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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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Arbeit da.«
    Greg schenkte ihr ein Glas Wasser aus einer Flasche Ballygowan ein. »Ich dachte, du wolltest deine eigene Modefirma gründen. Was ist mit deiner Idee, Strickwaren zu recyceln?«
    Sophie nickte. Dieses Projekt sollte sie näher prüfen, doch aufgrund der Erkrankung ihres Vaters und der offenen Feindseligkeit zwischen ihr und Emma hatte sie in letzter Zeit nicht mehr so viel Selbstdisziplin gehabt wie sonst. »Darüber muss ich mich erst noch schlaumachen. Aber ich weiß nicht, ob es in Irland überhaupt noch Leute gibt, die genug Geld haben, um sich exklusive Strickmode zu leisten.«
    »Es gibt immer Leute, die Geld haben, auch wenn sie es in Zeiten der Rezession irgendwo horten. Aber vergiss den irischen Markt. Da draußen ist der Weltmarkt!«
    »Und eine noch größere Rezession.«
    »So darfst du nicht denken. Während der letzten großen Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren haben die Künstler trotzdem gemalt, und damals entstanden ein paar der größten Kunstwerke der Moderne. Selbst in der Modebranche. Denk nur an Chanel!«
    Natürlich hatte er recht. Doch in letzter Zeit war für sie alles so schwierig gewesen.
    »Ab Montag kümmere ich mich darum«, versprach sie. »Wie lange bleibst du?«
    »Ich fliege am Dienstagmorgen zurück. Am Montag treffe ich mich mit einem Kunsthändler, aber bis dahin habe ich Zeit, die Sehenswürdigkeiten von Dublin zu genießen – wenn du sie mir zeigen willst?«
    Und ob Sophie das wollte. Sie sehnte sich nach den dekadenten Freuden, wie sie sie mit Paul genossen hatte.
    Jack wollte möglichst gut aussehen, wenn er sich in einer halben Stunde mit Aoifes Eltern im Cellar Restaurant traf. Deshalb trottete er mit seiner Tasche, in der er ein sauberes Ersatzhemd und ein Deodorant verstaut hatte, in die Toilette seines Bürogebäudes. Er hasste die Familientreffen der Cullens. Er wusste, dass Eileen und Harry Cullen ihre Tochter für viel zu gut für ihn hielten, und sie würden die Gelegenheit nutzen, um ein paar spitze Bemerkungen über ihn fallen zu lassen. Erst recht seit ihrer kurzen Trennung.
    Jack fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und bemerkte bei dem künstlichen Licht vereinzelte graue. Er musste endlich erwachsen werden. Die Sache mit Louise und ihrer Schwester war ihm eine Warnung gewesen und hatte ihm die Augen dafür geöffnet, was er fast verloren hätte.
    Er verabschiedete sich von seinen Kollegen und trat hinaus auf die Pearse Street. Von hier aus war es nur ein kurzer Fußmarsch zum Merrion Square und zum Merrion Hotel.
    Sophie ließ sich von Greg Champagner nachfüllen. Die Sonne stand zwar noch hoch am Himmel, aber es wurde langsam Abend.
    »Ist der Whirlpool nicht fantastisch!«, rief Sophie begeistert und nippte an ihrem Glas. In blubbernd heißem Wasser auf der Dachterrasse zu liegen war ganz nach Sophies Geschmack – erst recht mit einem attraktiven, dunkelhäutigen Mann, der sie mit Champagner verwöhnte.
    »Dublin ist cool!«
    »Dabei hast du noch nicht mal den Fuß vors Hotel gesetzt!«, zog Sophie ihn kichernd auf. Der Alkohol stieg ihr sofort in den Kopf.
    »Bist du hungrig?«
    »Ich bin am Verhungern. Wie wär’s mit Zimmerservice?«
    »Wollen wir nicht das Restaurant unten ausprobieren?«
    Sophie sah ihn verlegen an. »Ich will nicht aus dem Whirlpool steigen.« Er sollte nicht merken, wie beschwipst sie schon war.
    »Wenn du möchtest, steigen wir nach dem Abendessen wieder rein. Du willst doch nicht schrumpeln wie eine Rosine, eh?«
    Da musste Sophie ihm zustimmen. Sie waren schon über eine Stunde im Pool, doch mit zahlreichen Gläsern Champagner war es ihr nur wie Minuten vorgekommen.
    »Okay. Ich zieh mich nur schnell an«, murmelte sie, nahm von Greg einen Bademantel entgegen und stieg unsicher aus dem Whirlpool. Sie schlang den Bademantel um ihren nassen Körper. »Es dauert nur zwei Minuten.« Als sie es ins Schlafzimmer geschafft hatte, wo ihre Klamotten verstreut lagen, drehte sich alles. Sie klaubte ihren BH vom Boden und bekam den Verschluss nicht zu. Sie war noch betrunkener, als sie im Whirlpool befürchtet hatte.
    Derweil trat Greg ans Geländer und sah hinab auf den tadellos gepflegten Garten. Rechts von ihm erhob sich die Kuppel des Regierungsgebäudes. Es war ein schöner Beginn des Wochenendes.
    Emma stellte Finns Abendessen auf den Küchentisch.
    »Danke, Mum.«
    Sie hatte sich daran gewöhnt, gemeinsam mit ihm zu essen, und jetzt, wo ihre Mutter wieder zu Hause war, genoss sie es umso mehr. Vielleicht

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