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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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würdest mit dem Teufel schlafen, wenn das dem von dir beabsichtigten Zweck dienlich wäre. Du hast ja auch mit mir geschlafen, und zwar an unserem Hochzeitstag, dem Tag, an dem dein Detektiv dir gesagt hatte, ich sei für das Verschwinden deines Bruders verantwortlich.“
    „Laß mich dir doch beweisen, daß ich...“
    „Ich will keine Beweise.“
    „Ich liebe dich“, sagte sie verzweifelt.
    „Ich will deine sogenannte Liebe nicht, und ich will dich nicht. Und jetzt...“ Er schaute auf, als Dolton, der Butler, an die Tür klopfte.
    „Mr. Larimore ist hier, Mylord.“
    „Sagen Sie ihm, ich stünde ihm sofort zur Verfügung.“ Elizabeth blickte Ian bestürzt an. „Du hast eine Geschäftsbesprechung? Jetzt?“
    „Das nicht direkt, meine Liebe. Ich habe aus einem anderen Grund nach Mr. Larimore geschickt.“
    Namenlose Furcht packte Elizabeth. ,Aus welchem Grund hast du zu einem Zeitpunkt wie diesem nach einem Advokaten geschickt?“
    „Um die zur Scheidung notwendigen Formalitäten vorzubereiten, Elizabeth.“
    „Scheidung?“ Der Raum schien sich um sie zu drehen. Aus welchen Gründen? Wegen meiner Beschränktheit?“
    „Wegen böswilligen Verlassens“, erklärte er kalt.
    Elizabeth faßte es nicht, daß dieser zärtliche, leidenschaftliche Mann ihr das antun konnte, ohne sie vorher angehört zu haben. Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Liebe und der Angst. In ihrer Verzweiflung versuchte sie zu scherzen.
    „Wenn du vor Gericht böswilliges Verlassen geltend machst, wird das ziemlich dumm aussehen, weil ich nämlich hinter dir stehen und erklären werde, daß ich mehr als willens bin, meinen Eheschwur einzuhalten.“
    Ian riß den Blick von ihren Augen. „Wenn du nicht innerhalb von drei Minuten dieses Haus verlassen hast, werde ich den Scheidungsgrund ändern und Ehebruch geltend machen!“
    „Ich habe keinen Ehebruch begangen!“
    „Möglich, aber es dürfte dir schwerfallen, zu beweisen, daß du etwas nicht getan hast.“ Er griff nach dem Klingelzug, und sofort erschien Dolton wieder. „Führen Sie Mr. Larimore herein“, befahl Ian.
    Elizabeth erstarrte. Sie mußte doch irgendwie zu ihm durchdringen, bevor er unwiderrufliche Schritte unternahm! Und plötzlich erkannte sie, was Ian tat, und weshalb er es tat. Sie erinnerte sich an das, was der Vikar ihr über Ians Verhalten nach dem Tod seiner Eltern und seiner Schwester erzählt hatte. Aber sie, Elizabeth, war doch keine Labrador-Hündin, die er einfach aus seinem Leben verbannen konnte!
    Sie trat an seinen Schreibtisch, stützte die Hände darauf und wartete, bis Ian ihr in die Augen schaute. Ihre ganze Liebe zu diesem Mann legte sie in ihre Stimme.
    „Höre mir genau zu, mein Liebling, denn ich warne dich: Ich werde nicht zulassen, daß du uns das antust. Du hast mir deine Liebe geschenkt, und du kannst sie mir nicht wieder fortnehmen. Ich werde darum kämpfen. Ich werde dich in deinen Träumen verfolgen, wie du mich verfolgt hast, als wir getrennt waren. Du wirst wach in deinem Bett liegen und dich nach mir sehnen, und du wirst wissen, daß ich dasselbe tue. Und wenn du es nicht mehr ertragen kannst, wirst du zu mir zurückkehren, und ich werde dasein und dich erwarten. Ich werde in deinen Armen weinen und dir sagen, wie sehr ich alles bedaure, was ich getan habe, und du wirst mir dann helfen, einen Weg zu finden, wie ich mir selbst vergeben kann.“
    „Ich verfluche dich!“ stieß er weiß vor Wut hervor. „Was ist nötig, um dich zum Schweigen zu bringen?“
    „Ich will dir nur noch eines sagen.“ Trotzig, wenn auch zitternd hob sie das Kinn. „Ich bin keine Labrador-Hündin. Mich kannst du nicht aus deinem Leben verstoßen, denn ich bleibe nicht gehorsam zurück.“
    Als sie das Arbeitszimmer verlassen hatte, starrte Ian ins Leere und fragte sich, was zum Teufel sie wohl mit ihrer letzten Bemerkung gemeint hatte.
    Er schaute zur Tür, als Larimore eintrat, deutete dann mit dem Kopf auf die Stühle vor seinem Schreibtisch und befahl dem Advokaten damit stumm, Platz zu nehmen.
    „Wenn ich Ihr Schreiben richtig verstanden habe, wünschen Sie nunmehr die Scheidung einzureichen. Ist es so?“ Mr. Larimore öffnete seine Aktenmappe und schaute Ian fragend an.
    Ian zögerte einen Moment, und dann nickte er.
    ★
    Als am nächsten Tag die Zeitungen in der Promenade Street angeliefert wurden, merkte Elizabeth, daß die Blätter jetzt einen ganz anderen Ton als zuvor anschlugen. Für die Presse war Ian nun kein Mörder mehr, sondern

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