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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gebucht hatte. Salibi hatte ihm den Namen eines Al-Qaida-Angehörigen genannt, der alles beschaffen konnte, was er brauchte, inklusive eines Übersetzers, um mit Hilfe der Fotos, die er geschossen hatte, die Inschrift auf der Stele zu entziffern. Natürlich hatte der Gelehrte getötet werden müssen, damit sein Schweigen gewährleistet bliebe. Als schwierigstes Unterfangen hatte sich die Suche nach Männern mit Taucherfahrung erwiesen, als sie erkannten, dass sich das Grabmal im Nassersee befand.
    Nun, da sie hier waren, stellten sie fest, dass sie gar nicht zu
tauchen brauchten. Irgendwann während der fünf Jahrhunderte, seit Skanderbegs Männer den Alambic in das Grabmal Alexanders des Großen zurückgelegt hatten, hatte ein Erdbeben die Sandsteinberge gespalten, die einst das überflutete Shu’ta-Tal eingeschlossen hatten. Viele dieser Bruchstellen waren nicht mehr als Spalten und Risse in der Erde, jedoch gab es auch noch eine lang gestreckte Furche, die vom See heraufkam. Ihr Verlauf war viel zu gradlinig, als dass sie auf natürliche Weise hatte entstanden sein können. Poli erkannte auf Anhieb, dass es sich in Wirklichkeit um einen Tunnel handelte, dessen Eingang sich auf dem Grund des Tals befinden musste, und dass durch das Erdbeben Teile seiner Decke eingestürzt waren. Er ließ seine Männer also am oberen Ende der Senke, wo er glaubte, dass die Tunneldecke intakt geblieben war, mit ausgedehnten Grabungen beginnen. Mittlerweile hatten sie sich zwei Meter tief in die Erde gewühlt.
    Nicht weit vom Ufer entfernt lag das Boot, das er als Tauchplattform hatte benutzen wollen. Es war ein Fünfzehn-Meter-Hausboot, das sie in Assuan gekauft hatten. Außerdem hatten sie zwei kleine Boote mit Außenbordmotor erworben, mit denen die Wachtposten in der Bucht patrouillierten, um Fischer und andere Besucher aus der Gegend fernzuhalten.
    Poli sah, wie Mohamad bin Al-Salibi aus einem der Zelte auftauchte. Mit seinem dunklen, beinahe filmreifen Gesicht und seiner traditionellen weißen Kleidung bot er einen schneidigen Anblick. Die Männer hielten allesamt inne, wenn er an ihnen vorbeikam, grüßten ihn unterwürfig und berührten den Saum seines Gewandes. Sie mochten zwar verstockte religiöse Fanatiker sein, aber sie wussten doch genau, wer der Geldgeber war, der ihre Bestrebungen unterstützte.
    »Wer war das am Funkgerät?«, wollte Salibi wissen.
    »Ein Wachboot hat etwa sieben Kilometer von hier eine
Jacht angehalten. Offenbar waren das aber nur ein paar Touristen.«
    »Ah.« Salibi sah sich im Lager um. Sie hatten in kurzer Zeit eine ganze Menge Arbeit geleistet. Alle Zelte standen, die Küche teilte Essen aus, und die Männer hatten ihre jeweiligen Tätigkeiten aufgenommen. »Was meinen Sie, wie lange das Ganze dauern wird?«
    »Ich habe keine Ahnung. Der Tunnel kann unter wenigen Zentimetern Sand oder auch in zwanzig Metern Tiefe vergraben sein. Es ist aber ebenso gut möglich, dass ich völlig falschliege, was bedeuten würde, dass ich wohl doch tauchen muss, um nach dem Höhleneingang zu suchen. Sie müssen sich auch auf die Möglichkeit vorbereiten, dass er vielleicht vom Erdbeben verschüttet wurde und überhaupt nicht mehr zu finden ist.«
    »Allah wird Ihnen gnädig gesonnen sein, das weiß ich.« Salibi blickte auf die Bucht hinaus und fuhr mit verträumter Stimme fort: »Wir sind in Novorossijsk gescheitert, weil Ihm der Plan missfiel. Er war unserer Fähigkeiten nicht im geringsten Maße würdig. Wenn Sie den Alambic finden, werden wir damit den Kern unseres Problems direkt ins Visier nehmen können.«
    »Schön, und was soll das sein?«, fragte Poli neugierig. Er war gespannt, zu welcher Niedertracht Salibi fähig war. Er hatte ja volles Verständnis dafür, dass der Saudi dies alles unternahm, um politische Macht zu erringen, sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen - und damit keinerlei religiöse Motive verfolgte. Aber wie er es schaffte, seine Motivation derart zu verbiegen und zu verdrehen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass er im Sinne Gottes handelte, das war doch schlichtweg faszinierend.
    »Die Türkei ist der Schlüssel. Ihre Führer sind gottlose Säkularisten,
denen die Sharia, die heiligen Gesetze des Islam, gleichgültig sind. Wenn wir dem Volk aber klarmachen können, dass ihm seine Regierung keinen Schutz bietet, wird es sich erheben, das Joch des westlichen Einflusses abwerfen und zum Glauben zurückfinden.«
    Poli nahm diesen Gedanken auf und dachte bei sich: Und es wird

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