Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Eliteeinheiten auf der ganzen Welt.
    Cali folgte Mercers Blick und vergaß für einen kurzen Augenblick zu atmen. Sie saßen in der Falle. Selbst wenn sie die Verbindung zur Schute kappten, würde sie das Fischerboot im Handumdrehen einholen. Sie zielte mit der Pistole auf einen der Sportangler, als das Boot noch an die fünfzig Meter entfernt war. Mercer hatte sich wieder umgedreht und verfolgte nun, wie das Boot seine Fahrt abbremste, während es sich mit der Schute auf gleicher Höhe befand. Die Männer feuerten noch immer, obgleich weder Mercer noch Crenna auch nur einen der Deckhelfer ausmachen konnten. Ein kurzer Feuerstoß aus der Hand eines der Schützen traf die Hydraulik, die die Schute im Flussboden verankerte. Hydrauliköl sickerte aus den Tanks wie Blut aus einer Wunde. Mercer sah wieder nach hinten und wollte Cali schon zurufen, sie solle keinen Mucks von sich geben, als er erkannte, dass sie gerade im Begriff war, auf das Bertram zu schießen.
    »Nein!«, brüllte er und stieß ihre Hand in die Luft.
    Das Bertram-Boot war noch gut dreißig Meter entfernt und damit aber nahe genug, dass Mercer den konzentrierten Ausdruck in Booker Sykes’ Gesicht erkennen konnte, während er das Boot über den Fluss lenkte. Die beiden Angehörigen der Special Forces, die ihn begleiteten, kannte Mercer nicht. Sie hatten nicht zu Sykes’ Delta-Force-Team gehört, als sie Mercer in ein tibetanisches Kloster begleitet hatten, das von Tisa Nguyens Vater geleitet worden war. Sykes um Hilfe zu bitten hatte die Erinnerung an jene Ereignisse, die zu ihrem Tod geführt hatten, zwar wieder aufleben lassen, aber Mercer wollte nicht, dass sein Schmerz die laufende Untersuchung in irgendeiner Weise beeinträchtigte.

    »Sie gehören zu mir«, sagte er. »Es sind Delta-Force-Leute. Der Chef heißt Sykes. Geben Sie mir Deckung.«
    Mercer rollte sich über das Schandeck und auf das Deck der Schute. Er konnte zwar spüren, dass die Hydraulik ausgefallen war und die Schute auf Wind und Wellen reagierte. Aber bisher konnte er nicht feststellen, ob sie bereits von der unbarmherzigen Strömung des Niagara River erfasst und mitgerissen wurde.
    Das Bass-Boat lag so tief im Wasser, dass es auf der anderen Seite der Schute nicht zu sehen war. Er fand hinter einem Kettenkasten Deckung und wartete darauf, dass die Schützen wieder in Sicht kamen. Sykes lenkte das Bertram hinter die Schute und wollte sich gerade von der kanadischen Seite des Flusses entfernen, als ein weiteres Bass-Boat erschien und sich um die Nordspitze von Grand Island herumschob. Mercer zählte auch auf diesem Schiff vier Männer, womit sich die Zahl der Angreifer auf acht erhöhte. Als er in die Richtung des ersten Bass-Boats blickte, konnte er gerade noch erkennen, wie einer der Männer zum Sprung auf die Schute ansetzte.
    Sein anfänglicher Plan für den Fall eines Angriffs hatte so ausgesehen, dass sie gewartet hätten, bis er und Sykes sämtliche Schützen mit einem Überraschungsangriff unschädlich machen konnten. Aber allein die Anzahl ihrer Gegner ließ eine solche Operation undurchführbar erscheinen. Ein weiterer Schütze richtete sich auf dem Bass-Boat auf. Seine klassisch-orientalischen Gesichtszüge verrieten Mercer zweierlei: zum einen, dass der Schütze wahrscheinlich eine Ausbildung in einem der Terroristencamps im Irak, in Syrien oder Saudi Arabien absolviert hatte. Das Zweite war, dass sie hergekommen waren, um ihre Mission um jeden Preis auszuführen - notfalls sogar um den Preis des eigenen Lebens.

    Der Araber war zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde ungedeckt, aber Mercer reichte diese kurze Zeitspanne, um die Schmeisser in Anschlag zu bringen. Die alte Maschinenpistole bockte in seiner Hand, als sei sie ein lebendiges Wesen, während er eine Salve von fünf Schüssen abfeuerte. Vier Kugeln gingen daneben, doch die fünfte fegte den Schützen in einer Blutwolke von der Schute.
    Die anderen drei Terroristen feuerten aus allen Rohren zurück. Der Lärm der Geschosse, die den Kettenkasten trafen, war ohrenbetäubend. Mercer hatte das Gefühl, als lockere dieses stakkatohafte Hämmern die Zähne in seinem Kiefer. Aber selbst bei diesem Getöse hörte er noch, wie Sykes und sein Trupp das zweite Bass-Boat ins Visier nahmen und mit ihren Sturmgewehren in die Schlacht eingriffen, die da auf dem Fluss tobte.
    Mercer wartete, bis die wilde Schießerei abbrach, um ein paar blinde Schüsse über den Kettenkasten hinweg abzufeuern und sich eine bessere Deckung

Weitere Kostenlose Bücher