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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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und erinnerten eher an stählerne Inseln als an Schiffe, die die Ozeane überquerten.
Unmittelbar vor ihnen befand sich ein Containerhafen mit einem spinnenhaften Portalkran zum Entladen der Schiffe. Auf dem Gelände dahinter erschienen die bunten Behälter wie ein Satz Bauklötze, die in langen Reihen aufgestapelt waren. Bereits um diese frühe Uhrzeit luden Arbeiter Container von Sattelschleppern, die auf dem Kai eine lange Schlange bildeten, auf das Schiff um.
    Ihre Befehle waren eindeutig. Sie sollten das Fischerboot so dicht wie möglich an den Tankerterminal heranbugsieren, ehe sie die fünfhundert Tonnen Schweröl und Kunstdünger, mit denen die Frachträume gefüllt waren, zur Explosion brachten. Die Fässer mit dem ganz besonderen Inhalt, die von dem einäugigen Mann am Vortag auf ihrem Schiff abgesetzt worden waren, standen auf dem Deck.
    Hasan versuchte, sich ausschließlich auf das zu konzentrieren, was vor ihnen lag, während sie sich den Außenanlagen der Tankerladestation näherten. Als ihm das nicht gelang, versuchte er einfach, sich das Paradies vorzustellen. Aber alles, was vor seinem geistigen Auge erschien, waren die Tränen auf den Wangen seiner kleinen Schwester, als er Damaskus verließ, um sich in der pakistanischen Madrasa einzuschreiben, wo er von dem bedeutenden saudischen Kalifen Mohammad bin Al-Salibi rekrutiert worden war. Er erinnerte sich daran, wie ihn sein Vater mit steinerner Miene angesehen hatte, da er nicht verstehen konnte, weshalb sein Sohn lieber sterben wollte, als den von der Familie betriebenen Eisenwarenladen zu übernehmen. Seine Mutter hatte an jenem Morgen bitterlich geweint und sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.
    Der Anführer der Terroristenzelle, der Saudi namens Abdullah mit einem Gesicht voller Aknenarben, bemerkte Hasans Unschlüssigkeit als Erster und gab ihm einen Klaps auf
die Schulter. Ein schlankes Hafenwachboot hatte soeben den Bug eines Tankers umrundet, der darauf wartete, mit Rohöl gefüllt zu werden, das aus Kasachstan in die Anlage gepumpt worden war.
    Er war derart in seine Erinnerungen vertieft und spürte die Angst so quälend in seiner Magengrube, dass Hasan erschrak, als er das Patrouillenboot entdeckte. Ihre Lichter waren gelöscht, denn sie mussten noch die Grenzlinie des Hafenbereichs überqueren, der für die Tanker reserviert war - aber er geriet trotzdem in Panik. Er schob die Gashebel auf Volle Fahrt und drehte das Ruderrad so schnell nach Steuerbord, dass die Speichen zu einem Flirren verschwammen.
    Während der Rumpf und die Aufbauten des Fischerbootes verwittert und vom langen Gebrauch abgenutzt wirkten, arbeitete im Maschinenraum ein neuer Volvo Schiffsdiesel. Schwarze Abgaswolken quollen aus den beiden Schornsteinen, als die Maschine auf Hasans überhastete Aktion reagierte.
    Das Boot legte sich auf die Seite, während es beschleunigte, und die Neigung wurde noch größer, als Hasan das Ruder in seiner extremen Stellung fixierte. Innerhalb von Sekunden wurde die Backbordreling überspült. Die Netze, die am Heckkran hingen, wurden von den Wogen erfasst und vom Schiff gerissen.
    »Hasan! Die Fässer!«
    Die beiden Fässer auf dem Vorderdeck waren umgekippt und rollten auf die Reling zu.
    Hinter ihnen hatte das Patrouillenboot das hektische Manöver des Fischerboots bemerkt. Die Sicherheitskräfte der neuen Anlage waren bestens ausgebildet und reagierten sofort. Rote und blaue Lichter, die an einem Querbalken über dem offenen Cockpit befestigt waren, leuchteten auf. Die Sirene
begann zu heulen, als das schnelle Schiff hinter dem Fischerboot herjagte.
    Hasan erkannte, dass sie schon dabei waren, die wertvollen Fässer zu verlieren, wobei er nicht einmal wusste, was an ihnen so wichtig war. Er drehte das Ruder schnell in die andere Richtung, ohne das Gas zurückzunehmen. Das große Fischerboot neigte sich nach Steuerbord, wodurch die Fässer, die ins Wasser zu stürzen drohten, gebremst wurden und still verharrten. Um kurz darauf in die andere Richtung zu rollen. Für einen aufgeregten Moment erinnerte der Anblick Hasan an ein kleines Geduldsspiel, das er einmal als Kind besessen hatte und bei dem man Metallkugeln in kleine Vertiefungen bugsieren und darauf achten musste, dass sie nicht sofort wieder herausrollten, ehe sich alle Kugeln an Ort und Stelle befanden.
    Nur verlor er dieses Spiel. Er reagierte viel zu langsam auf das unaufhaltsame Abrutschen der Fässer. Die erste fünfhundert Pfund schwere Tonne krachte gegen die vom

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