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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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recht bis ans Ende der Welt verfolgen.
    „Nein. Der Doktor sagt, es sei... es seien die Nerven.“
    „Du warst auch in der letzten Zeit viel zu sehr beschäftigt“, meinte er, ganz der fürsorgliche Ehegatte. „Du brauchst wirklich Ruhe.“
    Elizabeth ertrug es nicht. „Ja, ich werde jetzt schlafen“, erklärte sie. „Allein.“ Sie sah ihn blaß werden, als hätte sie ihn geschlagen.
    „Weißt du, was ein Mann denkt, wenn seine Gemahlin nachts nicht bei ihm ist und bei ihrer Rückkehr nicht mit ihm das Bett teilen will?“ Seine Stimme klang trügerisch sanft.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Er denkt, jemand anders hat in diesem Bett seinen Platz eingenommen.“
    Die Zornesröte stieg Elizabeth ins Gesicht.
    „Du errötest, meine Liebe“, stellte er grimmig fest.
    „Weil ich wütend bin!“ schrie sie ihn an und vergaß für den Augenblick, daß sie schließlich einem Wahnsinnigen gegenüberstand.
    Seine Bestürzung verwandelte sich erst in Erleichterung und dann in Verwirrung. „Ich entschuldige mich, Elizabeth.“
    „Würdest du jetzt bitte dieses Zimmer verlassen! Ich will schlafen. Im übrigen hast du nicht das Recht, dich so aufzuführen. Wir haben vor unserer Hochzeit eine Vereinbarung getroffen, die mir erlaubt, mein Leben ohne deine Einmischung zu führen.“ Kraftlos brach ihre Stimme, und Ian verließ tatsächlich den Raum.
    Elizabeth legte sich wieder ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn hoch, dennoch zitterte sie wie im Wechselfieber. Wenige Minuten später sah sie einen Schatten neben ihrem Bett. Sie schrie auf, bevor sie merkte, daß es Ian war, der durch die Verbindungstür hereingekommen war.
    Wortlos setzte er sich neben sie und stellte das Glas, das er in der Hand gehalten hatte, auf dem Nachttisch ab. Er griff hinter Elizabeth und zog die Kopfkissen hoch, so daß ihr nichts anderes übrigblieb, als sich aufzusetzen und sich dagegenzulehnen.
    „Trink dies“, forderte er sie sanft auf.
    „Was ist das?“ fragte sie argwöhnisch.
    „Brandy. Er wird dir beim Einschlafen helfen.“
    Er schaute zu, wie sie an dem Glas nippte. „Da also ein anderer Mann als Erklärung für alles das nicht in Frage kommt, kann ich nur annehmen, daß dir auf Havenhurst etwas danebengegangen ist.“
    Elizabeth griff nach dieser Ausrede wie nach einem Rettungsring. „Ja.“ Sie nickte nachdrücklich.
    Er neigte sich zu ihr und küßte sie auf die Stirn. „Laß mich einmal raten. Der Dorfbäcker hat sich geweigert, dir beim Kauf von zwei Brotlaiben einen Nachlaß zu gewähren.“
    Bei dieser liebevollen Neckerei kamen Elizabeth die Tränen, und Ian merkte das. „Ist es etwas noch Schlimmeres? Ach, ich weiß schon — du hast dein ganzes Nadelgeld ausgegeben, ist es das?“ Er lächelte so lieb. „Gut, dann reden wir morgen über einen Vorschuß auf die nächste Zahlung.“
    Das hörte sich ja an, als wollte er sich noch länger auf Havenhurst aufhalten! In ihrer Not fiel Elizabeth eine Ausflucht ein. „Es ... es sind die Maurer. Sie kosten viel mehr, als ich erwartet hatte. Außer deinem Kredit für Havenhurst habe ich schon den größten Teil meines Nadelgelds für sie ausgeben müssen.“
    „Die Maurer also.“ Ian lachte leise. „Ja, auf die muß man aufpassen. Morgen werde ich sofort mit ihnen reden.“ „Nein!“ rief sie und redete dann wild drauf los. „Das regt mich ja gerade so auf! Ich wollte nicht, daß du eingreifst. Ich wollte das alles allein schaffen, und ich habe es bisher ja auch geschafft. Nur war es so furchtbar anstrengend, und da bin ich zum Doktor gegangen und habe gefragt, ob mir etwas fehlt, weil ich mich so schlapp fühle. Er hat gesagt, ich sei vollkommen in Ordnung. Und übermorgen komme ich heim nach Montmayne. Bitte, warte hier nicht auf mich. Ich weiß, wie beschäftigt du bist. Bitte!“ flehte sie. „Laß mich dieses hier allein zu Ende führen.“
    Ian richtete sich auf und schüttelte den Kopf. „Ich würde mein Leben für ein Lächeln von dir geben, Elizabeth. Du mußt mich um nichts bitten. Ich will aber nicht, daß du dein Nadelgeld für Havenhurst ausgibst. Wenn du das tust“, scherzte er, „dann werde ich leider dazu gezwungen sein, es dir ganz zu streichen.“
    Er wurde wieder ernst. „Wenn du mehr Geld für Havenhurst benötigst, brauchst du es mir nur zu sagen, aber dein Nadelgeld wirst du nur für persönliche Bedürfnisse ausgeben. Und nun trinke deinen Brandy aus“, flüsterte er liebevoll, und nachdem Elizabeth das gehorsam getan hatte, drückte

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