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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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operiert werden muss?«
    Louise zog ein langes Gesicht. Ihr behagte die Vorstellung, auf ihre Mutter aufpassen zu müssen, genauso wenig wie Donal. »Wenigstens kommt Emma am Dienstag nach Hause, dann können wir sie unter uns aufteilen!«

Kapitel 13
    Das Erste, was Emma beim Aufwachen auffiel, war das leere Bett neben ihr. Überrascht war sie nicht. Sophie hatte es von Anfang an auf Greg abgesehen, und sie bekam immer, was sie wollte.
    Sie sah auf ihre Uhr. Es war eine gute Zeit, um Finn anzurufen und sich zu erkundigen, wie es ihm ging. Sie griff nach ihrem Handy auf dem Nachttisch.
    »Finn?«
    »Hallo, Mum.«
    »Liebling, wie geht es dir? Ich vermisse dich wahnsinnig.«
    »Es war echt krass hier. Grandad ist gestern von einem Einbrecher zusammengeschlagen worden, und Granny hat hier übernachtet. Louise ist zu ihm ins Krankenhaus gefahren, und Donal versucht, Granny bei Laune zu halten!«
    Emma setzte sich vor Schreck kerzengerade im Bett auf. Ihr Herz hämmerte.
    »Geht es Grandad gut?«
    »Ich glaube ja. Louise ist noch nicht wieder zurück. Sein Kopf war voller Blut und so.«
    »O Gott! Kann ich mit Donal sprechen?«
    »Logo! Ich hol ihn.«
    Emmas Gedanken rasten. Ihr Vater war ein kräftiger Mann, aber seit er siebzig war, war er gebrechlich geworden und wollte die Einschränkungen, die sein Körper ihm auferlegte, nicht wahrhaben.
    »Emma! Donal hier.«
    »Hallo, Donal! Finn hat mir gerade von Dad erzählt. Wie geht es ihm?«
    »Louise wollte dich nicht aufregen, weil du im Urlaub bist und morgen sowieso nach Hause kommst.«
    »Ich könnte versuchen, noch heute zu kommen.«
    »Ehrlich, das brauchst du nicht. Dein Dad wird wieder gesund. Es hat ihn nur sehr mitgenommen, und sie behalten ihn zur Beobachtung da.« Sie mit den Details der bevorstehenden Herzoperation zu beunruhigen war unnötig. »Ich glaube, sie waren wegen seines Alters besorgt und haben ihn deshalb dabehalten.«
    »Sie hätte es mir sagen sollen!«
    »Das ist meine Schuld. Wirklich, Emma, wir kommen klar.«
    »Ich habe so ein Glück, dich zum Schwager zu haben! Hoffentlich weiß Louise auch, was sie an dir hat. Es ist bestimmt nicht leicht, es Mum recht zu machen.«
    »Deine Mum hab ich im Griff. Sie ist schon in Ordnung.«
    »Danke für alles.«
    »Wir sind doch eine Familie, Emma.«
    Das hatte er auch zu ihr gesagt, als er sie zu Pauls gerichtlicher Untersuchung begleitet hatte. Er hatte seinen guten Freund John, einen Anwalt, dazu gebracht, den Fall zu übernehmen, und das Verfahren war mit der größtmöglichen Diskretion abgeschlossen worden. Niemand brauchte zu wissen, warum er gestorben war. Das hätte nichts gebracht. Und Finn bräuchte nie zu erfahren, dass es überhaupt eine Untersuchung gegeben hatte, genauso wenig wie alle anderen Mitglieder der Familien Owens und Condell. Wenn sie Donal in dieser Sache vertrauen konnte, könnte sie ihm auch in allen erdenklichen anderen Fragen vertrauen. Das wusste Emma.
    »Vielen Dank, Donal.«
    Donal fragte sich manchmal, ob er die falsche Schwester geheiratet hatte. Emma war so ruhig und ausgeglichen – alles, was Louise nicht war. Andererseits waren er und Emma sich vielleicht zu ähnlich. Waren es nicht gerade die Gegensätze, die ihn anfangs zu Louise hingezogen hatten?
    »Wir sehen uns am Dienstag. Genieß den Rest deines Urlaubs.«
    »Bis dann.«
    Emma legte auf und überlegte, ob sie Sophie anrufen sollte. Nein, Greg sollte nicht denken, dass sie ihn kontrollierte. Stattdessen hinterließ sie ihr auf dem Briefpapier des Hotels eine Nachricht.
    Mum und Dad überfallen. Dad in Klinik, aber okay.
    Emma duschte und stellte fest, dass sie noch viel Zeit zum Frühstücken hatte, bevor sie sich mit Felipe traf. Sie hatte keine Lust, Sophie zu sehen und sich bis ins kleinste Detail anzuhören, wie ihre Nacht mit dem gut aussehenden Greg gelaufen war.
    »O Gott, du bist unglaublich!«, rief Sophie aus, als sie neben Greg zusammensackte und den Kopf auf seine glänzende Brust legte. Schweißtropfen strömten über ihr von der Sonne geküsstes, sommersprossiges Gesicht und landeten auf seiner kaffeebraunen Haut. Am liebsten hätte sie sie abgeleckt. Er löste tierische Instinkte in ihr aus, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatte.
    »Wird deine Schwester sich nicht fragen, wo du bist?«, fragte er so kühl, als hätte er gerade eine Tasse Kaffee zubereitet, statt mit ihr sexuelle Akrobatik zu vollführen.
    »Die weiß schon, wo ich bin.«
    Das wusste Greg auch, und es tat ihm leid.

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