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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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unüberhörbar. »Bitte, ihr müsst mich hier rausholen. Schnell! Er kommt sicher gleich. Er findet mich! Helft mir!«
    »Wer?« Peter hämmerte gegen die Wand. »Wer kommt gleich?«
    »Nein!« Ein scheußliches Röcheln ertönte. Dann Geräusche wie von einem Kampf.
    »Mr Scavenger! Mr Scavenger!« Justus suchte verzweifelt nach einer Tür, einem Bild, einem Schrank oder sonst etwas, hinter dem sich vielleicht der Zugang zu dem Geheimgang verbarg.
    Nolan und Shawne tauchten auf. Irritiert stellte Bob fest, dass Kittle nicht bei ihnen war.
    Noch einmal hörten sie ein entsetzliches Keuchen und Ächzen. Irgendetwas flog von innen gegen die Wand, ein Stampfen folgte, und dann presste Scavenger qualvoll ein letztes Wort hervor: »Geist!«
    Auf schnellen Füßen entfernte sich etwas kichernd hinter der Wand.

Das Archiv
    »Was … was war das?«, flüsterte Shawne.
    Justus schaute immer noch die Wand an. »Ich weiß es nicht«, erwiderte er leise und drehte sich um. »Ich kann mir das alles nicht –« Er stutzte und blickte sich verwundert um. »Wo ist Mr Kittle?«
    Nolan sah hinter sich. Offenbar merkte auch er erst jetzt, dass Kittle nicht mit ihm und Jaqueline heraufgekommen war. »Das darf doch nicht wahr sein! Er wollte nur kurz in eines der Zimmer sehen.«
    »Verflixt!« Justus verzog grimmig den Mund. »Ich dachte, es wäre klar, dass sich hier niemand mehr abseilt!«
    Peter stellte sich an den Treppenabsatz. »Mr Kittle!«, schrie er hinunter.
    Keine Antwort.
    »Mr Kittle!«
    »Ja doch!«, rief Kittle und erschien am unteren Ende der Treppe. »Was ist denn?« Behände sprang er die Stufen hinauf.
    »Wo waren Sie?« Bob funkelte ihn wütend an.
    »Ich dachte, ich hätte da unten in einem der Zimmer etwas gehört. War aber nichts.«
    »Sie haben was gehört? Was denn?«, kläffte Nolan.
    »Meine Güte!« Kittle zog pikiert die Augenbrauen hoch. »Ich will doch nur helfen, genau wie alle anderen.«
    »Und sind immer dann nicht da, wenn sich Scavenger bemerkbar macht«, fuhr ihn nun auch Jaqueline an.
    »Scavenger? Habt ihr ihn gefunden?« Kittle war sichtlich überrascht.
    Justus musterte ihn eine Sekunde aufmerksam, dann berichtete er ihm von dem, was vorgefallen war.
    » Geist? Scavenger hat Geist gerufen?« Kittle blinzelte amüsiert. »Und was bitte meint er damit?«
    Allgemeines Schulterzucken.
    Plötzlich schob sich Mrs Parsley an ihrem Mann vorbei. Die Augen weit geöffnet und die Hände wie zu einer Beschwörung erhoben, keuchte sie: »Die Marriott-Geister! Ihn hat einer der Marriott-Geister geholt. Das ist es! Mrs Marriott hatte Recht! Die Geister der Ermordeten haben ihn.«
    Justus wusste nicht, wie er reagieren sollte. Verunsichert sah er Mr Parsley an. Der legte seiner Frau zwar beschwichtigend die Hand auf den Arm, doch Mrs Parsley schüttelte sie unwirsch ab.
    »Nein, Ian, lass mich! Warum wollt ihr mir nicht glauben? Das würde doch alles erklären!«
    Justus versuchte es mit Logik. »Mrs Parsley«, er lächelte sie verbindlich an, »einmal abgesehen davon, dass ich nicht an die Existenz von Geistern glaube, hatte Mrs Marriott davor Angst, dass der Fluch sie und ihre Familie treffen könnte, nicht jeden beliebigen Fremden, der sich in ihrem Haus befindet. Und es wäre schon ein äußerst großer Zufall, wenn Mr Scavenger in irgendeiner Form mit den Marriotts verwandt sein sollte, finden Sie nicht auch?«
    Peter zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Bezog sich die Legende wirklich nur auf die Marriotts? Oder sollte es nicht eher jeden treffen, der mit einem Marriott-Gewehr getötet hat?«
    »Es sind die Geister!«, beharrte Mrs Parsley. »Es sind die Geister! Scavenger hat jemanden erschossen, und jetzt trifft ihn der Fluch!«
    Justus warf Peter einen scharfen Blick zu, bevor er sich wieder Mrs Parsley zuwandte. »Die Marriott-Gewehre sind schon lange nicht mehr im Handel, und selbst wenn Mr Scavenger eines davon besitzen sollte, kann ich mir nicht vorstellen … na, Sie wissen schon. Nein, nein, ich darf Ihnen aufgrund meiner Erfahrungen in zahlreichen ähnlich gelagerten Fällen versichern, dass wir es bestimmt auch hier mit überaus natürlichen Phänomenen zu tun haben.«
    »Und wenn Scavenger der Nachfahre eines Marriott-Mörders ist?«, überlegte Peter.
    »Peter!«, zischte Justus. Es war nicht zu fassen.
    »Könnte doch sein.« Peter zuckte mit den Schultern. Im Gegensatz zu seinem Freund war sich der Zweite Detektiv nicht immer so sicher, was die Existenz von Geistern betraf. Und in

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