Haut aus Seide
Simon auf keinen Fall akzeptierte.
»Ich will dich wiedersehen«, sagte er.
Sie faltete die Arme. »Ich wüsste nicht, was du mir zu bieten hättest.«
»Ich bin ein mächtiger Mann. Ich könnte einiges für dich tun.«
Er wusste, es war falsch, das zu sagen. Er wusste es, noch bevor sie den Kopf schüttelte und seufzte. »Ich kenne eine Menge mächtiger Männer.«
»Dann betrachte mich doch als Herausforderung. Du wolltest mir etwas beibringen, was ich noch nicht packe.«
Sie zog eine ihrer Brauen hoch, sodass sie über dem Rand der Brille sichtbar wurde. »Du meinst also, ich sollte es noch mal versuchen, hm?«
»Ja.« Das war alles, was er erwidern konnte. Das Versprechen, er würde ihrem Wunsch beim nächsten Mal nachkommen, ging ihm dann doch zu weit. Er wusste nicht, ob ihm das gelingen würde. Simon sah auf seine
Füße hinab und blickte dann wieder zu ihr. Er reichte ihr auffordernd eine Hand: »Mein Name ist Simon.«
Sie schürzte amüsiert die Lippen, schlug dann aber ein.
»Lela«, stellte sie sich vor. Sein Händedruck war fest und ihre Finger noch ganz warm von den Spielereien in ihrem Höschen. Sie hielt seine Hand einen Moment länger als nötig. Aber vielleicht war auch er es, der sie nicht wieder loslassen wollte. Vielleicht war seine Hoffnung auch nur einfaches Wunschdenken. So oder so, sein Puls beruhigte sich langsam wieder.
Simon zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche. »Bitte ruf mich an, Lela.«
Sie sah ihn mit offenem Zweifel im Blick an.
»Du weißt doch gar nichts von mir«, erklärte sie ihm. »Du weißt nur, was wir getan haben und worauf du als Nächstes hoffst.«
Er war nicht ganz sicher, was sie ihm da vorwarf, und antwortete instinktiv auf die Art, wie er auch bei einer geschäftlichen Angelegenheit reagiert hätte, die aus dem Ruder zu laufen drohte. »Es spielt doch keine Rolle, was ich weiß und was ich nicht weiß. Ich überlasse dir die Entscheidung. Melde dich, wenn du Interesse hast.«
»Ich würde an deiner Stelle nicht unbedingt darauf warten«, warnte Lela ihn.
Doch genau das würde Simon wahrscheinlich tun.
Acht
Er hatte den männlichsten Schwanz, den sie je gesehen hatte.
Lela sank gegen die Tür und schloss die Augen, während das Bild seines Penis sich in ihr Hirn brannte. Seine Bewegungen waren aggressiv gewesen, die Dicke fast angsteinflößend. Der schwarze Busch um seine Schwanzwurzel löste widersprüchliche Impulse in ihr aus; sie hatte Lust, an den Härchen zu ziehen – oder sie zu stutzen.
Stutzen, entschied sie und ballte die Hände zu Fäusten. Vielleicht würde sie ihn sogar rasieren. Ein warmer Tropfen quoll aus ihrer Muschi. Wenn sich eine Gelegenheit dazu bot, würde sie sein Organ gern in all seiner Pracht und ohne störenden Haarwuchs bewundern können.
Wenn sie das Risiko einging.
Lela wusste, dass sie es lieber lassen sollte. Er hatte zu sehr die Rebellin in ihr angesprochen. Die Rebellin und das kleine Mädchen, das nur mit knapper Not den Fallstricken entgangen war, die das Aufwachsen bei Pflegefamilien so mit sich brachte. In einem System, in dem die Hälfte der Kinder nicht mal die Schule beendete, hatte sie die Hochschulreife erworben. Sie nahm keine Drogen, saß nicht im Gefängnis und war auch keine alleinerziehende Mutter. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielte, könnte sie ohne Weiteres zu einem respektablen, steuerzahlenden Mitglied der Gesellschaft werden.
Aber sie durfte keine Risiken eingehen. Und mit Kunden rumzumachen, war ein Risiko. Zumindest, wenn es mitten im Geschäft geschah.
Lela hörte durch die Tür hindurch, wie ein Riegel ins Schloss fiel. Simon musste die Hintertür genommen haben. Etwas in ihrem Inneren seufzte vor Enttäuschung. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er sich noch einen runterholte, nachdem sie weg war. Sie hatte gehofft, wenigstens mit den Ohren Zeuge seiner Befriedigung zu werden. Doch scheinbar war der Mann ein Ausbund an Selbstkontrolle. Ihre Schultern krümmten sich, als wolle sie sich vor einer Bedrohung schützen. Die Macht war aus Simon herausgequollen, wie der Saft aus seinem Schwanz gequollen war. Seine Augen hatten vor Leidenschaft gefunkelt. Und doch war er auf seinem Platz sitzen geblieben, als hätte sie ihn mit Sekundenkleber auf der Bank fixiert.
Noch nie hatte Lela so ein inspirierendes Publikum gehabt.
»Da bist du ja«, hörte sie auf einmal Nitas Stimme aus dem Flur. »Fran kann erst zum Mittagessen, wenn du wieder nach vorn kommst.«
Lela schüttelte sich und
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