Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
gelandet war, ließ sich nicht als Zufall abtun. Sie hatte ihn dorthin geführt. Sie verfolgte konkrete Absichten mit ihm. Große, gefährliche Pläne. Er wusste nicht, was sie vorhatte – konnte es nicht wissen –, aber er spürte, dass es, was immer es auch sein mochte, möglicherweise seine einzige Hoffnung auf Erlösung war.
    Sie stieß einen lauten Schrei aus und schlug mit ihren offenen Handflächen gegen die Wand in ihrem Rücken.
    Sie rollte von ihm herunter und lockte ihn zu sich. Er folgte ihrer Aufforderung, ohne zu zögern, und legte seine Hände an ihre Seiten. Sie beugte sich zu ihm, und er stieß in sie hinein und keuchte, als ihn ihre heiße, enge Feuchtigkeit in Empfang nahm. Giselle schlang ihre Beine um ihn herum und presste ihre Füße gegen seine Wirbelsäule. Eddie stieß immer tiefer in sie hinein, wölbte sich unter ihr, schrie auf, wieder und wieder, bis er schließlich, durch ihre Gnade, zum Höhepunkt kam. Er kniff seine Augen zusammen, stöhnte, krallte sich an den zerwühlten Bettlaken fest, schnappte keuchend nach Luft und sackte völlig erschöpft gegen ihren Körper.
    Eine Weile lang sprach keiner von beiden ein Wort. Die Stille war besser. Eddies Kopf ruhte zwischen ihren Brüsten, während sie langsam über sein zerzaustes Haar strich. Ihre Beine klammerten sich noch immer locker um seine Hüften. Es war wunderschön, eine natürliche, körperliche Vereinigung. Eddie war auch während der Zeit Unten sexuell aktiv gewesen, aber es hatte sich nie die Gelegenheit ergeben, den Luxus der anschließenden Nähe zu genießen.
    In dieser Hinsicht war der Sex nie auch nur annähernd an das herangekommen, was er soeben erlebt hatte. Der Gedanke an diese schnellen, animalischen Paarungen machte ihn traurig und erinnerte ihn daran, wie finster sich seine Situation nach wie vor darstellte. Und er wollte sich nicht mehr daran erinnern. Er wollte diesen Moment einfach nur genießen. Sich dem Gefühl hingeben, Giselles weichen, täuschend zerbrechlich wirkenden Körper unter sich spüren.
    Er hatte soeben mit einer Frau geschlafen.
    Wirklich Liebe gemacht.
    Ein wunderschönes, transzendentes Erlebnis, eines der größten Geschenke der Natur. Die natürlichste, selbstverständlichste Angelegenheit der Welt. Wie gut es doch tat, sich wieder wie ein normaler Mensch zu fühlen, wenn auch nur für ein paar flüchtige Augenblicke. Wie sehr er sich doch wünschte, dieser Zustand würde bis in alle Ewigkeit andauern, dieses fleischliche Zwischenspiel niemals enden.
    Aber das war unmöglich.
    Aus irgendeinem Grund wusste er das.
    Daher war er auch nicht überrascht, als Giselle sagte: »Unsere gemeinsame Zeit ist kurz.«
    Eddie seufzte. »Ich hab mir schon gedacht, dass du so was in der Art sagen würdest.«
    Sie streichelte seine Wange. »Die Zeit der Abrechnung ist beinahe gekommen. Und jetzt … erzähl mir von deinen Träumen.«
    Also erzählte er es ihr. Er erzählte von der Frau namens Dream, deren wiederkehrende Präsenz in seinen Träumen einem bösen Omen glich, dem Vorboten eines folgenschweren Ereignisses. Etwas, in das auch er auf seltsame Weise verstrickt war. Er berichtete Giselle, immer mehr davon überzeugt zu sein, dass es sich bei Dream um einen realen Menschen handelte, nicht nur um eine Manifestierung seines Unterbewusstseins.
    »Aber die Träume an sich sind, denke ich, symbolischer Natur. Irgendeine Katastrophe wird passieren. Ich stelle mir ständig eine mächtige Feuersbrunst vor. Und ich spüre eine gewisse Versuchung, einen übernatürlichen Krieg, der um die Seele dieser Frau ausgetragen wird.« Eddie schüttelte den Kopf. »Vieles davon ergibt für mich keinen Sinn, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie der Schlüssel zu … allem ist.«
    Giselles Blick huschte zum Himmel des Bettes hinauf. Sie wirkte nachdenklich. »Erzähl mir von deiner Flucht. Lass nichts aus. Keine einzige Kleinigkeit, egal, wie nichtig sie dir vorkommen mag.«
    Also erzählte er ihr von seiner Flucht. Dem Liefertransport zum Kontrollpunkt. Wie er sich in einen der nach oben führenden Tunnel geschlichen hatte, während die Wachen der unterbesetzten Station damit beschäftigt gewesen waren, die weiblichen Mitglieder des Lieferteams zu missbrauchen.
    Er war bereits gut 100 Meter tief in den Tunnel vorgedrungen, als er das gedämpfte Hallen von Stimmen hinter sich hörte. Eddie berichtete Giselle, dass er wie ein Wahnsinniger durch die Gänge gehetzt war. Irgendwann nahmen die Formwandler seine

Weitere Kostenlose Bücher