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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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mitbekommen haben, mit irgendjemandem aus der Firma getroffen?«
    »Getroffen? Er hat jeden Tag Leute getroffen.«
    »Das meine ich nicht.«
    Für einen kurzen Moment scheint er irritiert, dann
schüttelt er langsam den Kopf, verwundert darüber, wie lange er gebraucht hat zu kapieren, worauf ich hinauswill. »Sie meinen, ob er mit jemandem geschlafen hat?«
    »Genau.«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Hat er heute länger gearbeitet?«
    »Ja. Wie wir alle. Wir sind zusammen aufgebrochen.«
    »Wann war das?«
    »So gegen halb elf.«
    »Hat er jemanden mitgenommen?«
    »Wir beide haben als Letzte Feierabend gemacht.«
    »Als Sie ihn eingestellt haben, wussten Sie da, dass er bei seinem letzten Arbeitgeber Schwierigkeiten hatte?«
    Er pustet in seinen Kaffee und nippt langsam daran, lässt sich einen Moment Zeit, um seine Antwort abzuwägen. »Ich hatte davon gehört«, sagt er. »Aber man konnte ihm nichts nachweisen, und Brad war ein erstklassiger Buchhalter und hatte es verdient, nicht aufgrund eines Gerüchts beurteilt zu werden. Während seiner Zeit bei uns hat er sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Ich bin schon sehr, sehr lange in diesem Geschäft, Detective, und es kommt immer wieder vor, dass sich die Leute am Arbeitsplatz irgendwelchen Schwachsinn ausdenken, um einen Kollegen in Schwierigkeiten zu bringen. Das ist nichts Neues. Ich weiß allerdings, dass bei uns keiner derartige Behauptungen in die Welt gesetzt hat.«
    »Was könnte sonst noch …«
    »Stimmen die Berichte über den Tathergang?«, fragt er und beugt sich vor, als würde man ihm gleich ein Geheimnis
anvertrauen. »Dass jemand an seine Haustür geklopft und ihn vor den Augen seiner Frau ermordet hat?«
    »Im jetzigen Stadium der Ermittlungen darf ich mit niemandem darüber reden«, erkläre ich.
    »Mein Gott, ich meine … mein Gott«, sagt er. »Morgen werden wir …« Er schüttelt den Kopf. »Wie kann es sein, dass er tot ist? Es ist so sinnlos.«
    »Das ist es immer«, sage ich und weiß, dass das nicht stimmt. Manchmal ergibt es absolut Sinn. »Was können Sie mir sonst noch über ihn sagen? Hat er seinen Job gerne gemacht? Hatte er viele Freunde? War er beliebt, hat er Büromaterial gestohlen und lange Zigarettenpausen gemacht?«
    John Morgan lehnt sich in seinem Stuhl zurück, und die nächste halbe Stunde unterhalten wir uns über Brad Hayward. Das meiste, was er erzählt, klingt wie eine Lobrede, nur die positiven Dinge haben es in Johns Schlussplädoyer geschafft. Ich bezweifle nichts davon. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass jemand anders offenbar exakt das Gegenteil über Brad Hayward zu sagen hat. Ich höre genau zu und mache mir Notizen, während ich versuche dahinterzukommen, wie oder ob Haywards Untreue etwas mit dem zu tun hatte, was ihm heute Nacht zugestoßen ist.
    Als wir fertig sind, bringt mich John zur Tür.
    »Werden Sie den Täter schnappen?«
    »Ja.«
    »Hat das etwas mit dem Sensenmann zu tun?«
    »Vielleicht«, sage ich und frage mich, ob die Medien es schon wissen.

    »Bevor Sie gekommen sind, habe ich im Radio gehört, dass es ein weiteres Opfer gab. Damit sind es schon vier«, sagt er. »Was zum Henker ist da los?«
    Ich weiß keine Antwort darauf.
    Ich gehe zurück zum Wagen, während die Bewohner in dieser Straße weiter von ihrer kleinen sicheren Welt umgeben sind. Die Temperaturen haben sich um frische acht Grad eingependelt. Bevor sie dann in ein paar Wochen bei Wintereinbruch unter null Grad in der Nacht sinken werden. So oder so wird dann die Sache hier vorbei sein  – entweder haben wir den Täter dann verhaftet, oder es werden keine Leute mehr zum Umbringen übrig sein. Ich zücke mein Handy, rufe Schroder an und sage ihm, dass ich mit Morgan fertig bin. Er dankt es mir, indem er mir erzählt, dass es keine weiteren Morde gab  – zumindest nicht, soweit es uns bekannt ist. Ich lehne meinen Kopf gegen die Kopfstütze und schließe die Augen, und genauso schnell öffne ich sie wieder, weil sie sonst für die nächsten sechs, sieben Stunden zubleiben würden. Mit meiner freien Hand reibe ich mir das Gesicht, und die Bartstoppeln kratzen in der Handfläche. Ich werfe einen kurzen Blick in den Spiegel und stelle fest, dass ich beschissen aussehe. Das kommt momentan häufiger vor.
    »Ich hab was für dich«, sagt er.
    »So?«
    »Frühstück. Wenn ich nicht sofort was zu beißen kriege, mach ich schlapp. Wir treffen uns bei Froggies.«
    Während ich in die Stadt fahre, werfe ich immer wieder
einen

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