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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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welche Art von Arbeit Unten zu verrichten wäre. Man kann weder Baumwolle pflücken noch Felder bestellen. Welchen Zweck erfüllen diese Menschen also?«
    »Die Sklaven sind lebendige Leichen.« Ihre Stimme strahlte eine Kälte aus, die beinahe greifbar war. »Opfergaben in der Warteschleife.«
    »Mein Gott.«
    Eine weitere Ebene des Schreckens.
    Würde er jemals zum Bodensatz dieser Verderbtheit vorstoßen?
    »Die Opfergaben werden den Göttern des Meisters dargebracht. Jeden Monat wählt jeder Lehensherr sechs Mitglieder seiner Herde aus. Sie sind sein Beitrag.«
    Chad erschauderte. »Barbarisch. Absolut barbarisch.«
    Cindy schnaubte. »Das kannst du laut sagen. Das ist auch der Grund, warum die Sklaven alles daran setzen, ihre Befreiung zu erreichen. Es ist die einzige Möglichkeit, seinen Namen von der Liste der Verdammten streichen zu lassen. Das einzige Problem an der Befreiung ist, dass du unausweichlich zu dem wirst, was du am meisten verabscheust.«
    Ihre Andeutungen beunruhigten Chad. »Und du bist jetzt befreit.«
    Eine Feststellung. Cindy erwiderte nichts.
    »Bist du …« Chad suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, um auszudrücken, was er sagen wollte. »Würdest du sagen, dass … dieses Unausweichliche … auch auf dich zutrifft?«
    Wieder keine Antwort.
    Was nicht gerade zu seiner Beruhigung beitrug.
    Sie bahnten sich den Weg durch eine weitere Menschenmenge und verschwanden in einer Gasse. Ein alter Mann saß mit einer Flasche in der Hand gegen eine Mauer gelehnt. »Wo gehen wir hin?«
    »Zum Außenposten.«
    »Oh.« Chad wartete auf eine Erklärung, aber es schien keine zu kommen. »Und was ist der Außenposten?«
    »Eine Art elitärer Club. Der Eintritt ist ausschließlich befreiten Sklaven und Lehensherren vorbehalten, aber Letztere verirren sich nur extrem selten dorthin.«
    Chad stöhnte. »Bindest du mich etwa gleich wieder an ein Geländer?«
    »Nein. Ich sorge dafür, dass du reinkommst. Das ist kein Problem.«
    Er konnte ihre Zuversicht zwar nicht nachvollziehen, aber in dieser Welt gab es so vieles, was er nicht verstand – eigentlich so ziemlich alles –, also erwiderte er nichts.
    Er kletterte über einen weiteren bewusstlosen Obdachlosen, der auf dem Boden lag. Genau wie der Sklave, der vor der SK an das Geländer gefesselt gewesen war, stank er nach Fäulnis. »Igitt. Mein Gott. Hey, Cindy, warum gehen wir eigentlich zu diesem Außenposten?«
    »Du bist ein cleverer Junge, Chad.« Er konnte ihr Grinsen förmlich hören. »Das solltest du eigentlich selbst herausbekommen.«
    Chad hätte ihr Kompliment beinahe in Zweifel gezogen, doch dann verstand er. »Weil sich Lazarus dort aufhält.«
    »M-hm. Ich bin ja so stolz auf dich, Chad.«
    Er ignorierte den offenkundigen Sarkasmus. »Also, was hat es mit diesem Typen auf sich, Cindy? Ist er eine Art Guru oder so etwas? Warum willst du, dass ich ihn treffe?«
    Cindys Seufzen klang völlig entnervt. »Mensch, hör auf, mich auszufragen, Chad. Spar dir deine Fragen besser für den Mann auf, der die Antworten kennt.«
    Das dürfte dann wohl Lazarus sein, vermutete Chad.
    Sie verließen die Gasse und passierten eine weitere Straße, die weniger überfüllt war als der Marktplatz. Zwar stießen sie auch hier auf vereinzelte Passanten, aber sie waren gegenüber den Wachen und Formwandlern klar in der Unterzahl. Die merkwürdigen Kreaturen beäugten ihn mit einer hungrigen Faszination. Er konnte spüren, wie sie ihn mit ihren Blicken verfolgten, als er die Straße entlangging, und seine Nackenhaare stellten sich auf.
    Die Bebauung fiel in dieser Sektion weniger dicht aus, dafür erschienen ihm die Gebäude eindrucksvoller als die Häuser, die er rund um den Marktplatz gesehen hatte und die meist kaum mehr als Baracken und Unterstände gewesen waren. Handwerkskunst und Baumaterialien waren ein paar Stufen höher anzusiedeln – Chad fiel der Einsatz von Ziegelsteinen und Mörtel auf, ebenso Betonfundamente und Fenster aus hochwertigem Doppelglas.
    Die Tür von einem der Gebäude, an denen sie vorbeiliefen, stand offen, und es drang instrumentale Technomusik an ihre Ohren. Zwei Frauen, beide deutlich attraktiver als alle anderen, die er bisher Unten gesehen hatte – mit Ausnahme von Cindy natürlich, die schlicht in einer anderen Liga spielte – lehnten im Türrahmen.
    Sie trugen schwarze Lederstiefel mit Stilettoabsätzen, die bis zu ihren Oberschenkeln reichten, schwarze Stringtangas und schwarze Büstenhalter mit spitz zulaufenden

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