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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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wegen Ladendiebstahls oder Drogenbesitzes.« Ich will
zwar nicht alle Prostituierten über einen Kamm scheren, aber ich weiß, dass unsere hier aller Wahrscheinlichkeit nach vorbestraft ist.
    »Ja. Gute Idee.«
    »Ich habe John Morgan gefragt, wo seine Mitarbeiter parken. Sie benutzen ein nahe gelegenes Parkhaus. An so einem Ort hätte man viel leichter jemanden umbringen können. Außerdem hätte der Täter dort genug Zeit gehabt, um seine Nachricht zu hinterlassen. Warum hat er nicht einfach dort gewartet? Es gibt jedenfalls keinen Grund, stattdessen dem Opfer in seine Garage zu folgen und sich dann einfach aus dem Staub zu machen.«
    »Richtig. Es gibt keinen Grund dafür«, sagt Schroder. »Hör zu, ich hab noch was für dich«, sagt er und stopft sich das letzte Stück Speck in den Mund, lehnt sich zurück und greift in seine Tasche. »Da, die gehört dir«, sagt er und gibt mir meine Marke und meinen Ausweis; zwei Gegenstände, die ich abgegeben habe, als ich vor drei Jahren den Dienst quittierte.
    »Bin ich wieder mit an Bord?«, frage ich und kann meine Aufregung kaum verbergen.
    »Vorübergehend«, sagt er und macht sich über die Eier her. »Aber wenn du’s nicht vergeigst, gehörst du wieder fest zur Truppe. Halt dich einfach an die Vorschriften und tu, was man von dir verlangt, nichts weiter.«
    »Heißt das, ich bekomme einen Dienstwagen?«
    »Fordere dein Glück nicht heraus«, erwidert er. »Aber du kriegst deinen Führerschein zurück, das bedeutet, dass du ab jetzt wieder legal hinterm Steuer sitzt.«

    Ich fahre mit dem Daumen über die Marke. Ich kann mich noch erinnern, wie ich sie das letzte Mal betrachtet habe, als ich sie auf meinen Büroschreibtisch legte und ging. Ich habe meinem Job den Rücken gekehrt, weil jeder bei der Polizei glaubte, ich wäre für das plötzliche Verschwinden des Mörders meiner Tochter verantwortlich gewesen. Den Dienst zu quittieren, schien mir die beste Möglichkeit zu sein, um den Verdacht von mir zu lenken. Und es hat funktioniert. Zumindest bis ich erneut getötet habe.
    »Seitdem ist eine Menge passiert«, sagt Schroder und lässt vom Essen ab, um zu testen, wie heiß der Kaffee ist; er bläst hinein, um ihn abzukühlen. »Eigentlich hast du sie dir noch nicht zurückverdient, aber die Umstände lassen uns keine Wahl, Theo, und so kannst du dich nützlich machen.«
    »Danke«, sage ich und lasse die Marke und die Brieftasche mit dem Ausweis, in dem sie steckt, in meine Gesäßtasche gleiten.
    »Du kannst dich beim Superintendent bedanken. Er hat das entschieden. Und die beste Art, uns beiden zu danken, wäre, wenn du keinen von uns wie einen Idioten dastehen lässt.«
    Mir fällt ein, wie er gestern über einen Acker gelaufen ist, um hinter einem Baum zu pinkeln. »Tu ich nicht«, sage ich.
    »Beeil dich mit deinem Frühstück«, sagt er, »um sieben haben wir eine Einsatzbesprechung.«

Kapitel 18
    Dr. Stanton ist jetzt wach. Als Caleb den Kofferraum öffnet, versucht der Arzt, sich noch tiefer ins Innere zu verkriechen. Caleb hat noch nie einen Mann mit einem derart panischen Gesichtsausdruck gesehen. Es ist der Ausdruck eines Menschen, der nicht weiß, ob seine Kinder noch leben oder schon tot sind. Er sollte ihn warnen: Das hier ist der einfache Teil, und angesichts dessen, was noch auf ihn zukommt, ist dies der falsche Zeitpunkt, Angst zu haben. Seitlich an seinem Kopf hat Dr. Stanton eine Beule von der Größe eines Golfballs  – davon wird er sicher höllische Kopfschmerzen kriegen, aber er wird’s überleben. Seine Arme sind auf den Rücken gefesselt und die Knöchel zusammengebunden, und sein Schlafanzug ist völlig zerknittert.
    »Ihren Töchtern geht’s gut«, erklärt Caleb. »Aber wenn Sie nicht tun, was ich von Ihnen verlange, werde ich ihnen wehtun. Ich werden ihnen die Gesichter abziehen und sie vertauschen, sodass Sie nicht mehr wissen, wen verdammt noch mal Sie da vor sich haben. Glauben Sie mir?«
    Der Arzt nickt wortlos. Und Caleb weiß, dass er ihn restlos überzeugt hat.
    »Hören Sie, Doktor, in der Vergangenheit haben Sie den falschen Leuten geglaubt, aber ich freue mich, dass Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben. Wissen Sie, wer ich bin?«

    Er schüttelt den Kopf.
    »Hab ich mir gedacht. Das Leben ist weitergegangen, und ich sehe jetzt wohl ein wenig anders aus als damals auf den Fotos in den Zeitungen. Wir sind uns nie begegnet. Ich habe Sie die letzten Wochen beobachtet und im Lauf der Jahre einiges über Sie in Erfahrung

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