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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Ende der langen Bucht, die wie ein Dolch in die Nubische Wüste hineinstach. Die Küstenlinie bestand vorwiegend aus Sandsteinklippen, die in den See abfielen. Es gab in dieser Gegend keine Einwohner, auch kein Anzeichen, dass hier jemals ein Mensch gelebt hatte, und die spärliche Vegetation, die sich an die Erhebungen klammerte - Salbei und Kameldorn -, konnte nur dadurch überleben, dass sie die Verdunstungsfeuchtigkeit des Sees aufsog. Sie erreichten eine Region, so verlassen wie der Mond und noch viel weniger erforscht als dieser.
    Obwohl sie noch an die acht Kilometer zurückzulegen hatten, drosselte Mercer die Geschwindigkeit.
    »Warum wirst du jetzt langsamer?«, fragte Cali.

    Er deutete voraus. Aus der Sonne kommend hielt ein anderes Boot auf sie zu. Bei dieser Entfernung war es unmöglich festzustellen, um was für einen Bootstyp es sich handelte, aber Mercer bezweifelte, dass seine Besatzung aus Fischern oder Touristen bestand.
    »Du kennst sicher diese Szene in Horrorfilmen, in denen immer jemand sagt, dass er ein ungutes Gefühl hat.«
    »Ja.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl.«
    Booker kam aus der Kombüse herauf, wo er gerade ihr Abendessen zubereitete. »Sind wir da?«
    »Wir bekommen Gesellschaft.«
    »Poli?«
    »Durchaus möglich. Er hatte ja Zeit, die Stele zu fotografieren, als Dayce’ Männer das Dorf zerstörten. Und dies ist wirklich der allerletzte Ort auf dieser Erde, wo er hoffen könnte, natürlich vorkommendes Plutonium zu finden.«
    »Wie willst du vorgehen?«, fragte Book.
    Mercer duckte sich, so dass die Männer, die sich ihnen näherten, ihn nicht sehen konnten. »Poli weiß nichts von dir, daher ist es möglich, dass sie durch den Anblick eines schwarzen Gesichts getäuscht werden. Ihr beide seid harmlose Touristen auf der Hochzeitsreise. Ich verstecke mich.« Er kroch zur Treppe am Heck des Riva und verschwand.
    Booker legte einen Arm um Cali, als das andere Boot noch gut hundert Meter entfernt war. Es war ein militärisch grau gestrichenes Acht-Meter-Schnellboot. An Bord befanden sich zwei Männer in Uniform, und Booker konnte von seinem hohen Aussichtspunkt aus erkennen, dass sie tatsächlich Pistolengürtel trugen.
    Einer von ihnen sagte etwas, das ihm vom Wind von den Lippen gerissen wurde, und machte eine Geste, die Booker
befahl anzuhalten. Er schaltete die schweren Motoren auf leise blubbernden Leerlauf.
    »Was ist denn los, Mann?«, rief Sykes hinunter und klang dabei wie ein Hiphopsänger.
    Der Steuermann sagte wieder etwas auf Arabisch.
    »Ich versteh nicht, was du sagst, Mann. Sprich Englisch, Alter.«
    »Dies hier ist ein militärisches Übungsgebiet. Sie müssen umkehren.«
    Booker ließ den Blick über das verlassene Ufer schweifen und erwiderte: »Ich seh hier nichts von Übung, Mann.«
    »Wie viele Leute sind bei Ihnen an Bord?«
    »Nur ich und mein Schätzchen.«
    Die beiden Boote hatten sich einander so weit genähert, dass einer der uniformierten Ägypter auf die Tauchplattform sprang.
    »Hey, Alter, was zum Teufel fällt Ihnen ein?«, brüllte Booker.
    Der Mann auf dem Patrouillenboot zog die Automatik aus seinem Holster und zielte damit auf Bookers Kopf. Booker hob die Hände und lächelte jetzt. »Cool, Mann. Bleib cool. Alles easy. Nicht nötig, gleich zu schießen. Wenn Sie sich auf dem Boot umsehen wollen, nur zu, nehmen Sie sich alle Zeit der Welt.«
    Der Soldat, der an Bord gekommen war, schaute sich im Salon um, öffnete Schränke und sah dann unter den Betten nach. Er warf einen Blick in die beiden Duschkabinen und in jeden Stauraum, der groß genug war, um einem Menschen Platz zu bieten. Das Riva war zwar ein großes Schiff, aber sein Grundriss sorgte dafür, dass die Inspektion nur eine Minute in Anspruch nahm. Er kam wieder nach oben, stieg zur Flybridge hoch, funkelte Booker und Cali drohend an, ging
dann zum Heck und sprang wieder auf das Patrouillenboot hinüber. Er sprach kurz mit dem Steuermann und schüttelte den Kopf. Der Steuermann hielt ein Funkgerät an die Lippen und redete ein paar Sekunden lang.
    Als er geendet hatte, rief er zu Booker hinauf: »Sie werden sofort umkehren.«
    Booker schenkte ihm ein weiteres breites Grinsen. »Du sagst es, Bruder.«
    Er schob die Gashebel fast bis zum Anschlag vor und ließ das Steuerrad rotieren. Die mächtige Bugwelle versetzte das kleine ägyptische Boot in heftige Schwankungen und zwang die beiden Soldaten, sich an die Reling zu klammern, um nicht über Bord geschleudert zu werden. Booker nahm das

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