Haus der Versuchung
Haven. Das bedeutet, Sie können sich jederzeit mit Gleichgesinnten treffen, denn vor Ihrer Abreise bekommen Sie eine Liste der anderen Mitglieder ausgehändigt.«
»Der einzige Mensch, der mich hier interessiert, sind Sie«, sagte Natalie.
Simon ignorierte die Bemerkung und schob sie hastig in den Raum, in dem sie zur Schau gestellt werden sollte. »Sie können sich hier umziehen«, sagte er, als sie die dämmrige Kammer mit der niedrigen Decke und den unverputzten Mauern betraten. »Sie werden den Strapsgürtel, Strümpfe und hochhackige Schuhe anziehen. Ihre eigenen Kleider werden verwahrt, bis Sie fertig sind.«
Nachdem sie sich umgezogen hatte, ließ Simon Natalie in dem Raum auf und ab gehen, damit er sie begutachten konnte. Dieses Schaulaufen machte sie sehr unsicher.
»Halten Sie sich gerade«, befahl er. »Sie sollten inzwischen gelernt haben, stolz auf Ihren Körper zu sein.«
»Sie können doch wohl nachvollziehen, wie nervös ich heute bin«, gab sie zurück.
Simon seufzte. »Ich hatte tatsächlich geglaubt, Sie hätten sich die Widerworte inzwischen abgewöhnt. Also, das hier ist der Balken, über den Sie sich zu beugen haben. Er ist dem in Ihrem Zimmer ziemlich ähnlich.«
»Er ist viel breiter«, bemerkte Natalie.
»Das soll es Ihnen bequemer machen, denn Sie werden eine längere Zeit dort verbringen. Schauen Sie, legen Sie Ihren Bauch auf das Polster, dann drückt es weniger. Genau so, und jetzt fassen Sie nach unten an Ihre Knöchel, so, wie Sie es gestern Abend ausprobiert haben.«
Natalie war derart mit dem Gedanken beschäftigt, wie sie in den Augen der Zuschauer wirken mochte, dass sie, erst als die Handschellen klickten, registrierte, dass Simon ihre Hand- und Fußgelenke aneinandergefesselt hatte. Sie konnte sich jetzt aus der Haltung, die sie über die Stange gebeugt eingenommen hatte, nicht mehr aufrichten. Ihr ganzer Körper war angespannt, ihre Beine durchgestreckt.
Simon ging vor ihr in die Hocke und begann, ihre Brüste mit der linken Hand zu stimulieren. Er drückte die weichen Halbkugeln, bis sie vor Lust aufstöhnte, nahm nacheinander ihre Nippel in den Mund und saugte kräftig an ihnen, bevor er die harten Spitzen mit der Zunge bearbeitete. Köstliche Wellen der Erregung durchfuhren ihren Körper und ließen sie bis ins Mark erschauern.
Dann strich Simon mit seiner rechten Hand über ihre bestrumpften Schenkel und zupfte behutsam an ihren Schamlippen, bevor er die Hand über ihren Venushügel legte und Druck ausübte, sodass ihr ganzer Unterleib sich zusammenzog.
»Sie werden im nächsten Moment kommen, nicht wahr?«, flüsterte er. »Das ist in Ordnung, Sie dürfen das, weil es nur zur Übung ist. Sobald die Leute Ihnen zusehen, ist es allerdings nicht mehr gestattet – egal, was ich mit Ihnen mache.«
»Aber ich bin doch hier angebunden, um zu kommen!«, rief Natalie verzweifelt.
»Natürlich sind Sie das. Um nichts anderes geht es ja auch. Jedes Mal, wenn Sie kommen, müssen Sie mich um Verzeihung bitten und mich anflehen, Sie zu bestrafen.«
»Mich zu bestrafen?«, schrie sie ungläubig.
»Ganz genau.«
»Das ist das Erniedrigendste, was ich je gehört habe!«
»Ich weiß. Darum ist es auch Ihre finale Prüfung.«
Während sie sich unterhielten, hatte er die ganze Zeit weiter ihre Brüste mit seiner Linken massiert, während er seine Rechte in immer schnellerem Rhythmus gegen ihre Vulva presste. Ihre Empfindungen wurden immer stärker und entluden sich in einem köstlichen Orgasmus. »Ich werde jetzt frühstücken gehen«, sagte Simon und strich mit einem Finger ihr Rückgrat entlang. »Wenn ich zurückkomme, bringe ich ein paar Zuschauer mit. Erst dann beginnt die richtige Prüfung.«
Als er fort war, rutschte Natalie ein wenig hin und her, um es bequemer zu haben, schließlich wurde ihr Körper ganz ruhig. Sie musste daran denken, wie ihr Leben vor dem Haven ausgesehen hatte. Und sie fragte sich, wie um alles in der Welt sie hier hatte enden können – nackt, gefesselt und total ausgeliefert in einer düsteren, verderbten Welt erotischer Sinnlichkeit, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt hätte.
Sie war wegen Jan hier, und jetzt begriff sie, warum Jan sich nach ihrem eigenen Besuch hier so verändert hatte. Auch Natalie konnte sich nicht vorstellen, nach ihrer letzten Lektion zu ihrem alten Lebensstil zurückzukehren, denn jetzt war ihr Körper andere Genüsse gewohnt. Er brauchte die Art von Stimulation, die man sie hier zu genießen
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