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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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in Druckschrift über die Lagen aus Buchstaben schrieb, betrachtete Greg ihr hübsches Gesicht.
    »Und wo ist Mr Emma aus Irland? Wenn es denn einen gibt?«
    »Der ist in Irland«, antwortete sie. Tja. Das stimmte so halb. Aber sie kannte Greg ja kaum. Da würde sie ihm nicht auf die Nase binden, dass Paul auf dem Friedhof in Balgriffin lag.
    Greg verzog keine Miene. Es schien ihn nicht zu stören, dass sie einen Ehemann hatte.
    »Und was ist mit Mrs Greg aus Kanada?«
    »Die sind beide in Kanada, und sie sind beide meine Ex-frauen. Als Freund bin ich großartig. Mit den Frauen in meinem Leben läuft alles gut, bis wir heiraten. Aber dann …«
    »Haben Sie Kinder?«
    »Eine Tochter aus meiner ersten Ehe. Mit meiner zweiten Frau hatte ich keine Kinder. Und Sie?«
    »Ich habe einen Sohn, Finn. Er ist neun.«
    »Schöner Name.«
    Emma nickte. Es war der einzige, auf den sie und Paul sich damals hatten einigen können.
    »Mögen Sie kreolisches Essen?«, fragte er.
    »Ich hab es noch nie so richtig probiert. Das Hotel in Varadero hatte alle möglichen Restaurants, aber bis auf eine Mahlzeit in Matanzas haben wir nicht viel multikulturelle Küche gekostet.«
    »Wir? Sie meinen, es gibt zwei Emmas aus Irland?«
    Emma lächelte. »Gewissermaßen. Es gibt noch eine Sophie aus Irland. Sie ist meine Schwester.«
    »Sieht sie Ihnen ähnlich?«, fragte er und lächelte frech.
    »Nicht im Geringsten. Sie hat rotblonde Haare und grüne Augen – sehr irisch.«
    »Aber Sie haben dieses tolle keltische Aussehen, Emma aus Irland. Ich war vor vielen Jahren in Dublin und habe mein Herz mehrfach verloren, immer an Frauen mit blauen Augen und schwarzem Haar.«
    Emma errötete. Das war ein offenes Kompliment, und sie fühlte sich geschmeichelt, dass es von so einem göttlichen Mann kam.
    »Wie lange waren Sie in Varadero?«, fragte er.
    »Sieben Tage, und wir haben drei in Havanna.«
    »Ich glaube, ich hätte es andersrum gemacht. Verstehen Sie mich nicht falsch, Varadero ist cool, aber es könnte überall in der Karibik sein. Aber Havanna ist anders. Es gibt auf der Welt keinen Ort wie diesen.«
    Emma war jetzt schon so weit, ihm zuzustimmen. »Erzählen Sie mir mehr über karibische Kunst.«
    »Ja. Jeder auf der Welt kennt Kubas berühmte Musiker, aber seine bildenden Künstler sind genauso außergewöhnlich. Ich koordiniere überall in Europa und in den USA Ausstellungen mit kubanischer Kunst. Sie ist billig, und die Kubaner sind Meister der gegenständlichen Malerei. Eine gute Nachricht, jetzt, wo die Leute den ganzen Konzept-Nonsens durchschauen. Das war viel zu lange en vogue.«
    »Stimmt. Ich assoziiere Kuba immer mit Musik und Tanz.«
    »Es ist ein Schmelztiegel für Künstler. Und schauen Sie sich die Schriftsteller an, die Kuba inspiriert hat – insbesondere unseren Freund Hemingway, eh?«
    »Woher wissen Sie, dass ich Hemingway-Fan bin?«
    »Warum sollten Sie sonst allein im Ambos Mundos Hotel sitzen, wenn Sie dort kein Gast sind?«
    »Vielleicht bin ich dort ja Gast.«
    »Ich habe dort gefrühstückt, und wenn Sie einer wären, wären Sie mir mit Sicherheit aufgefallen!«
    Emma fächelte sich mit ihrem Stadtplan Luft zu. Erleichtert nahm sie den Mojito entgegen, den der Kellner ihr hinstellte. Sie brauchte eine Abkühlung. Mit seinen indirekten Komplimenten ließ er keinen Zweifel an seinen Absichten.
    Gregs Gesichtszüge waren fein und wie gemeißelt – mehr europäisch als afrikanisch. Er wäre perfekt als Model für Armani. Aber das war das Sympathische an ihm – er selbst schien es gar nicht zu merken.
    »Wie lange bleiben Sie denn noch?«
    »Nur noch zwei Tage, dann ist meine Arbeit getan. Ich betreue Künstler, die zwischen meinen Reisen hierher Auftragsmalereien für mich anfertigen, aber ich halte immer auch Ausschau nach neuen Talenten.«
    »Auf dem Weg hierher bin ich in der Calle Obispo an einer Galerie vorbeigekommen, aber die sah eher aus wie ein privates Wohnzimmer, in dem ein paar Gemälde an den Wänden hängen.«
    »Das ist praktisch, finden Sie nicht?«, lächelte Greg. »Denken Sie nur, diese vielen Talente, und alles für nur wenige Dollars erhältlich. Wenn Sie mögen, können wir nach dem Mittagessen zu dem Kunstmarkt gehen. Er ist an der Plaza de la Catedral.«
    Emma nippte an ihrem Mojito. »Okay, das wäre schön.«
    Sophie setzte sich im Bett auf und sah durch die riesigen Fenster zum Regen hinaus, der in Strömen vom Himmel fiel. Sie öffnete die Fenster und sah zu, wie die Habaneros wie Ameisen

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