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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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kennengelernt, aber sie kommt auch aus Dublin, deshalb hatten wir Gemeinsamkeiten. Sie hatte als Model gearbeitet und wollte in den PR-Bereich einsteigen, also war sie zur selben Zeit wie ich bereit, hierher zurückzuziehen. Wir wollten beide ein Stück vom Kuchen abbekommen.«
    »Dann habt ihr vom irischen Wirtschaftswunder ja nicht lange profitiert.«
    »Nein, aber zum Glück haben wir unser Apartment nur gemietet und nicht gekauft. Hätten wir es getan, wäre es auf dem Gipfel des Wirtschaftsbooms gewesen.«
    »Wollt ihr jetzt für immer hierbleiben?«
    Jack zuckte ratlos mit den Achseln. »So war es geplant, aber im Moment ist die Situation hier so schlecht, dass ich mir nicht sicher bin, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben.«
    »Und wann hast du kalte Füße bekommen?«
    »Etwa vor zwei Monaten. Deshalb war ich auch so erschrocken, als ich dich im Zug traf. Die Hochzeitsvorbereitungen überrollen uns manchmal richtig, weil ihre Mutter sich wahnsinnig reinkniet.«
    »Das müssen Schwiegermütter auch«, lächelte Louise.
    »Jedenfalls wüsste ich gern, ob das normal ist.«
    »Jack, nichts ist normal, und jeder Mensch und jede Beziehung ist anders. Was mich betrifft, bekam ich erst kalte Füße, nachdem wir beide zusammenkamen.«
    »Und Donal?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich bin jetzt fast vierzehn Jahre mit ihm verheiratet, und es gibt so vieles, was ich über meinen Mann nicht weiß. Wahrscheinlich gibt es auch vieles, was er über mich nicht weiß.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Siehst du, so eine Beziehung will ich nicht.«
    »Den perfekten Partner gibt es nicht, aber man muss das Beste draus machen«, dozierte sie und biss sich auf die Zunge.
    »Sprichst du immer noch im Lehrerinnenton mit mir?«, fragte er grinsend.
    Louise schüttelte den Kopf. »Ich wollte nicht bitter klingen, aber meiner Erfahrung nach gibt es im Leben kein Happy End.«
    Jack seufzte. »Ich dachte, ich würde mich besser fühlen, wenn ich mit dir darüber spreche. Ich habe seit Jahren geübt, was ich dir sagen wollte, doch jetzt, wo es so weit ist, weiß ich nicht, wie ich mich fühle.«
    »Es tut mir wirklich sehr leid. Ich wollte dir nicht wehtun – und mir auch nicht.«
    »Wir wussten wohl beide, was wir taten«, lenkte er mit einem Lächeln ein. »Das ist irgendwie surreal, oder?«
    Louise nickte. »Ein bisschen schon. Ich hab mich immer gefragt, ob wir uns mal wiedersehen, aber ich hab es mir anders vorgestellt!«
    »Glaubst du, wir könnten Freunde sein?«
    Louises Herz schlug schneller. Was für eine unerwartete Wendung!
    »Fändest du das gut?«, fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Die Panini«, verkündete die Kellnerin und stellte den großen weißen Teller vor Louise.
    »Danke.«
    »Und die Garnelen«, flötete sie und servierte Jack das Gericht.
    Als sie weg war, hob Louise ihr Glas. »Ich weiß zwar nicht, ob wir das hinkriegen, aber trinken wir auf die Freundschaft.«
    Jack stieß mit ihr an. »Auf die Freundschaft!«
    Beschwingt stellte Louise Finn die Schüssel mit den Cornflakes hin.
    »Nur noch drei Tage. Freust du dich auf deine Mum?«
    »Klar«, antwortete er und goss sich Milch darüber. »Ich dachte, sie käme erst am Dienstag.«
    »Stimmt. Ich hätte vier Tage sagen sollen, aber da kommt sie abends mit dem Flugzeug an. Was wollt ihr heute unternehmen?«
    »Können wir zum Malahide Castle fahren?«, fragte Molly.
    Es war ein schöner Tag, und Louise war glücklich über das Geheimnis, das sie seit dem Treffen mit Jack mit sich herumtrug. Er hatte ihr schon zwei Nachrichten aufs Handy geschickt, und sie war so aufgeregt, als wäre sie wieder zwanzig.
    »Vielleicht komme ich auch mit«, meinte Donal unerwartet.
    Louise konnte es nicht fassen. Es sah ihm gar nicht ähnlich, freiwillig auf seinen Samstag im Yachtclub zu verzichten.
    »Willst du nicht das Boot zu Wasser lassen?«
    Es war wieder an der Zeit, und auf ihrem Kreuzer waren viele Wartungsarbeiten zu erledigen.
    »Kevin kann erst morgen.«
    Louise nickte. Die Segelsaison käme bald so richtig in Schwung, und dann käme Donal dienstags, mittwochs und donnerstags abends erst spät nach Hause und wäre jeden Sonntagnachmittag weg. Im Winter fror er sich manchmal sogar sonntagmorgens den Hintern ab.
    »Ach so. Ich dachte nur, du willst vielleicht das Boot saubermachen.«
    »Aber so könnten wir mal was als Familie unternehmen.«
    Louise seufzte erleichtert. »Wenn du mit den Kindern nach Malahide fährst, könnte ich im Haus noch ein bisschen Arbeit

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