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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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dämliche Handy auch benutzen, das ich ihm zu Weihnachten geschenkt habe.«
    »Pass auf dich auf, Sophie«, murmelte Emma und legte auf. Sie wünschte wirklich, etwas für ihre Familie zu Hause tun zu können. Sie würde ihre Mutter später anrufen und nachfragen.
    »Der Kellner bringt uns die Getränke, und ich habe um ein paar Sandwiches gebeten.«
    »Danke, Felipe.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, danke. Eben hat Sophie angerufen. Sie ist den ganzen Tag beschäftigt.«
    Felipe nickte. Sie brauchte es ihm nicht zu erklären. Er war erfreut über diese Entwicklung, verbarg seine Gefühle jedoch diskret.
    »Hast du mir verziehen, dass ich bei der Mulattin so lange gebraucht habe?«
    »So halb.« Sophie klimperte mit den Wimpern und knuffte Greg spielerisch am Arm.
    »Ich verhandle schon seit längerem wegen eines bestimmten Gemäldes mit ihr, und heute habe ich den Handel perfekt gemacht. Du musst mein Glücksbringer sein!«
    »Freut mich, dass ich dir helfen konnte, aber heute ist mein letzter Tag in Kuba, und ich bräuchte jetzt ein bisschen Aufmerksamkeit. Ganz besonders, weil ich nicht weiß, ob wir uns wiedersehen, und wenn ja, wann.«
    Greg beäugte sie vorsichtig. »Ich hoffe, wir können uns mal irgendwo treffen. Bist du manchmal in New York?«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Es gab mal eine Zeit, da hat meine Firma so verrückte Sachen gemacht, wie mich dort auf Trendsuche hinzuschicken. Aber im Moment sind wir froh, wenn wir uns über Wasser halten können. Geschäftsreisen sind nur nach China erlaubt, und wie lange das noch so geht, weiß ich nicht.«
    »Alle Aspekte des Geschäftemachens verändern sich. Eine neue Ära bricht an. Wie die meisten Waren halten auch Kunstwerke nur mit Mühe ihren Wert.«
    »Kommst du manchmal nach Europa?«
    »Ein- oder zweimal im Jahr nach London, aber die meisten meiner Geschäfte werden in New York abgewickelt. Großbritannien hat die Rezession schwer getroffen.«
    »Als ob ich das nicht wüsste! Ich würde am liebsten meine eigene Kollektion rausbringen.«
    »Warum nicht? Wenn du in schwierigen Zeiten ein Geschäft gründest, stell dir nur vor, was passiert, wenn die Wirtschaft sich wieder erholt.«
    »Ich spiele mit der Idee, Strickwaren zu recyceln. Sie buchstäblich wieder aufzutrennen, in anderer Form neu herzustellen und dabei Woll- und Tweedstoffe zu mischen.«
    »Klingt gut. Das solltest du machen.«
    »Findest du wirklich?«
    »Ich finde, jeder sollte seinem Traum folgen. So wie ich.«
    »Wolltest du schon immer Kunst verkaufen?«
    »Ich wollte Künstler werden, aber mein Vater hat darauf bestanden, dass ich einen rentablen Beruf ergreife. Da ich nicht wie er Arzt werden wollte, habe ich mich für die Bank entschieden und es gehasst. Nach seinem Tod habe ich das Geld, das er mir hinterlassen hat, in Kunst investiert und bin so ins Maklergeschäft reingerutscht. Meine Mutter hat mir von den vielen wunderbaren Künstlern auf Kuba erzählt, und als ich hierherkam, hat sich das bestätigt. Ich hatte Glück und bin in meinen Traumberuf reingerutscht.«
    Sophie beobachtete ihn beim Sprechen. Wie sanft und beruhigend seine Stimme klang! Sie lief wirklich Gefahr, sich in diesen exotischen Mann zu verlieben.
    Greg legte ihr den Arm um die Taille und führte sie durch die engen Straßen von La Habana Vieja. Ihr war, als könnte sie ihn durch die Hitze und den Staub einatmen. Hätte sie doch nur mehr Zeit mit ihm! Sie musste ihn dazu bringen, sie mehr zu begehren, aber das war Neuland für sie. Bei ihren bisherigen Beziehungen hatte sie stets die Trümpfe in der Hand gehalten und ihre Liebhaber am Gängelband geführt. Bei Greg hingegen fühlte sie sich verletzlich und unsicher.
    Die Fassade der Catedral de San Cristóbal kam in Sicht, als sie die Calle San Ignacio verließen und den Platz der Kathedrale betraten. Schmiedeeiserne Tische und Stühle standen vor einem alten kolonialen Gebäude, wo sich Touristen trafen, um Eistee oder Wasser zu trinken und sich von der Hitze der Nachmittagssonne abzukühlen.
    »Das ist El Patio. Du wirst beeindruckt sein.«
    Der Oberkellner kam herbeigeeilt, um Greg zu begrüßen. Er sprach Spanisch und behandelte Greg mit so viel Respekt, wie Sophie es bisher noch in keinem Lokal in Havanna erlebt hatte.
    »Wollen wir draußen essen?«
    »Unbedingt.«
    Greg wirkte immer so selbstsicher und war ein unglaublich guter Liebhaber. Sophie sehnte sich nach irgendeiner Bestätigung, dass sie sich heute nicht zum letzten Mal sahen.
    »Wir könnten

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