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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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lächelt immer noch, und das Lächeln wird breiter, als sie Katy bemerkt, und erst recht bei Octavias Anblick. Die Kleine, er hält sie auf dem Arm, ist wieder eingeschlafen und liegt an Calebs Brust geschmiegt, den Kopf auf seiner Schulter. Über seiner anderen Schulter hängt eine Tasche mit Windeln und Tüchern. Als Tabithas Blick zu ihm zurückwandert, gefriert ihr Lächeln.
    »Kann ich helfen …«, setzt sie an, ihre Wörter bilden kleine Wolken in der Luft, und dann kapiert sie. Caleb merkt es daran, dass sich ihre Augen langsam weiten. Es wundert ihn schon, dass eine Frau wie sie, die so ungeheuer viel durchgemacht hat, überhaupt die Tür geöffnet hat.
    »Hallo, Tabitha.«
    »Caleb?«
    Er nickt. »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Meine Hilfe?« Auf ihrem Gesicht zeichnen sich in kurzer Folge eine Vielzahl von Gefühlen ab, bevor es bei einem Ausdruck von Verwirrung verharrt. »Wann bist du aus dem Gefängnis gekommen?«
    »Ist schon etwas her. Ich muss mit dir reden«, sagt er.
    »Ich hab Hunger«, sagt Katy. »Und mir ist kalt. Können wir reinkommen?«
    Tabitha geht vor ihr in die Hocke und lächelt. Octavia
murmelt irgendwas an Calebs Hals, und er spürt, wie ein Faden Sabber seine Haut berührt, doch sie wacht nicht auf.
    »Mein Name ist Tabitha«, sagt sie, »und wie heißt du?«
    »Katy mit y «, sagt sie.
    »Wow, fängt der Name mit dem y an?«
    »Nein, Blödi, es kommt am Ende!«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Katy mit y am Ende«, sagt sie und reicht ihr die Hand. Und Katy mit y ergreift sie.
    »Ich hab Angst«, sagt Katy.
    »Angst? Vor mir? Es gibt keinen Grund, vor mir Angst zu haben.«
    »Vor ihm«, sagt Katy und deutet auf Caleb, worauf Tabithas Lächeln verschwindet. »Ich weiß nicht, wo Melanie ist, und mein Vater ist im Wagen eingesperrt und … und ich muss Pipi«, sagt sie, verschränkt ihre Beine und hüpft auf und ab. »Dringend.«
    Tabitha richtet sich wieder auf. »Caleb, wovon redet sie?«
    »Hast du nicht die Nachrichten gesehen?«, fragt er.
    Sie schüttelt den Kopf. »Ich schaue grundsätzlich keine Nachrichten. Nie. Warum? Wer sind diese Mädchen?«
    »Er hat uns entführt«, sagt Katy, »und ich muss echt dringend Pipi.«
    »Die Toilette ist da runter, Schätzchen«, sagt Tabitha und tritt zur Seite, und Katy verschwindet im Flur. Sie schauen ihr beide nach, dann dreht Tabitha sich rasch zu Caleb um. »Wovon verdammt noch mal redet sie?«

    »Können wir reinkommen?«
    »Nein. Hast du sie entführt?«
    »Ich habe ihnen kein Haar gekrümmt.«
    »Caleb …«
    »Es sind Dr. Stantons Kinder.«
    »Was?«
    »Dr. Stanton …«
    »Ich weiß, wer Dr. Stanton ist«, sagt sie. »Wo ist er?«
    »Im Kofferraum.«
    »Mein Gott«, sagt sie. »Was hast du vor?«
    »Ich bestrafe die, die uns wehgetan haben.«
    »Uns?«
    »Die Leute, die dich nicht beschützt haben«, sagt er. »Die Leute, die Jessica haben sterben lassen.«
    »Wovon redest du?«
    Er erzählt ihr von dem Anwalt, dem Lehrer und dem Sprecher der Jury. Und von Victoria Brown. Tabitha fängt an zu zittern. Er erzählt ihr, dass er die Kinder zum Schlachthof gebracht und eines von ihnen dort zurückgelassen hat.
    »Mein Gott«, sagt sie, als er fertig ist.
    »Diese Leute haben Jessica auf dem Gewissen«, sagt er.
    »Nein, Caleb, das haben sie nicht. James Whitby hat deine Tochter getötet. Diese Leute, diese Mädchen …«
    »Bitte, Tabitha, lass uns rein. Ich werde es dir erklären.«
    »Nein, ich kann dich nicht reinlassen.«
    »Bitte.«
    »Lass mich nachdenken«, sagt sie und hält sich die Hand ans Gesicht. Nach ein paar Sekunden nickt sie. »Ich
werde mir die ganze Geschichte anhören«, sagt sie, »aber nur wenn du die Mädchen bei mir lässt.«
    »Okay«, sagt er, und es wird heute nicht das letzte Mal sein, dass er lügt.
    Sie führt ihn ins Wohnzimmer. Es ist eine hübsche Wohnung. Mit hübschen Möbeln. Nicht teuer, aber gemütlich. An den Wänden hängen zahlreiche Bilder, sehr viel mehr als bei Ariel, und sie sind gerahmt. Jede Menge Familienfotos und jede Menge Bilder von Freunden, und auf allen lächeln die Menschen. Keines von ihnen zeigt Tabitha in trauter Zweisamkeit mit einem Mann, aber auf vielen ist sie mit einer anderen Frau zu sehen. Auf manchen umarmen sie sich, auf anderen halten sie Händchen und lächeln in die Kamera. Und immer hat sie das Gesicht leicht von der Kamera weggedreht, um die Narbe zu verbergen.
    Er versteht das nicht. Wie kann sie nur so normal sein?
    Wie konnte sie all die Jahre nur so

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