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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Körbchen. Jede von ihnen hielt eine Peitsche in der Hand, die sie hin und wieder vor einem Passanten knallen ließ. Bei näherer Betrachtung erkannte Chad die verräterischen Male der Befreiung an ihrem Hals. Cindys Blick blieb an dem Gebäude hängen, als sie es passierten.
    Chad musste einfach nachfragen: »Was ist das für ein Ort?«
    Cindy sah ihn von der Seite an. »Ein schlimmer. Dort leben die Lehensherren ihre niedersten Triebe aus. Die Sklaven sind das Unterhaltungsprogramm.« Sie blickte ihm direkt ins Gesicht. »Weibliche Sklaven hauptsächlich.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Hast du …«
    »Ja. Und jetzt halt den Mund. Wir sind da.«
    »Hä? Wo?«
    Trotz des Entsetzens, das ihn angesichts der unzähligen Ungerechtigkeiten erfasste, die Cindy und den anderen Sklavinnen widerfahren waren, erschienen ihm die Frauen in ihren Domina-Outfits auf seltsame Weise fesselnd. Er musste sich zwingen, seinen Blick von ihnen abzuwenden, um zu sehen, was Cindy gemeint hatte.
    »Das ist der Außenposten, Chad.« Sie grinste. »Was du längst bemerkt hättest, wenn du nicht ganz genauso ticken würdest wie jeder andere Mann auf diesem Planeten.«
    Keine sechs Meter von ihm entfernt sah er ein Schild, auf dem stand:
    DER AUSSENPOSTEN
    LEHENSHERREN UND BEFREITE WILLKOMMEN.
    SKLAVEN UND ANDERER ABSCHAUM MÜSSEN DRAUSSEN BLEIBEN!
    Die Aufschrift beunruhigte Chad. »Ich dachte, du hättest gesagt …«
    »Ich weiß verdammt noch mal genau, was ich gesagt habe, du widerliche Made.« Sie packte ihn am Haar und er stieß ein hohes Jaulen aus. »Und du solltest jetzt besser dein verschissenes Sklavenmaul halten.«
    Sie beugte sich ganz dicht zu ihm und flüsterte: »Wir müssen jetzt wieder unsere Rollen spielen. Das ist sehr wichtig, Chad. Es geht um Leben und Tod. Sprich nicht noch mal, es sei denn, es fordert dich jemand ausdrücklich dazu auf.« Sie wirbelte herum und ließ seine Haare wieder los. »Folg mir.«
    Chad folgte ihr durch eine Schwingtür. Rauchige Jazzmusik drang aus einer versteckten Anlage. Die entspannten Klänge passten perfekt zur allgemeinen Atmosphäre der Trägheit. Etwa ein Dutzend Gäste saß über ihre Bierkrüge und Whiskeygläser gebeugt in den Nischen und an den Tischen. Der Gastraum war klein, aber die Bar überraschend gut bestückt für ein Etablissement, das dem Ausdruck »abgeschieden« eine ganz neue Bedeutung verlieh. In der Luft hingen dichte Schwaden süßlich riechenden Rauchs. Der Duft erinnerte ihn vage an Marihuana, aber Chad war sich ganz sicher, dass es etwas anderes war, obwohl die handgedrehten Zigaretten, die zwischen den Fingern der Gäste steckten, durchaus an Joints erinnerten.
    Mehrere Köpfe drehten sich langsam und desinteressiert zu ihnen um, während Cindy ihn an die Bar führte. Ein Barkeeper mit einer beginnenden Glatze, der die Ärmel über seine dicken Arme hochgerollt hatte, legte seine fleischigen Hände auf den Tresen und funkelte sie finster an. »Seinesgleichen ist hier nicht willkommen. Draußen steht ein großes, beschissenes Schild und macht das ziemlich deutlich. Bist du blind?«
    Cindy lehnte sich über den Tresen. »Ich bin hier, um mit Lazarus zu sprechen.«
    Die Miene des Barkeepers veränderte sich kaum merklich, und ein Anflug von Misstrauen huschte über sein Gesicht. »Er ist nicht da.«
    Cindy ignorierte seine Bemerkung. »Sag ihm, das Mädchen ist zurück.«
    Die Haltung des Barkeepers änderte sich binnen Bruchteilen einer Sekunde. »Ich bin gleich wieder da.«
    Er verschwand durch eine Tür neben den Reihen mit Schnapsflaschen.
    Chad verzog das Gesicht.
    Einmal mehr war er frustriert, weil ihm eine ganz entscheidende Information vorenthalten wurde. Er wollte Cindy unbedingt fragen, was hier eigentlich vor sich ging, und hatte seinen Mund bereits geöffnet, als sie ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen brachte. Chad zappelte hin und her und konnte seine Neugier kaum im Zaum halten – glücklicherweise kehrte der Barkeeper nur eine Minute später zurück und führte sie durch die Hintertür.
    Sie betraten ein Zimmer, das noch kleiner war als der Gastraum. Ein Paar Stiefel stand an der hinteren Wand. Ein einzelner Tisch nahm die Mitte des Raumes ein. Mit dem Rücken zu ihnen saß dort ein Mann. Ein schwarzes Kätzchen mit gelben Augen sprang vom Tisch und huschte aus dem Raum – Chad spürte, wie das Tier an seinen Beinen vorbeistreifte.
    Der Barkeeper ging ohne ein weiteres Wort und schloss die Tür hinter sich. Cindy ging um den Tisch

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