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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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hatte lange darüber nachgegrübelt, wie sehr sie sich am Samstag bei ihm zum Narren gemacht hatte, bevor sich die Ereignisse bei ihr zu Hause überschlugen. Aber Jack war Single und hatte keinerlei Verpflichtungen. Da war es normal, dass er davon ausging, sich jederzeit mit ihr treffen zu können. Aber es war der falsche Zeitpunkt. Ihre Familie hatte jetzt höchste Priorität.
    Sie fuhr zügig an Sybil Hill entlang und versuchte, nicht an Jack zu denken, doch auf dem Weg zum Artane-Kreisel nistete er sich in ihren Gedanken ein.
    Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen. Also schaltete sie die Bluetooth-Freisprechfunktion am Lenkrad an und wählte Jacks Nummer.
    Er ging schnell ran.
    »Hallo, Louise, bist du das?«
    »Hallo, Jack. Hör zu, wir haben zu Hause einen Notfall. Mein Dad ist im Krankenhaus. Ein Einbrecher hat ihn zusammengeschlagen.«
    »Das ist ja schrecklich! Tut mir leid, das zu hören. Wird er wieder gesund?«
    »Ich glaube schon. Aber sie haben noch was anderes festgestellt, als er zur Beobachtung dableiben musste. Geht’s dir gut?«
    Jack fühlte sich plötzlich wieder wie ein Schuljunge, der hofft, von seiner Lehrerin getröstet zu werden, während sie mit einer echten Erwachsenenkrise fertig werden muss.
    »Alles bestens. Ich wollte nur mit dir reden, nachdem du einfach so abgehauen bist. Es tut mir leid.«
    »Jack, du hast nichts falsch gemacht. Aber ich bin verheiratet und in einer anderen Situation als du.«
    »Ich hab im Moment ein echtes Talent, andere zu verletzen. Besonders Aoife!«
    »Was ist zwischen dir und Aoife vorgefallen?«
    »Ich war nicht besonders nett zu ihr. Vermutlich die kalten Füße, über die wir gesprochen haben.«
    »Jack, du musst so tun, als hättest du mich nicht wieder getroffen. Das ist für keinen von uns gut.«
    »Ich versuche es ja, aber es funktioniert nicht. Mir tut auch wirklich leid, was ich neulich im Café zu dir gesagt habe.«
    »Du musstest das eben mal loswerden. Mir geht’s gut, aber ich bin verheiratet, und du musst immer dran denken, dass du nur kalte Füße hast.«
    Jack seufzte. Was hatte er anderes erwartet? »Danke für den Rückruf, Louise. Ich wollte nur sichergehen, dass zwischen uns alles in Ordnung ist.«
    »Natürlich, Jack, aber ich habe in der nächsten Zeit mit dieser schlimmen Sache, die meinen Eltern passiert ist, alle Hände voll zu tun.«
    »Verstehe. Machen wir Schluss. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Pass auf dich auf, Jack. Ich melde mich.«
    Louise legte auf. Zum ersten Mal seit dem Wiedersehen mit Jack war sie froh, dass sie die Kraft gehabt hatte, sich von ihm nicht in eine Affäre hineinziehen zu lassen. Ihr Leben war auch so schon kompliziert genug.
    Jack fühlte sich nicht viel besser, nachdem er Louises Stimme gehört hatte. Er hatte gehofft, dass sie sich vielleicht treffen könnten und sie ihm dabei half, sich über seine Gefühle klar zu werden, aber für sie lag die Sache jetzt anders.
    Er musste mit Aoife sprechen. Was wollte er eigentlich? Warum war er so durcheinander?
    Er nahm sein Handy und wählte ihre Nummer. Er musste etwas unternehmen.
    Aoife hatte den Abend in Malahide verbracht. Sie rief ihre Freundin Cathy an, und sie gingen zu Gibneys, wo sonntagabends immer viel los war, und tranken eine Flasche Smirnoff Ice nach der anderen. Dann kauften sie sich im Beachcomber eine Tüte Pommes, setzten sich in die Küche ihrer Mutter und tranken bis vier Uhr morgens Tee. Doch nach dem Aufwachen fühlte sie sich kein Stück besser. Obwohl sie im Pub mit vielen Männern geflirtet hatte und ihre beste Freundin ihr versichert hatte, dass sie völlig im Recht war und Jack eine Lektion erteilen musste, fühlte sie sich schlecht. Schlecht wegen Jack und schlecht, was sie selbst betraf.
    Warum war er plötzlich so? Irgendwas war anders!
    Sie ging ins Bad und sah in den Spiegel. Normalerweise schminkte sie sich vor dem Zubettgehen ab, aber nach dem langen Gespräch mit Cathy war sie in keiner guten Verfassung gewesen. Sie hatte viele Tränen vergossen und sie mit einem Stück grober Küchenrolle weggewischt. Sie musste mit Jack reden. Also wusch sie sich das Gesicht mit einem Waschlappen und ging zurück in ihr altes Zimmer, um sich anzuziehen. Sie würde kein Blatt vor den Mund nehmen. Zum Glück brauchte sie nicht einmal den ersten Schritt zu machen.
    Denn plötzlich klingelte ihr Handy. Sie erkannte Jacks Nummer und ließ es so lange läuten, bis sich schon fast die Mailbox einschaltete.
    »Ja?«
    »Ich bin’s. Ich muss

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