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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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Hürde, die genommen werden musste. Jetzt wusste sie, wie sich Artus auf der Suche nach dem Heiligen Gral gefühlt haben musste.
    Das Klingeln an der Tür ließ sie zusammenzucken. Als sich die Silhouette ihrer Schwester in der Scheibe abzeichnete, öffnete sie rasch. Louises rot geweinte Augen waren das Erste, was ihr auffiel.
    »Louise, alles in Ordnung?«
    »Dieses verdammte Miststück!«, schluchzte sie.
    »Komm, setz dich zu mir in die Küche«, sagte Emma erschrocken und folgte ihrer Schwester, die wütend durch den Flur vor ihr herstapfte. Sie schaltete den Wasserkocher an. »Was hat sie jetzt wieder ausgefressen?« Es musste um Sophie gehen. Niemand sonst konnte sie beide so aus der Fassung bringen.
    »Sie hat mit Jack geschlafen.«
    »Was?« Emma war aufrichtig schockiert. »Wann?«
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Wow. Sie kommt ganz schön rum«, meinte sie bitter. »Wie hat sie das hingekriegt?«
    »Er ist nicht ins Detail gegangen. Ich hab mich eben mit ihm auf einen Kaffee in der Stadt getroffen, und da hat er es mir erzählt. Und ab jetzt will er weder mit mir noch mit Sophie noch was zu tun haben. Er will nur die Sache mit seiner Verlobten wieder in Ordnung bringen.«
    Emma löffelte Kaffee in einen Becher und tat einen Teebeutel in einen anderen. »Es ist doch gut, dass er die Sache mit seiner Verlobten in Ordnung bringen will, oder?«
    »Vermutlich ja. Mir war nur nicht klar, wie ich mich dabei fühlen würde. Vor ein paar Wochen wollte er noch eine Affäre mit mir anfangen.«
    Emma goss kochendes Wasser in die Becher. »Das wäre dumm gewesen.«
    Louise kam sich plötzlich sehr töricht vor. Natürlich hatte ihre große Schwester recht, und ihr wurde klar, wie lächerlich sie sich gemacht hatte. Was musste Jack nur von ihr denken, dass sie derart um seine Aufmerksamkeit buhlte?
    »Ich weiß, dass es dumm gewesen wäre. Aber es war schön, mal wieder zu spüren, dass mich jemand begehrt.«
    »Donal liebt dich. Er ist dein Mann. Wenigstens hat er nicht in der Gegend rumgevögelt wie Paul.«
    Louise nahm ihren Becher Kaffee von Emma entgegen und nippte daran. »Du hast natürlich recht. Ich kann nur den Gedanken an Sophie und ihn nicht ertragen. Ich könnte sie umbringen.«
    Emma setzte sich Louise gegenüber. Sie wusste genau, wie ihre Schwester sich fühlte. »Du wirst drüber hinwegkommen, Louise. Diese Jack-Duggan-Sache muss endlich aufhören. All die Jahre hast du dich für nichts und wieder nichts gequält.«
    »Warum muss sie unsere Schwester sein?«
    »Keine Ahnung. Auf alle Fälle hat sie das Talent, unseren Männern den Kopf zu verdrehen – selbst wenn sie es selbst gar nicht merkt.«
    »Sie wird bald arbeitslos, sagt Jack, aber nächste Woche kriegt sie Besuch von diesem Kanadier.«
    Emma setzte sich auf. »Greg?«
    »Genau der. Den sie in Kuba kennengelernt hat.«
    Emma nahm ihren Becher und führte ihn an die Lippen. Die Leichtigkeit, mit der Sophie alles in den Schoß fiel, machte sie rasend. Greg sah fantastisch aus, war reich und kam zu ihr nach Dublin, während es immer noch nicht sicher war, dass Felipe aus Kuba herauskam, um sie zu besuchen.

Kapitel 20
    Fast sechs Wochen. Bist du bereit für mich? Kuss, G
    Sophie war mehr als bereit für Greg. Ihr Liebesleben war mau, seit sie für die Irish Times arbeitete. Seine E-Mail kam genau zum richtigen Zeitpunkt.
    Hallo, Greg,
    wo steigst du ab? Ruf mich doch diese Woche an, dann können wir was vereinbaren.
    Küsse, Sophie
    Schon wenige Stunden später antwortete er.
    Ich wohne in einem Hotel namens Merrion. Hast du schon mal was davon gehört? Es gehört einem guten Freund von mir, einem Kunstsammler, und er hat gesagt, ich soll mal vorbeischauen, wenn ich in der Stadt bin. Ich freue mich schon darauf, Dublin wiederzusehen. Mein Freund sagt, es hat sich verändert. Mein Flieger landet am Donnerstag um acht Uhr morgens. Ich rufe dich an, wenn ich im Hotel bin.
    Kuss, G
    Sophie war aufgeregt. Sie sehnte sich danach, Greg wiederzusehen und sich von einem Mann geliebt zu fühlen. Seit ihrer Rückkehr aus Kuba vermisste sie Paul mehr denn je. Ihr war auch nicht klar gewesen, wie leer ihr Leben ohne Emma wäre. In Dublin hatte sich eine Menge verändert, und sie wusste nicht, ob sie es ertragen konnte. Da kam ihr die Ablenkung durch Greg gerade recht, und vielleicht konnte aus ihrer Affäre sogar etwas Dauerhafteres werden. Sie selbst war jedenfalls bereit für eine feste Beziehung. Es war das, was sie und Paul im Sinn gehabt hatten.
    Felipe

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