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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Tisas völlig gelähmt gewesen, ausgehöhlt durch diesen Verlust … Aber er erkannte in diesem Augenblick, dass er dem Schmerz gestattete, ihn von seiner Linie abzubringen, die er stets verfolgt hatte. Ja, er würde für den Rest seines Lebens um sie trauern. Gut, aber das war doch nicht das Gleiche, wie wenn er zulassen würde, dass der Schmerz ihn auch vergiftete.
    Harry White hatte immer wieder versucht, ihm genau dies klarzumachen. Trauer bestand nicht darin, sich den Gefühlen zu ergeben, die der Tod einer geliebten Person in einem wachrief. Trauer bestand vielmehr darin, sich bewusst zu machen, was das Leben dieser Person bei einem bewirkt hatte
und wie man mit diesen Erinnerungen weiterleben konnte. Man musste nur die richtige Entscheidung treffen.
    »Wir werden sie aufhalten.« In Mercers Stimme lag ein stählernes Klirren, hervorgerufen durch sein neues Wissen um ein Selbstvertrauen, das verloren zu haben er lange nicht gewusst hatte.
    Cali bemerkte diese Wandlung und betrachtete ihn eine ganze Weile von der Seite. Unbewusst strich sie glättend mit der Hand über die Gänsehaut ihrer Arme.
    »Meine Pflichten als Janitschar verlangen von mir, den Alambic von Skanderbeg um jeden Preis zu schützen«, erklärte Ahmad ziemlich großspurig. »Darüber hinaus sind wir für nichts weiter verantwortlich. Wenn Feines sich darauf vorbereiten sollte, den Alambic zu suchen, werden wir handeln. Das Plutonium und was er damit tut, ist für uns jedoch nicht von Interesse.«
    »Und was ist mit Ihrer Verantwortung als menschliches Wesen, um Gottes willen?«
    »Was ich tue, tue ich nicht für ihn, Miss Stowe. Ich habe mein Leben dem Schutz der Menschen, die auf diesem Planeten leben, gewidmet - dem Schutz vor einer vernichtenden Waffe. Ich tue dies ebenso, wie alle Männer vor mir es getan haben. Ich denke, das reicht an Engagement.«
    »Unfug!« Mercer brüllte es fast heraus.
    Wieder zog Ahmad die Augenbrauen hoch, während der Anflug eines Grinsens unter seinem dichten Schnurrbart zu erkennen war.
    Mercer fuhr hitzig fort: »Sie haben uns gerade genug Hinweise geliefert, um uns den Mund wässrig zu machen und uns in Trab zu halten. Sie haben uns mit hineingezogen, weil Sie unsere Hilfe brauchen. Diesen Bergungsjob bei den Niagarafällen hätten Sie niemals allein erledigen können, aber Sie
haben uns praktisch dorthin gelockt, indem Sie diese Feldflasche in Afrika deponiert haben.«
    Ahmads Mund klappte auf, seine dunklen Augen wurden tellergroß. »Woher wussten Sie das?«
    »Zwei Gründe.« Mercer war jetzt in Fahrt und zählte an den Fingern ab. »Zuerst einmal schien die Frau, die mir die Flasche gab, damit nicht allzu vertraut zu sein. Sie rutschte ihr sogar aus der Hand. Eine solche Feldflasche hätte ihr eigentlich vertraut sein müssen, da es wahrscheinlich zu ihren Aufgaben gehörte, regelmäßig Wasser zu holen, doch sie hat sich so verhalten, als hätte sie die Flasche noch nie zuvor gesehen. Zweitens ist es absolut unmöglich, dass diese Stoffhülle siebzig Jahre im Urwald überdauern konnte. Sie haben sie der Frau, zwei Tage bevor wir das Dorf erreichten, übergeben, weil Sie wussten, dass wir dorthin kommen würden.«
    Cali war über Mercers Schlussfolgerungen genauso verblüfft wie Ahmad. »Moment mal, Mercer, woher wusste er denn, dass wir in das Dorf kommen würden?«
    »Erinnern Sie sich noch, dass ich Ihnen erzählte, ich sei im Auftrag der Vereinten Nationen auf der Suche nach einem Erzvorkommen, von dem ich von Anfang wusste, dass es ein Fantasieprodukt sei? Das Ganze war von Anfang an ein abgekartetes Spiel. Wie lautete sein Name noch? Adam Burke, der UNO-Vertreter, der um meine Mitwirkung gebeten hatte, wollte, dass ich stattdessen diese Plutoniummine finde.« Er wandte sich zu Professor Ahmad um. »Ich nehme an, Sie kennen ihn.«
    »Sie verwechseln seinen Namen«, sagte Ahmad. »Er lautet nicht Adam Burke, sondern Ah-dham Berk mit stummem r. Er war vor fünfzehn Jahren einer meiner Studenten.«
    Mercer war dem Mann nie persönlich begegnet, hatte lediglich zweimal mit ihm telefoniert und dabei keinen Akzent
feststellen können. Er wäre niemals auf die Idee gekommen, dass Berk - mit stummem r - ein Türke war. Er klang fast amerikanischer als Mercer selbst.
    »Na gut, ich habe Sie hinters Licht geführt.« Ahmad klang plötzlich sehr müde. Aber ihm war auch die Erleichterung anzuhören, dass er endlich die Wahrheit sagen durfte. »Sie haben ziemlich einzigartige Fähigkeiten und Kontakte, über

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