Sie kam ohne Vorwarnung: Ihr Körper erschauerte im selben Moment heftig, als auch die Brünette von Kopf bis Fuß erzitterte. Das Klirren der Handschellen unterstrich dabei noch ihre totale Unterwerfung.
Natalies Höhepunkt war allerdings kürzer. So konnte sie die letzten erlösenden Zuckungen des Mädchens beobachten, während Simon, der hinter ihr stand, sie an den Hüften hielt. Hart spürte sie seine Erektion an ihrem Po, womit klar war, dass ihm nicht entgangen war, was sie gerade durchlebt hatte. Sie hätte sich vielleicht dafür schämen sollen, doch das tat sie nicht: Sie fühlte sich sogar befreit, und all ihre Angst schien verschwunden.
»In einer Woche werden Sie an ihrer Stelle sein«, flüsterte Simon. »Doch nicht Rob wird hinter Ihnen stehen. Das werde ich sein.«
Natalie erwiderte nichts darauf. Doch seine Worte erzeugten eine Vision von so dunkler, erregender Erotik in ihr, dass sie sich fragte, wie sie die kommende Woche durchstehen sollte.
Als die Brünette sich erschöpft entspannte und Rob sie von ihren Fesseln befreite, führte Simon Natalie aus der Kammer. »Ich denke, Sie haben genug gesehen«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Es ist an der Zeit für Sie zu packen. Wir erwarten Sie dann am Freitagabend wieder hier. Die Abschlussansprache brauchen Sie nicht abzuwarten, da Sie ja noch einmal kommen.«
Natalie drehte sich zu ihm um und sehnte sich danach, noch etwas anderes zu hören, etwas zum Beweis, dass sie eine Sonderstellung einnahm. »Ist das alles, was Sie mir noch zu sagen haben?«
»Nein«, sagte er zögernd. »Vergessen Sie nicht, den Betrag für das kommende Wochenende vor Ihrer Abreise zu bezahlen, sonst erhalten Sie keinen Zutritt.«
Seine Worte trafen sie bis ins Mark. Sie war sich so sicher gewesen, dass er sich genau wie sie ganz besonders auf den kommenden Sonntag freute. Sein Hinweis auf die Finanztransaktion wirkte da wie ein Sakrileg. Aber sie konnte rein gar nichts dagegen tun.
Ob er tatsächlich so empfand oder nicht – auf diese Weise hatte er anscheinend vor die Sache durchzuziehen. Und falls es etwas zwischen ihnen gab, das über eine normale Beziehung zwischen Lehrer und Schülerin im Haven hinausging, dann lag es an ihr, das bei ihrem nächsten Besuch unter Beweis zu stellen.
12. Kapitel
S chönes Wochenende gehabt?«, fragte Natalies Assistentin, als sie am nächsten Morgen ins Büro kam.
»Ja, danke«, sagte sie nach einer kurzen Pause.
»Hast du irgendwas Besonderes gemacht?«
Während sie sich an das Kellergeschoss des Haven erinnerte, fragte Natalie sich, was Grace wohl sagen würde, wenn sie ihr die Wahrheit erzählte. Die Szenerien, die sie dort mit angesehen und erlebt hatte, waren zweifellos besonders gewesen, aber sicher nicht in der Hinsicht, die ihre Assistentin vermutet hätte. »Ich habe nur ein freies Wochenende auf dem Land verbracht, mehr nicht.«
»Na, das ist doch schon mal eine Abwechslung«, sagte Grace fröhlich. »Ansonsten arbeitest du doch die meisten Wochenenden durch, gemessen an den Arbeitsaufträgen, die ich am Montagmorgen immer von dir bekomme. Heißt das, du hast heute früh nichts für mich?«
»Genau das heißt es«, bestätigte Natalie.
Sie wünschte, sie hätte nicht ständig weiter an die angekettete Brünette denken müssen, daran, wie ihr Körper gebebt und gezittert hatte, während Rob ihre Lust zum Explodieren gebracht hatte. Dieses Bild und genauso der auf das Bett gefesselte Mann standen ihr unglaublich klar vor Augen.
»Ich nehme die Post mit rein und sehe sie gleich selbst durch«, sagte sie in dem Versuch, zu ihrem Arbeitsmodus zurückzufinden. »Schon irgendwelche wichtigen Anrufe?«
»Nur einer von Sara. Sie wollte dich daran erinnern, dass du heute um elf einen Termin mit diesem freien Journalisten hast, den sie dir empfohlen hat.«
Natalie runzelte die Stirn. »Ich kann mich gar
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