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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Brief auf dem Speisetisch gesehen. Sie haben eine wunderschöne Handschrift.“
    Ians ernster Ton und das merkwürdige Kompliment verwirrten Elizabeth. „Danke“, brachte sie nur heraus.
    „Wie sah die Handschrift auf der Note aus, die Ihnen überreicht wurde?“
    „Fürchterlich“, antwortete sie. „Und Sie haben ,Gewächshaus falsch geschrieben.“
    Ian lächelte ein wenig. „Ich versichere Ihnen, ich kann dieses Wort durchaus richtig buchstabieren, und meine Handschrift ist zwar nicht so hübsch wie Ihre, aber keineswegs .fürchterlich. Das will ich Ihnen nur zu gern beweisen.“ Elizabeth erkannte, daß er weder scherzte noch log, und ein böser Verdacht keimte in ihr auf.
    „Wir haben beide Botschaften erhalten, die keiner von uns geschrieben hatte“, fuhr Ian fort. „Irgend jemand wollte, daß wir uns im Gewächshaus treffen und dabei entdeckt werden.“
    „So hinterhältig und grausam kann doch niemand sein!“ rief Elizabeth. „Es muß sich um einen Irrtum gehandelt haben.“
    Gleich darauf sah sie die Szenen jenes Wochenendes wieder vor sich: Valerie, die darauf bestand, daß Elizabeth Ian Thornton zu einem Tanz verführen sollte ... Valerie, die sich eingehend nach Elizabeths Aufenthalt in der Waldhütte erkundigt hatte... Der Diener, der gesagt hatte, die Note habe er von Valerie erhalten ... Und dann Valerie, die Elizabeth für ihre Freundin gehalten hatte, Valerie mit dem hübschen Gesicht und den so wachen Augen ...
    Der Schmerz, so hintergangen worden zu sein, drückte Elizabeth beinahe zu Boden. Die Tränen traten ihr in die Augen. „Es war Valerie“, stieß sie mit erstickter Stimme hervor. „Es war eine böse List. Mein Leben wurde durch eine böse List zerstört, ruiniert...“
    „Weshalb?“ fragte Ian. „Weshalb sollte Valerie Ihnen so etwas angetan haben?“
    „Ich glaube jetzt, sie wollte Mondevale für sich haben und ...“ Elizabeth wußte, daß sie in Tränen ausbrechen würde, wenn sie weiterspräche. Deshalb schüttelte sie nur den Kopf und wandte sich ab, um sich einen Platz zu suchen, wo sie ihren Kummer hinausweinen konnte.
    Ian brachte es nicht über sich, sie gehen zu lassen, ohne wenigstens versucht zu haben, sie zu trösten. Er legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie zu sich heran.
    „Nicht doch“, flüsterte er, als sie sich ihm entwinden wollte. „Gehen Sie jetzt nicht fort. Valerie ist Ihre Tränen doch gar nicht wert.“
    Wieder von Ian umarmt zu werden, erschütterte Elizabeth beinahe ebensosehr wie ihr eigener Kummer. Die Empfindungen lähmten sie, und so stand sie einfach mit gesenktem Kopf da, während ihr die Tränen über die Wangen strömten und das Schluchzen ihren Körper schüttelte.
    Ian umschlang sie noch fester, als könnte er ihr auf diese Weise den Schmerz abnehmen, aber da das nicht half, verlegte er sich nach ein paar Minuten aufs Necken.
    „Wenn Valerie gewußt hätte, was für eine gute Schützin Sie sind, hätte sie das nie gewagt“, flüsterte er und streichelte ihren schmalen Rücken. „Sie hätten sie jederzeit zum Duell auffordern können.“
    Er drückte sich ihr tränennasses Gesicht an die Brust, und Elizabeths Schluchzer folgten nicht mehr ganz so schnell aufeinander. „Oder noch besser wäre es gewesen, wenn Robert für Sie eingestanden wäre“, fuhr er fort. „Er kann zwar nicht so hervorragend schießen wie Sie, aber dafür ist er erheblich schneller.“
    Ein tränenersticktes kleines Lachen entrang sich Elizabeth, und Ians Kehle fühlte sich merkwürdigerweise wie zugeschnürt an. Dennoch scherzte er weiter. „Wenn Sie allerdings die Pistole gehalten hätten, wären einige schwerwiegende Entscheidungen auf Sie zugekommen.“
    „Was denn für Entscheidungen?“ fragte Elizabeth leise nach einer Weile, weil Ian nicht weitersprach.
    „Nun, die zum Beispiel, worauf Sie hätten schießen können. Robert trug zum Glück hohe Stiefel mit einer Quaste am Schaft, und so hatte ich eben eine dieser Quasten als Ziel. Gut, ich nehme an, Sie hätten Valerie eine Schleife vom Kleid schießen können.“
    Elizabeths Schultern zuckten heftig, und wieder hörte Ian ein ersticktes Lachen, und das erleichterte ihn unbeschreiblich. Mit dem linken Arm hielt er sie weiterhin umschlungen, und die andere Hand legte er ihr unters Kinn, um ihr Gesicht zu sich anzuheben. Noch immer standen Tränen in ihren wunderschönen grünen Augen, doch über ihre rosigen Lippen huschte schon ein kleines Lächeln.
    „Eine Kleiderschleife ist

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